Entführt

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Verduzt schaute ich Oliver an. Er war ein kleiner Junge mit verwuschelten braunen Haaren und einem frechen aber niedlichen Kindergrinsen, was mich auch etwas zum schmunzeln brachte. Er hat gerade herausgefunden, wieso Suna's Bein so aussieht: Sie ist halb ein Mensch! Wieso bin ich da nicht vorher drauf gekommen? Aber es sind immer noch nicht alle Fragen beantwortet: Wie kann man Suna's Bein retten? Wir brauchen den Rudelarzt! Tony ist jetzt schon viel zu lange weg und wir müssen etwas tun..aber was? Was machen wir jetzt? Suna hat ständig Schweißausbrüche und der Zustand ihres Beines verschlimmert sich. Ich kann Tony nicht suchen, weil ich Suna nicht allein lassen darf. Ich gehe aus der Hütte raus und denke nach. Ich schaue in den Wald hinein. Plötzlich sehe ich einen Wolf in der Ferne. Wer war das? War das Tony? Hat sie den Rudelarzt gefunden? Nein, er ist allein. Der Wolf kommt immer näher, in einem rasanten Tempo, ohne zu stoppen! Ich wollte gerade ausweichen, als der Wolf zum Sprung ansetzt und auf mir ladet. Ich schaue dem Tier in die Augen: Es war nicht irgendein daher gelaufener Wolf, es war eine Werwölfin mit stahlblauen Augen. Cecile! Ich versuchte mich zu wehren, aber da ich mich nicht verwandelt hatte, hatte ich keine Chance! Auf einmal kam aus der Hütte ein kleiner dunkelgrauer Wolf. Oliver! Oh verdammt! Ihm darf nichts passieren! „Oliver bleib in der Hütte! Versteck d...." ich konnte nicht zu Ende sprechen, denn Cecile hatte mich K.o geschlagen und mir wurde schwarz vor Augen.
Irgendwann wachte ich wieder auf. Mein Schädel dröhnte. Ich fasste mir mit einer Hand an den Kopf, eine große Platzwunde befand sich an meiner Stirn. Ich stand auf. Plötzlich konnte ich mich wieder an alles erinnern! Ich stieß die Tür der Hütte auf. Suna war weg. Oliver auch. Verdammt! Ich wollte mich gerade Verwandeln, um die beiden zu suchen, da kam Tony! Hinter ihr lief ein muskulöser, ziemlich großer Werwolf. Das musste der Arzt sein...leider zu spät! Tony verwandelte sich:„Hier ist der Arzt! Wir müssen uns beeilen son..." weiter sprach sie nicht, als sie die Tür der Hütte aufgestoßen hatte und das leere Sofa erblickte.„Wo ist Suna...und wo ist mein Sohn, Liam??" ,entsetzt starrte sie mich an, „Und was ist mit deinem Kopf passiert?" Ich schilderte ihr den Vorfall und sie sah mich nur verzweifelt an. Kopfschüttelt lief sie wieder auf und ab:„Das kann doch nicht wahr sein!" sagte sie leise. Sie blieb stehen und setzte sich einfach auf den Boden. Sie hielt sich mit einer Hand an die Stirn und mit der anderen krallte sie sich im Boden fest. Plötzlich fing sie an zu weinen:„Das kann doch nicht wahr sein!" wiederholte sie sich schluchzend...

Die weiße WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt