Samstgmorgen

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„Guten Morgen." Sylex knurrte, zog Drew enger an sich und öffnete die Augen. Aaron bekam einen Todesblick zugeworfen, was diesen nicht störte, bevor Sylex einen Blick auf die Uhr warf. Halb acht morgens an einem Samstag. Seine Laune sank sofort noch weiter, trotz Drew in seinen Armen. Das störte aber weder Aaron, der nun freudestrahlend in den Raum kam und sich einfach auf den Schreibtischstuhl setzte, noch Ceran, der danach kam. Dieser lehnte sich an den Schreibtisch und sah seine beiden Freunde an. 

„Was wollt ihr um diese ungöttliche Zeit an einem Samstag hier?" „Wir haben Drew gesucht, Tiger, und da sie nicht in ihrem Zimmer war. Wow, hör auf zu knurren. Wir nehmen sie dir ja nicht weg." Aaron hob beide Hände, als würde Sylex eine Waffe auf ihn richten, während der die noch immer schlafende Drew enger an sich drückte.

„Wenn solltest du ihn anknurren. Ich bin in einer Beziehung." Wimmerte Aaron und zeigte auf Ceran, doch das interessierte niemand im Raum. „So eine Gemeinheit. Immer mobbt ihr mich alle." Maulte Aaron, was die anderen beiden Wachen im Raum zum Lachen brachte. „Ach, auch endlich verstanden?" wollte Ceran wissen und sah dann zu Sylex.

„Hab ihr zwei euch also endlich gefunden. Wurde ja Zeit." „Sag bloß, du wusstest das?" „Die beiden hatten seit ihrem ersten treffen nur Augen für einander. Das war doch so auffällig." „Nein, sicher nicht. Ich habe das nicht gesehen." „Du kriegst doch eh nie etwas mit." „Hey."

„Wenn ihr zwei mein Kitten weckt, werde ich echt sauer. Sie hatte eine echt harte Woche, also lasst ihr den Schlaf." „Hast du sie so beansprucht, dass sie so müde ist?" feixte Ceran und bekam dafür einen Todesblick zugeworfen. „Schwein." War Sylex einziger Kommentar. Drew räkelte sich, drehte sich in seinen Armen und vergrub das Gesicht an seiner Brust.

Er begann mit ihren Haaren zu spielen, achtete dabei aber darauf, dass sie nicht aufwachte und blendete Ceran und Aaron aus. Während Ceran damit kein Problem hatte und sich mit den Sachen auf Sylex Schreibtisch beschäftigte, wurde Aaron schnell langweilig.

Er begann auf seinen Oberschenkeln zu trommeln und schief vor sich hin zu summen, wobei er weder Ton noch Melodie traf. „Aaron?" „Ja?" „Tu uns allen den Gefallen und lass es." Ermahnte Ceran ihn und blätterte in einem Buch, dass seiner Meinung nach ganz interessant aussah. Er stellte aber schnell fest, dass es ein Buch über das Beherrschen von Dunkelheit war und damit eines, mit dem er nichts anfangen konnte.

„Wollt ihr nicht aufstehen?" quengelte Aaron und Sylex verdrehte die Augen. „Es ist noch nicht einmal acht Uhr an einem Samstag, als nein." Grummelte Sylex und Aaron verschränkte schmollend die Arme. „Du bist so putzig, wenn du schmollst. Wie so ein kleines Kind. Kein Wunder, dass dich die Mädchen immer knuddeln wollen." Zog Ceran ihn auf.

„Ich bin nicht putzig." „Und wie du das bist." Kam es von Drew, die ganz eindeutig noch im Halbschlaf war. Sie schmiegte sich enger an Sylex und schien noch nicht mitbekommen zu haben, wem sie das gesagt hatte. Sylex schmunzelte und kraulte sie im Nacken.

„Morgen, Kitten." Drew schnurrte, erwiderte aber nichts. Sylex störte das nicht, denn er hatte mitbekommen, dass Drew nicht sonderlich viel sprach, sondern sich eher mit Gesten verständigte. Er allerdings liebte sie für diese Ruhe. Sanft strich er ihr über den Nacken und den Rücken, bevor er sich aufsetzte, was sie murren ließ.

„Ihr Zwei könnt euch nützlich machen, wenn ihr uns schon weckt. Besorgt aus der Küche mal Frühstück." Scheuchte Sylex die beiden aus seinem Zimmer, die gehorchten. „Komm, Kitten. Lange werden die nicht brauchen und die erwarten von uns, dass wir aufgestanden sind, wenn sie wiederkommen."

Drew schmiegte sich an ihn, setzte sich dann auf und schmiegte sich an seinen Rücken. „Ja, ich will auch nicht aufstehen, kitten, aber wir müssen. Ich denke nicht, dass Aaron noch viel Geduld hat." Sylex drehte sich um und küsste Drew, die nur zu gerne erwiderte.

„Hopp, Kitten. Geh dich umziehen und komm dann wieder." Drew erhob sich und schlüpfte in ihre Hose, bevor sie mit noch immer verwuschelten Haaren durch die Tür verschwand. Sylex sah ihr hinterher, bis auch er sich überwand und aufstand.

„Da sind wir... Oh, sie sind tatsächlich schon aufgestanden." Sylex im Bad grinste, denn Aaron klang wirklich enttäuscht. Nicht nur er schien das zu bemerken, sondern auch Ceran, denn der lachte laut. „Du wolltest die beiden wirklich aufwecken, oder?" „Wach waren die ja schon, aber aus dem Bett gescheucht hätte ich sie gerne."

„Sicher, dass ihr drei dann aus dem Bett gekommen wärt?" „Hol deine Gedanken aus der Gosse, Ceran. Ich bin in einer festen Beziehung." „Das hätte ich doch beinahe vergessen. Du weist aber, dass unsere Aufgabe das wichtigste..." „Ich weiß, ich weiß. Und ich wette, Drew weiß es auch. Ich mache mir da aber keine Sorgen."

„Wenn du denn meinst. Wenn es diesmal schief geht müssen wir wieder ewig warten." „Ich weiß. Ich bin nicht ganz so blöd, wie ihr mich immer darstellt." „Ach nein? Ich kann mich noch erinnern, da..." „Lass gut sein, ich weiß. Aber sobald es wirklich wichtig ist, dann weiß ich, was ich zu tun habe und tue das auch." „Ja, ja." „Steck dir dein Ja ja sonst wo hin."

Sylex entschied, dass jetzt der Moment war wieder in sein Zimmer zu gehen. Es interessierte ihn, über was die beiden gesprochen hatten, doch er fragt nicht. Aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass er es eh nicht beantwortet bekommen würde. Sofort als er die Tür öffnete, waren die anderen beiden still.

Auch Sylex sagte nichts. Er fühlte sich etwas ausgeschlossen, auch weil er wusste, dass die anderen Geheimnisse vor ihm hatten. Nein, eigentlich war das der einzige Grund. Die drei hatten ihn freundlich in ihre Gruppe aufgenommen, obwohl er der Neue war. Es gab keine abfällige Bemerkungen, nichts außer Akzeptanz. Sylex überlegte sich, dass es vielleicht deshalb so schmerzte zu wissen, dass sie Geheimnisse vor ihm hatten.

Gegen den DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt