Priester Tantan

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„Professorin Eygna hat vorhin auch irgendwie die Hälfte der Stunde nur Müll erzählt.“ „Hast recht Aaron. Das mit den Gesegneten mag ja stimmen, aber das mit den Erscheinungen klang für mich wie kompletter Müll. Schon allein die Messung.“ Ergänzte Sylex kopfschüttelnd und drehte sich dann zu den hinter ihm sitzenden um.

„Ihre Begründung war der reinste Witz. Weil Priester ja auch merken, dass man sie anlügt.“ Stimmte Ceran leise zu. Zunächst wunderte Sylex sich, doch dann erkannte er, warum der andere flüsterte. Würde irgendjemand ihn hören, käme die Frage auf, woher er das wisse. Das wäre für ihn unangenehm und Sylex nahm an, dass es auch auf den Rest der Clique zurückfallen würde.

„Ich habe vor Priester Tantan in ei Diskussion zu verwickeln.“ Erklärte Ceran dann, nach einer Minute des Schweigen,  mit einem funkeln in den A Augen. „Das schaffst nicht einmal du. Der würde nie mit jemandem diskutieren. Das wäre doch gegen die Götter.“ Äffe Aaron den Priester nach, der bei den Schülern extrem unbeliebt war.

„Doch. Ich denke, diesmal bekomme ich es hin. Er wird gar keine andere Wahl haben als darauf einzugehen.“ Erklärte Ceran von sich überzeugt und nun beugte sich auch Drew interessiert vor, wobei sie ihre Augenbrauen fragend hochgezogen hatte. Aaron stellte ihre Frage dann laut. „Wie willst du das anstellen?“

„Passt einfach auf.“ „Worauf du wetten kannst. Ich lass mir doch nicht entgehen, wie du versagst.“ Warf Aaron ein. „Ich glaube nicht, dass Ceran versagen wird. Dazu ist er zu überzeugt.“ Gab Sylex zu bedenken, doch Aaron schien nicht auf ihn hören zu wollen.

In dem Moment betrat auch schon der Piste den Raum und die Klasse beeilte sich auf ihre Plätze zu kommen. Sylex wer allerdings die Ruhe in Person. Er beugte sich nochmal zu Drew und küsste sie, ehe er sich nach vorne drehte. Auch er war gespannt, was sein Sitznachbar vorhatte, denn er hatte den Priester als unwillig über irgendwas zu diskutieren kennengelernt.

Der Mann hatte noch nicht einmal Platz genommen, da hatte Ceran seine Hand schon in der Luft. Das war etwas, was noch nie vorgekommen war. Dementsprechend verdutzt sah der Priester ihn am,  sodass ihre Klassenkameraden sich um sahen und als sie Ceran entdeckten, ihn an starrten als hätte er den Verstand verloren.

„Ceran. Was möchtest du?“ Sylex hatte keine Ahnung warum, aber der Priester wirkte bei allem, was er tat, desinteressiert. Er nahm an, dass dieser nur an den Göttern interessiert war und der Rest ihm vollkommen egal war, was in Sylex Augen vollkommen unlogisch war. Immerhin war ihre Umwelt von den Göttern erschaffen worden. Warum sie dann nicht auch huldigen?

„Ich hätte eine wirklich wichtige Frage.“ „Können wir das nach der Druide klären?“ „Aber ich wette, die anderen interessiert das auch. Immerhin hat Professor Eygna uns etwas verwirrt.“ Der Priester seufzte, aber als er die Klasse ansah, die schnell begann zu Nicken, musste er sich zumindest die Frage anhören und genau darauf schien Ceran spekuliert zu haben.

„Dann stell schnell deine Frage, damit wir schnell weitermachen können.“ Nur Sylex konnte das kurze, triumphierend Grinsen sehen und war sich in dem Moment vollkommen sicher, dass Ceran es hinbekommen würde. „Nun ja. Professor Eygna hat uns gesagt, das Götter wie sämtliche Lebewesen Gesetzmäßigkeiten haben. Heißt das dann auch, dass Götter ebenfalls keinen vollkommen freien Willen haben und somit nicht allmächtig sind?“

Man konnte zusehen, wie sich das Gesicht des Priesters immer mehr verfinsterte, als Ceran seine Frage stellte. Auch Aaron wusste, dass Ceran es nun wohl geschafft hatte und er knurrte leise, bis Drew ihm den Ellenbogen in die Seite rammte.

„Nein. Die Götter sind allmächtig.“ Begann der Priester, nur um sofort wieder von Ceran unterbrochen zu werden. „Aber wenn man sie ausrechnen kann, dann…“ „Nein. Man kann sie nicht ausrechnen. Die Götter haben uns erschaffen. Uns und sämtliche Gesetze, die wir gefunden haben.“ Diesmal war der Priester Ceran ins Wort gefallen.

„Also kennen wir göttliche Gesetze?“ „Nein. Wer weiß schon wie alt die Götter sind. Nach langer Zeit bildet sich einfach eine Routine, die man meist einhält.“ „Das heißt die Götter sind so kreativ wie ein Durchschnittsmensch?“ Ceran schaffte es entsetzt zu klingen und Drew, die ihr Lachen nicht zurückhalten konnte, tarnt es als Husten.

„Hälst du dich selbst für ein unkreativ aussehendes Lebewesen?“ „Ähm… nein. Aber das ist doch eine Leistung meiner Eltern?“ Damit hatte Ceran das Lachen der Klasse. Der Priester allerdings sah aus, als wolle er Ceran schlagen, den ganz gezielt provozierte. „Deine Vorfahren wurden von den Göttern geschaffen. Alles was wir haben und was uns ausmacht haben wir von den Göttern.“

„Also haben die Götter auch die ganzen Zweifler und die Krieger und all das verschuldet?“ „Ja. Hinter all dem steckt ein tieferer Sinn und das kann man auf die Götter zurück führen.“ „Aber während der Kriege ist so viel schlechtes passiert. Haben die Götter das gewollt?“ Nun war der Priester wirklich genervt.

„Menschen können das Sinnen der Götter nicht immer verstehen. Und damit Ende der Diskussion. Ich habe Stoff zu machen.“ Ceran blieb stumm, drehte sich aber kurz um und grinste Aaron triumphierend an. Der Schnitt eine Grimasse, dann drehten sich beide wieder zur Tafel.

„Wir beschäftigen uns heute mit dem größten Verräter der Geschichte, nämlich dem Drachen, der sämtliche Götter, die Menschheit und die gesamte Schöpfung verriet. Die Geschichte kennt ihr, aber heute geht es um etwas anderes. Es geht um den Körper und den Geist des Drachen. Weiß jemand, was damit geschah?“

Ein paar Hände gingen hoch, darunter auch die von Lixie. Diese wurde aufgerufen. „Die Götter gaben beides den Menschen und ein Geheimbund verstecke beides und machte es sich zur Aufgabe es geheim zu halten und die Orte zu verbergen.“

„Das ist richtig. Der kristallisierte Geist und der Körper wurden an zwei getrennten Orten versteckt und nur eine Handvoll Leute kennt die Verstecke. Niemand weiß, wer zu dem Geheimbund gehört oder wie man aufgenommen wird.  Nichts ist bekannt. Dies ist aber auch gut so, denn so wird die Chance minimiert, dass die Anhänger des Drachen beide Teile finden und wiederbeleben.“

„Wäre das denn überhaupt möglich?“ „Man weiß es nicht, Risse. Bisher hat es niemand versucht. Die Anhänger des Drachen würden es aber sicher versuchen und man vermutet, dass sie erfolgreich sein könnten.“ „Warum hat man den Körper und den Geist dann nicht einfach zerstört?“ „Weil man es nicht konnte, Nygmin. Man hat es lange versucht, aber niemals konnte es jemand. Es ist eben trotzdem noch ein Gott. Daher hat man ihn einfach versteckt.“

Gegen den DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt