Ein Paar

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Die Woche verging und Sylex ärgerte sich, da er im beherrschen kaum Fortschritte machte. Mittlerweile konnte er die Kugel zwischen den Fingerspitzen formen und halten, doch sobald er einen Finger entfernte, platzet sie. Seine Nerven lagen blank und nur bei Drew war er ruhig und ausgeglichen.

Dies war allerdings eher dem Umstand geschuldet, dass Drew selbst eine Menge Stress hatte. Dreimal hatte sie sich in der Woche in Sylex Zimmer versteckt und war zweimal vor Erschöpfung eingeschlafen. Der Streit zwischen Feuer und Dunkelheit war schlimmer als je zuvor und Drew hatte ihre Drohung wahr gemacht und die vier bestraft, nachdem sie Araschas Weste nicht zurückgegeben hatten.

Das hatte denen gar nicht geschmeckt und sie hatten erneut einen Erstklässler angegriffen und ihm eingebläut nichts zu erraten. Nur kannten sie Drew schlecht. Die hatte den Zustand des kleinen bemerkt, sich um ihn gekümmert und heraus bekommen, wer erneut Schuld an dem Übergriff war.

Das Donnerwetter, dass es gegeben hatte, würde Sylex nie in seinem Leben vergessen. Die ruhige Drew war so laut geworden, dass es ihn nicht gewundert hatte, wenn sich ein anderen Haus beschwert hätte. Es hatte auch eine zusätzliche Strafe gegeben.

Daraus resultierten zwei Dinge. Zum einen wurde angezweifelt, dass Simon sein Haus unter Kontrolle hatte. Die Gerüchteküche kochte. Besonders das Gerücht, Simon hätte sich seinen Posten erschlafen, machte die Runde und Aaron erklärte Sylex, dass es nicht das erste Mal war, dass dieses Gerücht die Runde machte.

Das andere war die Beziehung zwischen Drew und Sylex, die immer enger wurde. Sylex hatte das Gefühl, dass Drew ihm einen Teil ihrer Seele zeigte, dass sie ihm vollkommen vertraute. Als sie eines Nachts gemeinsam in seinem Bett geschlafen hatten, war er mit ihr in seinen Arme und eng an ihn gedrückt aufgewacht und hatte gewusst, dass er sie nie wieder missen wollte. Sie sollte in seinen Armen aufwachen.

Es war Freitagnachmittag, er lag auf seinem Bett, einen Arm in der Luft und übte mit der Kugel als sich die Tür öffnete. Ohne aufzusehen wusste er, dass es Drew war, die sich nun zu ihm legte, allerdings auf den Bauch, und etwas zwischen sie stellte.

Er sah zu ihr, wie sie ihr Buch an sein Kopfkissen lehnte und zu lesen begann. Zwischen ihnen stand nun eine Schale mit Früchten, die ihnen die Küche immer wieder gerne zur Verfügung stellte. Langsam hob er die unbeschäftigte Hand und vergrub sie in Drews Haaren.

Sie reagierte nur mit einem behaglichen Grummeln, ließ ihn aber machen. Seine Konzentration wanderte wieder zu der Kugel, die noch immer zwischen seine Fingern schwebte, allerdings leicht pulsierte. Als er seine Konzentration darauf lenkte, stoppte das Pulsieren und die Kugel hing still und regungslos zwischen seinen Fingern.

Langsam entfernte er seine Finger und die Kugel pulsierte, je weiter seine Finger sich entfernten, immer heftiger und schneller, ehe sie platzte und sich die Tropfen aus Dunkelheit in Sekunden verflüchtigten. Drew sah auf und lächelte. Sie schien es wirklich zu amüsieren, dass er es nicht hinbekam.

„Findest du das lustig?" Er drehte sich auf die Seite und sah sie an, während sie lächelnd zurück sah. Über seine Lippen huschte ein Lächeln und er beugte sich über Drew, las über ihre Schulter mit. „Immer noch Astronomie?" wollte er dann wissen.

„Ja. Nein. Nur so halb." Sie klappte das Buch zu, sodass er den Titel lesen konnte. „Astronomische Phänomene, ihre Deutung und ihre Erklärungen." „Verstanden. Dich fasziniert die schwarze Nacht wirklich, oder?" Drew nickte und drückte ihren Rücken an seine Brust.

„Na, Kätzchen. Heute so kuschlig?" neckte er sie und hauchte dann spielerisch gegen ihr Ohr, was sie erzittern ließ. Sylex stellte fest, dass es ihm gefiel Drew so wehrlos unter sich zu haben, auch wenn ihm sein Kopf glaubhaft versichere, dass sie alles nur nicht wehrlos war. Das er allerdings nicht der einzige war, dem das gefiel spürte er, denn Drew drückte sich noch enger an ihn.

„Da gefällt meinem Kätzchen also." Stellte er überflüssiger Weise fest und strich mit einer Hand an ihrer Seite entlang, was ihr wirklich gefiel, mit der anderen Hand entzog er ihren Händen das Buch, wogegen sie sich nicht wehrte. Das Buch ließ er neben das Bett fallen, die Schale stellte er danach zur Seite, die andere Hand strich die gesamte Zeit an ihrer Seite auf und ab.

Drew gab ein Geräusch von sich, das von purem Wohlbefinden zeugte und versuchte sich u drehen, doch Sylex packte sie und hielt sie fest. „Schön liegen bleiben, Kitten. Du willst mich doch nicht verärgern." Knurrte er gegen ihren Nacken und sie erstarrte, kralle ihre Finger aber in sein Kopfkissen, was er zufrieden bemerkte.

„Brav, Kitten." Er atmete ihr gegen den Nacken und bemerkte die Gänsehaut, die sich dort ausbreitete. Fast nicht spürbar hauchte er einen Kuss auf die aufgeraute Haut und genoss Drews leises Wimmer. „Ach Kitten? Du willst mehr? Dann musst du aber ganz brav sein, dann überlege ich mir, ob du mehr bekommst." Drew wimmerte erneut und wand sich leicht unter Sylex Gewicht.

Der stützte sich deshalb auf die Arme, sodass er Drew nicht mehr berührte. „Kitten. Du sollst sich nicht bewegen oder muss ich dich bestrafen?" grollte er leise. Drew bleib erneut still liegen, doch sie wimmerte weiter, biss sich dann aber auf die Lippen. „Ah ah. Ich will deine Geräusche hören, Kitten." Drew aber ließ ihre Lippen nicht los und ihre Augen funkelten herausfordernd.

„Du hast es nicht anders gewollt, Kitten." Sylex beugte sich vor, drehte ihren Kopf zu sich und biss ihr nun selbst in die Unterlippe, zog daran und Drews Zähne lösten sich aus ihrer Lippe. Ein leises Stöhnen entkam ihr. Das reichte ihm aber nicht. Er biss in ihre Lippe, bis er Blut schmecken konnte, erst dann löste er sich. Drew leckte sich selbst über die Lippen, sah ihn ausverschleierten Augen an und schnappte dann nach seinen Lippen.

„Na, na, Kitten. Das wirst du schön lassen, sonst muss ich dich gleich nochmal bestrafen. Willst du das?" Drew wimmerte und etwas Blut lief ihr über die Lippen, während sie ihn bettelnd über die Schulter ansah. „Oh, Kitten. Bei allen Götter, du machst mich verrückt und ich denke, du weist das genau."

Drew tat gar nichts, sondern sah ihn nur abwartend an. Sylex wusste, dass es nicht richtig war, doch er küsste sie erneut und legte sich auf ihren Rücken. „Du bist meins, Kitten. Nur meins." Knurrte er, als sie den Kuss lösten und Drew bestätigte das mit einem Nicken.

Gegen den DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt