Küsse im Tempel

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Sylex drehte sich um und sah nun auf dem Rücken liegend an die Decke. Was war das Geheimnis, das die Drei zu hüten schienen? Niemand außer den dreien schienen davon auch nur etwas zu ahnen, dass die drei überhaupt ein Geheimnis hatten. Waren sie in seiner Anwesenheit unvorsichtiger, damit er nachfragte oder was? Warum sollte dann aber ihre Ausstrahlung ihm deutlich machen, dass sie es ihm nicht erklären würden?

Er fand keine Antwort auf seine Fragen. Sie verhielten sich genauso wie er sie kennengelernt hatte und auch alle anderen verhielten sich als wäre das normal für das Trio. Eigentlich verhielten sie sich wie normale Jugendliche, die Sylex immer beobachtet hatte. Mit ihm wollte ja niemand etwas zu tun haben, daher hatte er es nie selbst erlebt.

Entnervt davon zu keinem Ergebnis zu kommen, setzte er sich auf und begann mit seinen Übungen. Es machte ihm kaum noch Mühe die Kugel zu formen und zu halten, zumindest nicht zwischen den Fingern. Nun versuchte er die Finger stückchenweise immer weiter zu entfernen und machte dazwischen immer wieder eine Pause um das Ganze zu stabilisieren.

Er schaffte es deutlich weiter als zuvor und war stolz darauf. Es war nach wie vor etwas, dass ihn verwunderte. Bevor er hierher kam war er nie stolz auf sich gewesen, hatte dieses Gefühl einfach nie gehabt. Dabei hätte er die Fähigkeit gehabt. Er war im Gegensatz zu den Meisten der Kinder im Waisenhaus sehr klug und gut in der Schule, doch er wäre nie auf die Idee gekommen darauf stolz zu sein.

Nun war er schon auf die kleinsten Fortschritte so stolz wie er nie auf etwas gewesen war. Hier fühlte er sich wohl und jeder Fortschritt schien ihn darin zu bestätigen, dass er hierher gehörte. Vielleicht war es genau das, die Verbundenheit zu dem Ort und den hier lebenden Personen, die ihn so stolz sein ließ. Aber er arbeitete auch hart für seine Fortschritte, noch etwas, dass er nicht gewohnt war.

Sylex beendete die Übung und beschloss zu Drew zu gehen. Das dieses schöne Mädchen ausgerechnet seine Freundin war, war für ihn noch immer wie ein Traum. Er konnte ihr absolut nichts bieten, hatte nicht einmal ein Zuhause, doch es störte sie nicht. Für ihn gab das überhaupt keinen Sinn, er verstand sie nicht, aber er würde sich hüten und sich nicht beschweren.

An Drews Tür klopfte er. S gerne er sie auch ohne Klamotten sehen würde, er bezweifelte, dass es ihr gefallen würde. Schon beim letzten Mal war es für sie beide nicht sonderlich angenehm gewesen und er lernte aus seinen Fehlern. „Komm rein."

Drew saß an ihrem Schreibtisch und sah ihn an, während ihre Augen zu strahlen begannen, als sie sah, dass er es war. „Hey Kitten." Er trat zu ihr, legte eine Hand in ihren Nacken und zog sie zu einem Kuss zu sich. Sie gab sich dem Kuss vollkommen hin und schien seine Dominanz mehr als nur zu genießen. Nachdem sie sich lösten, sah er auf ihren Block.

Sie beschäftigte sich mit den Themen der Woche. „Vorbereitungen. Kitten, du bist ja eifrig." Er sah Drew an, die ihn bittend, mit leicht geöffneten Lippen ansah. „So gierig heuten, Kitten?" Gegen ihre bittenden Augen konnte er nicht ankommen und er wollte ihr diesen Wunsch auch zu gerne erfüllen. Also beugte er sich vor und verschloss ihre Lippen erneut.

Bettelnd öffnete sie ihre Lippen, lud seine Zunge ein, doch Sylex wollte sie etwas ärgern und ihr zeigen, dass er die Dominanz hatte. Immer wieder stupste er neckend mit der Zunge gegen ihre Lippen, drang aber nicht in ihren Mund ein. Seine Handlung ließ sie wimmern und Sylex entschloss sich aufzuhören sie zu ärgern.

Als er begann ihren Mund zu plündern, hielt sie sich zurück. Erst als er ihre Zunge anstupste, begann sie schüchtern mit seiner zu spielen, ließ allerdings keinen Zweifel daran, dass sie ihm die Dominanz ließ. Sylex genoss es, dass sie sich ihm so unterwarf und dominierte sie vollkommen.

Ihr unterwürfiges Verhalten ließ seine Dominanz zu Hochleistungen auflaufen und er ließ seine Dominanz freien Lauf, eben weil sie es extrem zu genießen schien, so vollkommen dominiert zu werden. Es wunderte ihn aber auch nicht wirklich. Er hatte sie als stille Person kennen gelernt, die sich gern im Hintergrund hielt. Es passte zu ihr.

Eher ihre Aufgaben als Hausvorstand waren das, was er meinte, was nicht wirklich zu ihr passte. Sicher, er sah, dass sie gut organisiert war, ihr Haus schützen wollte und gute Noten hatte. Er verstand durchaus, warum man sie zum Hausvorstand gemacht hatte. Allerdings stand sie nicht so gerne im Mittelpunkt und das tat sie durch ihre Aufgabe ständig.

„Warst du schon im Tempel, Kitten?" Drew schüttelte atemlos den Kopf. Sylex grinste. Er hatte darauf gehofft, dass sie es vor sich her geschoben hatte. „Dann lass uns gehen." Er sah ihr an, dass sie nicht wusste, was er nun vorhatte, doch das war Sylex im Moment egal. Er wollte etwas ausprobieren und er wusste, dass sie vermutlich nichts dagegen hatte.

Vor dem Tempel grinste Sylex erwartungsvoll, öffnete die Tür und zog seine Freundin in die heilige Halle, in der sie sich beide nicht wohl fühlten. Zu ihrem Glück war die Halle erneut leer. Verächtlich besah sich Drew die Umgebung , ehe sie fragend zu Sylex sah. Dieser lächelte und zog sie an sich.

Er legte seine Hände links und rechts an ihr Gesicht, zog sie zu sich und küsste sie. Drew riss die Augen auf, denn so etwas war nicht gerne gesehen, wenn auch nicht wirklich verboten. Man tat es einfach nicht. Dann aber schloss sie die Augen, ließ sich dominieren und genoss den Kuss. Sylex hoffte, dass sie dabei das gleiche empfand wie er.

Da war der Kick, der ihm durch das Wissen beschert wurde, dass sie jederzeit entdeckt werden und Ärger kriegen konnten, der den Kuss noch einmal besonderer machte. Aber ach das wunderbare Gefühl ihrer Lippen auf seinen, das sowieso immer ein Prickeln durch seinen Körper jagte, machte das Ganze besonders.

Das leise Geräusch der Tür durchbrach die Stille und sofort löste sich Drew von Sylex, dem dies aber so gar nicht passte. Er zog sie hinter eine Statue und küsste sie erneut. Zunächst ging sie nicht darauf ein, doch dann ließ sie sich fallen, schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. Sylex grinse triumphierend.

Gegen den DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt