Die weiße Wölfin

Endlich!

Liam rappelte sich auf, dann sah er Antonia ziemlich Aggressiv an, die schon Zähne fletschend darauf wartete, das Liam auf sie zu rennen würde. Doch statt zu Antonia zu rennen, sprang er mit einem riesigen Satz zurück zu mir. So schnell wie er, konnte ich gar nicht reagieren und plötzlich biss mir Liam ohne Gnade in den Nacken. Ich jaulte auf und versuchte mich los zu reißen. Liam ließ nicht los. Antonia eilte mir zur Hilfe und biss Liam in sein rechtes Hinterbein, sodass er mich los ließ und sich zu Antonia um drehte. Ich brach zusammen, denn ich hatte eine offene, schmerzende und blutende Wunde in meinem Nacken. Ich sah nur noch verschwommen, wie Liam und Antonia sich bissen und dann schloss ich meine Augen. Ich konnte mich an das, was dann passierte nicht mehr erinnern. Als ich aufwachte, lag ich, immer noch in meiner Wolfsgestalt, auf dem Sofa, wo Liam auch drauf gelegen hatte. Ich wollte mich aufrichten, doch dann erst bemerkte ich den Verband um meinen Hals. Mein Nacken schmerzte. Ich verwandelte mich und saß mit Schmerz verzehrten Gesicht da und traute mich nicht, mich zu bewegen. Dann kam Antonia in ihrer Menschengestalt rein. Sie hatte eine dicke Lippe und unzählige Kratzer am ganzen Körper.„Ah, du Schlafmütze! Du bist endlich wach! Hast ganze zwei Tage durch geschlafen!" Jetzt erst bemerkte ich, das ich einen Bären Hunger hatte. Die erste Frage, die mir durch den Kopf schoss, war:„Wo ist Liam?" „Keine Sorge, ihm geht's gut! Er ist wieder Kerngesund!" Ein riesiger Stein fiel mir vom Herzen. Antonia warf mir frische Kleidung hin. „Zieh dich erst mal an! Dann kannst du zu Liam!" Ich zog mich in Sekunden schnelle an und lief Antonia hinter her, die mich zu Liam führte. Als ich ihn sah, rannte ich zu ihm und sprang ihm in seine Arme.„Na endlich, Liam! Du bist endlich wieder da!" flüsterte ich leise. Mein schmerzenden Nacken blendete ich in dem Moment voll kommen aus. Er grinste:„Hast du dir etwa Sorgen um mich gemacht?" Ich musste jetzt auch grinsen. Ich ließ ihn los und musterte ihn. Durch den Kampf mit Antonia war sein Gesicht voller Kratzspuren. Er schaute mich an.„Tut dein Nacken sehr weh?" Ich schüttelte den Kopf. Das war zwar gelogen, aber das musste er ja nicht erfahren. Antonia war wieder gegangen. Ich stand da, mit Liam mitten im Wald. Wir schauten uns beide in die Augen. Ich in seine Smaragd grünen und er in meine Bernstein braunen. Unsere Gesichter nährten sich und plötzlich spürte ich, wie Liam seine Lippen auf meine legte. Ganz vorsichtig. Ich erwiderte seinen Kuss und legte meine Hände auf seinen Hinterkopf. Seine Hände befanden sich an meiner Hüfte. Als wir uns lösten, fing ich an zu lächeln. Liam lächelte auch. Meine Herz klopfte wie verrückt.„Liam, du bist das beste was mir je passiert ist!" sagte ich glücklich...