Kapitel 39

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Zorro

Zitternd atme ich ein. Ich konnte den Kampf nur beobachten. Ich hatte das Gefühl ihre Bewegungen wurden jede Sekunde etwas langsamer. Das rot in ihren Augen leuchtete immer schwächer, oder bilde ich mir das nur ein weil ich es mir so verzweifelt wünschte?
Franky, Brook und Chopper befreiten die kleine Sora.
Ruffy, Sanji, Robin und Nami versuchten Kaze in Schach zu halten. Doch Sanji wurde schwer am Bein verletzt und Robin's Hände zierten tiefe Klauenspuren. Ruffy wurde langsam richtig wütend, doch seine Attacken trafen nur in's Leere.
Sie lief von den anderen weg, als versuche sie sich unter Kontrolle zu kriegen.
Mein Körper bewegte sich ganz allein.
Sie sprang, ihre Klaue erhoben als würde sie mich töten wollen. Für einen Moment dachte ich gesehen zu haben wie sich ihre Augen vor Schreck weiteren.

Doch mein Herz schlug noch. Ich liebte sie. Ganz gleich was sie war.
Ich vertraute ihr, selbst wenn sie es nicht tat.
Ich öffnete meine Arme, bereit sie aufzufangen oder dabei getötet zu werden.
Ich hörte wie die anderen aufschrien.
Keine Sekunde später drückte sich die Frau die ich über alles liebte an mich. Ihre Arme um mich geschlungen, ihr Atem ging stoßweise. Sie zitterte und ich hörte sie schluchtzen.
Mein Herz schlug noch immer in meiner Brust.
Ich hatte keine Schmerzen, doch hörte ich die anderen noch immer entsetzt aufkeuchen.
Ich hob ihr Kinn an. Ich wollte ihre kristallblauen Augen sehen.
Sie folgte meiner Führung. Langsam öffnete sie ihre Augen. Kristallblau.
Ihr Haar war zwar noch immer rabenschwarz doch das störte mich nicht. Sie lächelte schwach, strich mir vorsichtig über die Wange, bevor sie in der nächsten Sekunde zusammenbrach.

Ich fing sie auf. Etwas nasses tropfte von meiner Wange. Erschrocken weiteren sich meine Augen. Es war Blut. Chopper war in der nächsten Sekunde schon bei mir und schnürrte mit irgendwas ihre Arme ab.
Erst jetzt sah ich es. Sie hatte ihre Klauen in ihre Arme geschlagen um mich nicht zu verletzen. Ein rinnsal Blut lief ihr aus dem Mund.
Mein Herz setzte aus.
Robin war in der nächsten Sekunde plötzlich neben mir. Franky stützte Sanji.
Ich bekam nichts mehr richtig mit.
Angst.
Angst, die Frau die ich liebte zu verlieren schnürrte mir die Brust zu.
Ich erinnerte mich nicht mehr an den Weg zum Schiff zurück.

Nun sitze ich hier, vor dem Krankenbett und hoffe zum weiteren Mal das Kaze es schafft. Ihre Finger waren kühl. Chopper hatte das ganze Blut entfernt.
Ich streiche ihr dunkles Haar aus dem Gesicht. 'Irgendwie steht ihr das', dachte ich. Chopper tat sein möglichstes, doch er hat gesagt das es dauern kann bis sie wieder aufwacht, da ihre Krallen extrem scharf sind und sie sich diese Mörderwerkzeuge in den jeweils anderen Arm gerammt hat, wobei sie viel Blut verloren hat. Das es an ein Wunder grenzte das sie noch atmete.
Jemand berührte meinen Arm. Neben mir stand die kleine Sora.
"Sie muss dich wirklich lieben.", lächelt die kleine. "Weißt du, Neko's verlieben sich nur ein einziges Mal in ihrem Leben. Und sie war bereit für dich zu sterben, nur um dich nicht zu verletzten."
Noch bevor ich mich wundern konnte, woher sie das alles wusste, flimmerte die Luft um sie herrum. Sie hatte plötzlich Flügel, Flügel wie ein Engel.
Sie lächelte mich an, bevor sie Kaze auf die Stirn küsste und plötzlich verschwand. Alles was sie zurückgelassen hatte, war eine kleine weiche weiße Feder.
Völlig perplex fing ich diese auf.
Mein Blick landete wieder auf Kaze. Ihre Atmung ging nun gleichmäßig und es schien als würde sie schlafen. Ohne Schmerzen. Erleichtert darüber rief ich Chopper. Er untersuchte sie noch einmal und bestätigte das sie über den Berg war. Doch trotzdem verließ ich nicht ihre Seite. Die ganze Zeit über hielt ich ihre Hand, strich sanft mit meinem Daumen über ihren Handrücken.
'Ich liebe dich.', dachte ich. Ich werde es dir sagen sobald du aufgewachst. Und das diesmal nüchtern.

War es egoistisch von mir sie halten zu wollen? Sie küssen zu wollen?
Ich tat es nicht obwohl der Drang, meine Lippen auf ihre zu legen groß war.
Wann hast du dich nur in mein Herz geschlichen? Du bist mit so viel Kraft in mein Leben getreten und doch hast dich so still und leise in mein Herz geschlichen. Lächelnd stütze ich mich auf das Bett und betrachte sie.
Die schwarzen male auf ihrer Haut waren zurückgegangen. Es waren nur noch fast weiße, ganz dünne Linien die sich kaum merklich über ihren Körper zogen.
Irgendwie fand ich selbst diese Linien an ihr hübsch. Ich glaube es gibt nichts, absolut nichts was meine Sicht auf dieses wunderbare Wesen jemals ändern könnte.
Sanft küsste ich ihren Handrücken.
Irgendwann schlief ich mit den Gedanken an sie ein.

Wir befanden uns in irgendwo in einer Höhle von einem Berg. Vor dem Eingang stand ein mächtiger Baum, auf dem Kaze hockte und in die Ferne sah. Schnell drehte sie sich um, sprang von dem Ast herrunter, landete elegant wie eh und je. "Du bist aufgewacht, wie fühlst du dich?", fragte sie. Mit wackeligen Schritten trat ein kleines Mädchen aus der Höhle. Von oben bis unten in Dreck steckend hatte sie an einigen Stellen einen Verband. "Wer bist du? Warum hast du mich gerettet?", fragte Sora.
"Spielt das eine Rolle?", knurrte Kaze. "Wie heißt du kleines?"
Die kleine lief auf den Neko zu und umarmte ihre Beine. "Sora."
Überrascht erstarrte Kaze. Langsam legte sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen und sie strich der kleinen über ihr Haar.
"Es ist gefährlich bei mir zu sein."
Mit großen Augen sah das kleine Mädchen zu der schlanken Gestalt hoch. "Warum?"
Kaze ging vor ihr in die Hocke. "Ich bin kein guter Mensch. Seh mich besser als Monster, welches ich bin."
Verwirrt legte Sora ihren Kopf schräg. "Wieso?"
Kaze atmete tief ein und aus. "Ich habe schon viele Menschen getötet.", als sie das sagte kamen ihre scharfen Fangzähne zum Vorschein. "Hast du keine Angst?", fragte sie verwundert als die kleine sie völlig fasziniert ansah.
Langsam schüttelte sie den Kopf. "Ich weiß nicht warum, aber dein Herz sagt das du das alles getan hast, weil du musstest, auch wenn du es in erster Linie nicht wolltest und jetzt in einem Teufelskreis fest steckst. Und ich spüre das du mir nichts tun wirst.", lächelte das kleine Mädchen aufrichtig.
Ich sah in den klaren blauen Augen von Kaze, Verwirrung, Misstrauen und etwas was ich als Hoffnung interpretiere.
"Und du bist?", fragte Sora, doch ich rechnete nicht mit einer Antwort.
"Nekora Kaze, letzter lebender Neko.", murmelte mein Mädchen und lächelte als der kleine heimliche Engel sie umarmte.

One Piece - Love?! [Fan-Fiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt