Kapitel 30

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Ich kam spät nach Hause und fand meine Eltern in der Küche vor, wie sie sich sichtlich Sorgen gemacht hatten, denn beide sprangen direkt auf und kamen zu mir.
"Wo warst du denn? Weißt du, was wir uns für Sorgen gemacht haben? Erst ruft mich die Schule an, dass du fehlst und dann meldest du dich den ganzen Tag nicht!"
"Ich weiß, Mom. Es tut mir leid." Ich drückt sie ganz fest und versuchte die Tränen zurück zu halten. Den ganzen Tag hatte ich nicht ein mal an meine Eltern gedacht und wie sehr sie sich Sorgen würden. Jace lässt mich einfach alles vergessen.
"Wo warst du denn nun?" fragte mein Vater und streichelte mir über den Kopf. Meine Antwort ließ lange auf sich warten, denn ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wenn ich sagen würde, dass ich mit Jace die Schule geschwänzt hätte, würden sie womöglich durchdrehen.
"Lauren, du weißt, dass du uns alles sagen kannst. Wir verurteilen dich nicht, wenn du einen guten Grund hast für das, was du tust." Ich nickte und überlegte weiter.
"Warst du mit Jace unterwegs?" fragte meine Mutter und ich schaute sie ertappt an. Sie sagte nichts, sondern schaute mich mehr oder weniger besorgt an. Ich wusste nicht genau, was sie von Jace hielt, doch mein Vater drehte gerade durch.
"Mit einem Jungen schwänzt du Schule? Weiß Kyle das? Oder Mills?"
"Beruhige dich doch" ermahnte ihn meine Mutter und wendete sich wieder mir zu.
"Keiner weiß es und das ist auch gut so. Ich hatte meine Gründe, die ich euch aber nicht erzähle. Es tat mir gut und ab morgen gehe ich wieder wie gewohnt zur Schule, es war ein Ausrutscher."
Mit diesen Worten verabschiedete ich mich von meinen Eltern und ging in mein Zimmer, wo ich mich aufs Bett fallen ließ und das erste mal seit Stunden mein handy in die Hand nahm. Ich hatte verdammt viele Nachrichten von Jess und Mills und mindestens genau so viele verpasste Anrufe. Doch neben diesen vielen Nachrichten stachen zwei heraus. Von Kyle und Jace. Ich entschloss mich Kyles Nachricht zu erst zu lesen. 'Können wir uns morgen treffen? Ich vermisse dich.' Das erste Mal seit Ewigkeiten, begann mein Bauch zu flattern, als ich eine Nachricht von Kyle las. Wir hatten uns einige Tage nicht gesehen und die letzten Male auch oft gestritten und die Hoffnung auf eine Versöhnung schien nah. Doch Jace Nachicht war auch noch offen. 'Der Tag heute gehört zu meinen Top 10. Schlaf gut, kleine Mills.'
Zu allem Übel verursachte diese Nachricht mindestens genau so viel kribbeln in meinem Bauch, wie bei Kyle und ich hasste es, da ich wusste, dass es mehr als falsch war. Wieso musste ich auch so dumm sein und mit Jace mitgehen? Wieso konnte ich nicht einfach nein sagen? Die Antwort war einfach. Ich mochte Jace.

Am nächsten Tag ging ich wieder ganz normal in die Schule und wurde noch bevor ich mir auf dem Hof eine Zigarette anzünden konnte von Jess und Mills in die Mangel genommen und ausgefragt. Ich erzählte zunächst nichts und blieb stumm, doch damit trieb ich sie gewisser Maßen in den Wahnsinn.
"Lauren, du kannst nicht einfach einen Tag verschwinden, uns in Todessorge hier schimmeln lassen und dann nichts erzählen." Jess schmiss ihre Arme in die Luft und wedelte wild beim erzählen.
"Beruhig dich, Jess. Mir gehts doch gut und ich bin wieder da, reicht das nicht?"
"Du warst mit Jace unterwegs." sagte Mills sauer und schaute mich enttäuscht an, während Jace neben mir auftauchte und seinen Arm um mich legte.
"Richtig, das war sie." sagte dieser und machte das ganze Drama komplett. Was zur Hölle mischte er sich ein? Ich nahm seinen Arm und brachte ihn außer meiner Reichweite, was Jace natürlich absolut nicht verstehen konnte.
"Was auch immer gestern war, es ist egal, mir gehts gut und ich bin wieder da." Ich ließ alle drei stehen und ging in die Schule, wo mich hoffentlich alle in Ruhe ließen.

Little MillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt