Ein Kampf unter Freunden

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Syle Augen huschten zwischen den drei Gegnern hin und her. Es war still, nur der Wind pfiff über den plattgetretenen Boden. Zunächst sah Sylex Ceran an, dann Aaron, bevor sein Blick an seiner schönen Freundin hängen blieb.

Sie trug eine lockere Hose, ein enges Shirt und ihre Weste lag, wie die der anderen Beiden, am Rand. Ihre langen Haare trug sie in einem Dutt und für eine Sekunde huschte ihr Blick zu ihm. Das merkte nicht nur Sylex, sondern auch Drews Gegner. Aaron nutzte den Moment und aus dem Nichts schossen Wasserkugeln mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu.

Drews Blick zuckte zu ihren Gegnern und vor ihr sammelte sich ein Schild aus Dunkelheit, an dem die ersten Kugeln zerschellten. Der Rest der Kugeln schwebte um sie herum und schien eine Lücke in ihrer Verteidigung zu suchen. Ihr Schild löste sich auf, die Dunkelheit waberte Schwaden förmig um sie herum, sodass sie diese jederzeit verfestigen konnte.

Sylex konnte nur neidisch zu sehen. Keiner von den dreien hatte auch nur irgendein Problem damit sein Element zu kontrollieren. Er hoffte, dass er auch irgendwann so gut sein würde um mit ihnen auf einem Niveau zu trainieren. Eine Stunde lang hatten sie vor diesem Kampf mit ihm trainiert, bevor er zu erschöpft war. Ihr Training war aber noch einmal deutlich anspruchsvoller als seines.

Das fiel erst richtig auf, als sich nun auch Ceran einmischte. Lange Stäbe schossen aus dem Boden und sowohl Aaron als auch Drew hatten ihre Probleme. Drew behalf sich, in dem sie auf verdichteter Dunkelheit stand, die einen halben Meter in der Luft schwebte, während Aaron den Boden mit einer dicken Schicht Eis bedeckte.

Ceran schoss von unten immer wieder Erdblöcke gegen das Eis oder ließ den Boden erbeben, aber es passierte nichts. Das Eis wackelte zwar, hielt aber. Das Problem war, dass Drew genug davon hatte, sich einfach nur zu verteidigen und auszunutzen begann, dass Ceran und Aaron aufeinander fixiert waren.

Sie sammelte binne Sekunden Dunkelheit vor den Augen ihrer Gegner und nahm ihnen so die Sicht. Diese kurzen Momente der Überraschung nutzte sie aus und noch bevor die beiden sich hätten verteidigen können, schwebte jeweils eine Spitze verhärteter Dunkelheit vor ihrem Hals. Sie spürten die Spitzen, die leicht gegen ihre Kehlen drückten, und wussten, in einem wahren Kampf wären sie nun Tod.

Beide ließen ihre Elemente frei und ergaben sich damit. Drew lächelte und ließ zu, dass die Dunkelheit sich verflüchtigte. „Wir hätten dich nicht vergessen sollen." Drew nickte grinsend. „Langsam sollten wir es echt wissen." Fügte Ceran hinzu. Über seine Rivalität mit Aaron und dem Drang den anderen zu besiegen, vergaßen sie in diesen Kämpfen nur zu gerne, dass Drew auch noch mitmischte. Und de nutze das immer eiskalt aus.

Drew lächelte nur und schmiegte sich an ihren Freund, der die Arme um sie legte. „Solltet ihr. Aber ich bin ja ganz froh, dass sie sich selbst verteidigen kann." Sylex küsste sie auf den Kopf und Drew war zufrieden. Er konnte sie ja noch nicht verteidigen, eher musste sie ihn verteidigen, auch wenn er an sich arbeiten würde um sie zu verteidigen.

„Noch mal?" wollte Aaron wissen, doch Drew hatte keine Lust mehr und schüttelte daher den Kopf, während Ceran aufsprang und die Herausforderung gerne annahm. Beide stürmten aufs Feld, Drew löste sich von Sylex und setzte sich auf den Boden. Sylex passte das nicht, er wollte sie in den Armen halten.

So setzte er sich ebenfalls auf den Boden und zog sie wieder zu sich. Drew drehte den Kopf, küsste ihn kurz und sah dann wieder zu ihren Freunden, während sie sich zurecht kuschelte. Sylex schlang seine Arme um sie und sah über ihre Schulter ebenfalls dem Kampf zu.

Es wirkte wie ein brutaler Faustkampf. Aaron ließ so schnell er konnte Eiskugeln auf Ceran zu schießen, der die mit verhärteten Erdspitzen zertrümmerte und versuchte mit plötzlichen Erdbewegungen die Konzentration des anderen zu brechen. Das funktionierte nicht, auch wenn sie beide nicht sonderlich zielgenau erschienen.

Beide näherten sich immer weiter an und ihr Kampf entwickelte sich zu einem Nahkampf, bei dem sie beide ihre Elementkontrolle zu vergessen schienen. Sie benutzten Bewegungen aus allen bekannten Kampfsportarten in den bekannten Ländern. Sylex konnte seinen Blick nicht von dem Kampf nehmen, der ihn mehr faszinierte als die Kämpfe mit Elemetaren.

„Ist das immer so, wenn beide kämpfen?" Er spürte, dass sie nickte, und sah wieder zu dem Kampf. Die Kämpfe faszinierten ihn und verschreckten ihn zur selben Zeit. Wenn die normalen Menschen sehen würden, wie gut die Elementaren im Kämpfen waren, würde es vermutlich Paniken geben, die in einem Krieg enden könnte. Dieser Krieg würde tausende Tote fordern, dass war klar.

Es wäre wahrscheinlich, dass die Elementaren gewinnen würden, doch das würde den Krieg vermutlich nicht beenden. Es war einfach gut so wie es im Moment war. Es gab keine Probleme und niemand schien unzufrieden zu sein, also würde es vermutlich so bleiben wie es war. Ihm, der das Schauspiel hier zu sehen bekam, öffnete sich eine neue Welt, in die er hineinwachsen musste, das war ihm jetzt klarer als je zuvor.

Gegen den DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt