Kapitel 20

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Der Maskenball stand vor der Tür und irgendwie schienen alle in der Schule deswegen durchzudrehen. Ich verstand bei aller Liebe wirklich nicht wieso. Es war ein dummes Schulevent, bei dem man weder anwesend sein musste, oder es Alkohol gab. Zwei Sachen, die mich wirklich davon abhielten hin zu gehen, doch Kyle drängte mich jetzt natürlich. Es war unser erster gemeinsamer öffentlicher Auftritt, obwohl ich nicht mal wusste, was wir jetzt wirklich waren. Mills kam irgendwie damit klar, da wir uns weder küssten, noch irgend etwas anderes machten, wenn er oder seine Familie in der Nähe waren. Wir verhielten uns normal. Außer wenn wir allein waren. Ich verbrachte Nächte bei ihm, in denen wir einfach nur kuschelten oder uns küssten, denn tatsächlich hatten wir seit Kyles kleiner Party nicht einmal miteinander geschlafen. Und es war gut so.

"Ganz ohne Date heute Abend, kleine Mills?" Seine Stimme brachte mich völlig aus meiner Tagträumerei, die ich wie immer in der Cafeteria verfolgte. Jess schaute direkt böse neben mich und versuchte ihren Stift in der Hand nicht zu zerbrechen.
"Geht dich nichts an, Jace."
"Also allein. Wirlkich schade. Ich würde ja mit dir hin gehen, aber Judy hat mir klar und deutlich gesagt, was sie nach dem Maskenball mit mir machen will. Und da kann ich nicht nein sagen." OMG was dachte er sich denn bitte, wer er ist. Ich konnte nicht anders, als zu lachen, was Jace nun aus der Fassung brachte.
"Jace, du bist einfach nur lächerlich. Verpiss dich bitte." Er schaute mich wütend an und legte einen super Abgang hin, indem er seinen Stuhl, auf dem er saß, umschmiss. Super gemacht.
"Was zur Hölle war das?" lachte auch Jess und bekam sich nicht mehr ein. Wieso auch immer er mir das sagte, er würde noch Augen machen, wen ich im Schlepptau hab.
Ich machte mir keine weiteren Gedanken darüber und nahm meinen Weg nach Hause auf mich. Mal wieder allein und mal wieder ohne Kopfhörer, da Jace mir keine neuen gekauft hatte. Ben lachte mich direkt an, als ich die Tür auf machte und das Wohnzimmer betrat. Ich liebte den kleinen Fratz.
„Du gehst mit Kyle zum Ball hab ich gehört" eröffnete meine Mutter das Gespräch.
„Dir auch hallo Mama, wie mein Tag in der Schule war? Super und deiner?"
„Mäuschen, das ist nicht die Antwort auf die Frage"
„Ja Mama, ich geh mit Kyle hin." Sie grinste. Jetzt konnte ich mir ein stunden langes Gespräch vorstellen.
„Kyle ist ein süßer. Ihr passt gut zusammen." MOMENT. Das hat sie nicht gesagt oder doch?
„Mama, bist du krank?"
„Natürlich nicht. Ich mochte Kyle immer, aber mit sowas hatte ich nie gerechnet. Aber wenn er dich glücklich macht, dann ist das gut."
Sie drückte mir noch einen Kuss auf den Kopf und verschwand wieder in der Küche. Das war einfacher als gedacht.

-

Den Abend vor dem Maskenball schlief ich wieder bei Kyle, wie ich es so oft tat. Wir lagen schon in seinem Bett und wollten schlafen, aber wir lagen beide noch wach.
„Kannst du auch nicht schlafen?" fragte er in die Dunkelheit.
„Nein. Ich muss die ganze Zeit an morgen Abend denken."
„Ich auch. Ich war ewig nicht in dieser Schule. Die Lehrer werden Augen machen." er lachte und ich stimmte mit ein. Sein Lachen war wirklich schön. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und schaute ihn im Mondschein an.
„An was denkst du gerade?" flüsterte ich.
„Daran was die Leute über uns sagen werden. Oder was wir sagen, wenn sie uns fragen, was wir sind."
„Was sind wir denn?" Der Moment der Wahrheit. Was meint Kyle, was wir sind? Er schaute mir intensiv in meine Augen.
„Was meinst du denn, was wir sind?"
„Ich hab zuerst gefragt!" Er seufzte und schaute weg. Oh nein. Das hieß nichts gutes.
„Lauren, ich weiß nicht, was die richtige Antwort ist. Ich mag dich. Unglaublich doll. Du warst immer wie eine Schwester für mich." Au, das tat weh. „Aber irgendwie bist du mehr für mich. Ich will dich immer um mich haben und mit dir alles mögliche machen. Du bist wunderschön, witzig und klug. Ich weiß nicht. Ist das nicht Antwort genug?" Ich grinste. Natürlich war das Antwort genug, aber ich wollte es hören.
„Soll ich genau diesen Text sagen, wenn mich jemand fragt?" Er lachte wieder und schaute mich wieder an.
„Du sollst sagen, dass du mein Mädchen bist."

Little MillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt