Ich war allein. Zwei Ohnmächtige und ein Kind. Immernoch in meiner Wolfsgestalt, versuchte ich die klaffende Wunde auf meinem Rücken auszublenden. Olli kam langsam aus seinem Versteck. Traurig sah er mich an und fragte unsicher:„Mama?” Ich stand vor ihm und hechelte laut. Ich sah ihn etwas verkrampft an. „Mama was ist mit Liam?” Ich verwandelte mich unter Schmerzen zurück, was wohl keine gute Idee war, denn mein menschlicher Körper konnte den Schmerz der von der Wunde ausging, schlechter Vertragen, als mein Wolfs-Ich. Ich sackte kurz nach der Verwandlung in mich zusammen. „Ich...denke...er....ist...krank.” hauchte ich und verwandelte mich mit Mühe wieder zurück um den Schmerz besser aushalten zu können. Olli verstand wohl, warum es mir so schwer fiel in menschlicher Form zu bleiben. Er verwandelte sich und sah mich mit seinen süßen Wolfsaugen an. »Wir müssen Suna und Antonia unbedingt nach Hause bringen, Olli.« war das erste was ich "sagte". Als ich hörte wie Antonia hustete und ihre Augen öffnete, versuchte ich sofort wieder auf sie ein zureden, doch ich war immer noch in meiner Wolfsgestalt. »Antonia!«, "sagte" ich während ich verzweifelt hechelte. Antonia hustete zweimal und richtete sich dann zitternd auf. „Tony...” krächzte sie und hustete ein drittes mal. „Dein...Rücken!” sie sah mich kurz an, dann richtete sie sich mit Mühe auf und strich mir über den Kopf: „Ich hol ein paar schmerzlindernde Pflanzen...” meinte sie und humpelte in den Wald.
Liam's Sicht:
Immer noch in meiner Wolfsgestalt irrte ich durch den Wald. Mein Wolfs-Ich hatte die Kontrolle, ich war nur ein schwacher Gedanke der in ihm rumspukte und versuchte das Steuer wider in die Hand zu nehmen. Ich musste zurück und ich musste meine Wolfsgestalt los werden. Während ich nach dachte, lief mein Wolfs-Ich mit federnden Gang durch den Wald. Nach nur kurzer Zeit nahm ich einen seltsamen Geruch auf. Ich verharrte kurz in meiner Position, als ich mich dann aber ruckartig umdrehte, traute ich meinen Augen nicht; Cecil! Außer Atem knickte sie beinahe weg und starrte mich an. Ihr Gesicht war ziemlich geschwollen und während sie irgendetwas hustete, liefen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Sie war es, die Suna, Olli und sogar Antonia entführt hatte. Diese Gedanken machten mich wütend, aber da ich gar keine Kontrolle über mich hatte konnte ich nur abwarten, was meine Wolfsgestalt jetzt machte. Jetzt konnte ich das leise geröchel von ihr verstehen: „Liam? Du bist das doch?” Ich konnte ihr nicht antworten, aber am liebsten hätte ich sie zerfleischt... Plötzlich zeigte ich meine Zähne und ein tiefes, grummelndes knurren war zu hören. Was hatte ich jetzt bloß vor?
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Die weiße Wölfin
Lupi mannariEin Mädchen Namens Suna lebt alleine im Wald. Sie ist halb ein Werwolf und Verwandelt sich eines Tages das erste Mal. Dadurch, das sie nicht weiß wie man sich zurück in einen Menschen Verwandeln kann, bleibt sie in ihrer Wolfsgestalt. Sie wird Gefan...