Nun konnte man mich nicht identifizieren. Ein Schatten, mehr war ich ohnehin nicht, zumindest für die meisten. Ich hätte auch ohne diesen Mantel hinausgehen können und mich unbemerkt an unzähligen Menschen vorbei schleichen können, doch dieser Mantel...Nun ich mochte ihn. Er war aus einem speziellen Stoff gefertigt der nicht so leicht zu zerstören war, dennoch war er leicht und folgte problemlos meinen Bewegungen. Auch ohne ihn bin ich Jahre als 'Geist' unter die Menschen gegangen. Ich wusste einfach wie man's macht. Sora versucht mir immer und immer wieder ein kleines Glöckchen an einer Kordel an meinem Knöchel, Handgelenk oder an meinem 'Choker' zu befestigen.
Doch mein 'Choker' war keiner. Ich konnte ihn nicht ausziehen. Es war kein verschnörkeltes Tattoo, eher eine Art Mal. Die ältesten von der Insel erzählten mir das ich es seit meiner Geburt habe und es etwas von einem sehr starken mentalen Stärke, einem Eisernen Willen und einer Körperlichen Belastbarkeit verspreche. Es sei ein Zeichen der Teufel und Engel zugleich. Je nachdem welchen Charakter die Person hat. Ich habe das anfangs immer nur belächelt. Bis ich alt genug war um es zu verstehen. Um ALLES zu verstehen. Wer beziehungsweise was ich genau bin... Doch das ist nicht das einzigste woran ich mich von anderen Unterscheide. Genau das war einst das Problem.
Einmal hatte mich die Marine in ihrer Gewalt. Diese Zeit war war mein Leben die Hölle. In dieser Zeit hatte ich mit dem Gedanken gespielt alles, einfach alles zu beenden. Ein für alle mal.
Doch dann ist mir eingefallen warum ich es nicht machen kann. Weil sie sonst gewonnen hätten. Und wegen meinem Bruder, denn er hätte ohne die Marine noch weitergelebt.Da ich es nicht zulasse das Sora mir ein Glöckchen anlegt, versucht sie es immer und immer wieder und bläst dann beleidigt ihre Wangen auf. Mit ihrem unbändigen Willen erinnerte sie mich immer wieder an mich selbst in ihrem Alter.
Ich machte mir nicht die Mühe den Felsen hinunterzuklettern, sondern sprang einfach in den nächsten Baum, wo ich in der Hocke auf einem dicken Ast landete. Von hier aus sprang ich auf den Waldboden und lief einmal durch den ganzen Wald.
Auf den ersten Blick ist der Wald dunkel und strömt eine Art Warnung aus, ihn nicht zu betreten, doch wenn die Dunkelheit dein bester Freund ist, lädt sie dich höflich dazu ein, in seine sichere Umarmung zu treten.Unbemerkt ging ich durch die Gassen der Stadt, bis zum Markt. Vielleicht ist sie einkaufen gegangen? Niemand schenkte mir Beachtung. Sehr gut. Immerhin waren alle der annahme ich sei tot und das war auch beabsichtigt.
Am Markt hatten wir einen Stand wo wir immer einkaufen, also ging ich in diese Richtung. Der gute Mann hatte immer fünf kleine Tische, mit Obst, Gemüse, Getränken, Fisch und Fleisch. Auf dem Weg bemerkte ich wie nervös der Mann war und je näher ich kam, desto nervöser wurde er. Ich kannte auch den Grund. Die Marine war hier. Ich hatte sie schon gerochen als ich den Markt betreten hatte. Eine Gruppe von, nun ja ich schätze mal, sieben Soldaten, standen verkleidet und versteckt auf dem Markt. Einer versteckte sich zum Beispiel unter dem zweiten Tisch des Verkaufsstandes. Natürlich verhielt ich mich so als wüsste ich nicht das die Soldaten hier waren und mich beobachten.
So als wäre ich ein normaler Mensch, der grade Einkaufen geht. Doch leider war weder das eine noch das andere der Fall.
Am Stand angekommen, stellte ich mich vor den dritten der Verkaufstische und wünschte wie es üblich war, dem Verkäufer einen guten Tag. Ich nahm mir einen Apfel, den ich natürlich ganz ausversehen vor dem zweiten Tisch fallen ließ. Der Marinesoldat, so dämlich wie sie nun mal waren, griff nach dem Apfel. Ich war schneller. Mit dem Absatz meiner Stiefel klemmte ich seine Hand ein und hockte mich hin, natürlich nur um den Apfel aufzuheben. Eine junge Frau wie ich ist doch höflich. Den Apfel in der Hand biss ich einmal herzhaft hinein, ohne den Blickkontackt mit dem Soldaten zu unterbrechen. Normalerweise aß ich keine Äpfel. Tja, normalerweise.
Was man nicht alles tut, um der Marine eins auszuwischen.
Angestrengt schluckte der Soldat und wollte nach seiner Waffe greifen. Doch leider musste er feststellen, das er diese nicht mehr bei sich trug. Leider, leider war ich eine ausgesprochen gute Diebin. Jaja, leider, leider...
"Wo ist sie?", fragte ich ihn höflich. Er starrte mich jedoch nur an. Nichts als blanke Panik stand sich in seinen Augen. Nett, wie ich war erklärte ich ihm höflich seine Möglichkeiten.
"Mm. Du hast genau zwei Optionen. Die eine wäre, du sagtest es mir, ich lasse dich am Leben und verschwinde wieder. Die zweite wäre du sagst es mir nicht, doch dann müsste ich dich umlegen und mich an einen deiner Kollegen wenden und das Spielchen von vorne anfangen. Also wie entscheidest du dich?"
"K-kollegen? W-was für K-kollegen denn?", stammelte er. Ich konnte nur die Augen verdrehen.
"Ja. K-o-l-l-e-g-e-n.", buchstabierte ich. "Einer steht an der Gegenüberliegenden Seite, am Stand mit den Broten. Ein anderer ist der Mann der zwei Stände weiter steht, verkleidet als Verkäufer. Dann ist da noch der, von dir aus, der dritte vom links der mit einem anderen Kollegen redet. Ein anderer steht in der Seitengasse, vor der die Fässer stehen und zu guter Letzt kommt einer langsam auf uns zu. Er ist noch ungefähr fünf Schritte entfernt. Mit dem würde ich dann anfangen. Vorausgesetzt du beantwortest mir meine Frage nicht."
Der Mund des Soldaten öffnete sich, nur um sich gleich darauf wieder zu schließen. Er schluckte angestrengt.
"W-wald. Sie ist in den Wald geflohen. Unsere Leute h-haben sie umzingelt. Außer Gefecht gesetzt und mitgenommen, wenn sie es geschafft haben. Es-es ist nur eine Frage der Zeit gewesen."
"Geht doch. Danke für deine Mitarbeit. Hier hast du dir verdient."
Damit schnappte ich mir einen neuen Apfel warf ihm den Soldaten zu, legte einige Berry auf den Verkaufsstand und machte mich mit einem kraftvollen Sprung auf das nächste Häuserdach aus dem Staub.
So schnell ich konnte lief ich über die Dächer und in den Wald hinein. Ich steuerte auf die Bar, auf den Klippen zu. Das ist der einzigste Ort wo sie Sora wirklich umzingelt haben konnten.
Schon von weitem roch ich den Duft nach leichten Rosen. Das hieß Sora war hier gewesen. Doch ich roch noch etwas. Irgendeine Chemikalie. Genau identifizieren konnte ich es nicht, es schien irgendetwas neues zu sein. Ich bekam leichte Kopfschmerzen von diesem Schrott. Wenn es wirklich etwas neues ist, muss die Regierung Panik geschoben haben. Wie schön.
Allerdings muss man Ihnen ja fairer Weise Verständnis entgegenbringen, da nicht jeder von den -wenn auch nur zum schein- toten aufersteht.Die Türen waren aus den Angeln gerissen worden. Als ich vor der Bar stand hatte ich das Gefühl ich hatte meinen Schädel mehrfach heftig gegen eine Wand geschlagen. Doch niemand war hier. Ich war zu spät. Die Kopfschmerzen ignorierend trat ich in die Bar ein. Der Geruch nach Blut schlug mir auf die Nieren, weil es ihr Blut war, vermischt mit diesen Chemikalien. Es roch noch immer so stark...sie waren noch nicht lange weg...doch alles begann sich zu drehen. Ich taumelte rückwärts wieder aus der Bar herraus.
'Mein Kopf...! Alterschwede.'
Ich bin froh das ich nach dem Saufen nie einen Kater habe oder generell Kopfschmerzen. Das ist ja voll ekelig. Irgendwie bemitleidete ich eine Sekunde alle, die Kopfschmerzen bekamen. Doch nur eine Sekunde.
Ich füllte meine Lunge mit so viel Sauerstoff es ging und betrat die Bar mit angehaltendem Atem erneut.
Ich sah mich um.
Das Blut am Tresen musste von Sora stammen.
'Diese Bastarde! Die haben nicht die Eier in der Hose sich mir gegenüberstellen und vergreifen sich an einem kleinen zehn Jährigen Mädchen! Ich konnte Ihnen den Hals umdrehen. Nein, ich kann nicht nur ich werde es.', dachte ich wütend.
In der Ecke standen auf dem Tisch drei Getränke.
Hatten sie hier schon gewartet? Haben sie es vorhergesehen das Sora hierher kommt? Nein. Dafür waren sie nicht schlau genug. Das würde bedeuten es waren Gäste hier. Doch wo sind Sie? Sind Sie vorher Abgehauen? Haben Sie davon was mitbekommen? Hat die Marine Sie auch mitgenommen? Oder hat sie Sie laufen lassen?
Verdammt! Ich hatte mehr Fragen als Antworten.
Ich ging näher an den Tisch. Vielleicht hatte die Marine etwas übersehen. Die Getränke waren leer oder es befand sich nur noch eine Pfütze drinne. Uninteressant. Ich sah unter den Tisch. Tatsächlich. Da lag etwas. Neben einem der Stühle. Vorsichtig hob ich es auf. Es war ein Tuch. Meinen Blick ließ ich nochmals prüfend über die Bar gleiten, sodass ich sicher sein konnte das ich wirklich nichts vergessen oder übersehen hatte. Nein, hier war nichts mehr von Bedeutung. Also Schritt ich wieder nach draußen und etwas in den Wald hinein, weg von diesen ekelhaften Chemikalien.
War das Tuch vielleicht von der Chemikalie durchsifft? Nein, die Marine war dafür zu dumm.
Im Wald genoss ich erstmal ein paar tiefe Atemzüge. Seit ich mit Sora unterwegs bin, bin ich wirklich paranoid geworden.
'Komm mal wieder runter! Chill. Alles ist cool. Die Marine hat sie zwar, aber die werden es bereuen...Sie haben sich mit der Falschen Person angelegt.', sagte ich mir selbst.
Okay. Der Geruch der von dem Tuch ausging... Es roch männlich und nach See, sowie nach Schweiß.Ich musste mich konzentrieren. Meine Augen schlossen sich Automatisch.
Der Duft...Wo ist er? Wo sind Sie?
Ich muss sie finden.
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One Piece - Love?! [Fan-Fiction]
FanfictionNekora Kaze. Die letzte ihrer Art. Ein Neko: halb Mensch, halb Katze. Schnell, stark, unberechenbar und gefährlich. Das wurde den Neko's nachgesagt. Doch vor allem... tödlich. Kaze ist auf der Flucht und nimmt in der Not ein kleines Kind auf, was er...