Kapitel 12.

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Ich wache in stiller und kühler Gegenwart auf. Mein Körper fühlt sich schwer, aber auch leicht, zugleich an. Ich öffne langsam meine Augen und es erhellt eine dunkle Dämmerung, meine Sicht. Kahle Wände schmücken den Raum, in dem ich lag. Nach einer langen Beobachtungsphase, erkenne ich, dass es eine Art Krankenzimmer ist. Vor mir stehen ein paar Regale, voll mit Medikamenten. Tabletten, so wie flüssige Arznei. Aber auch eine Menge Verbandszeug und co. liegen in verschiedenen Fächern, herum.

Ich atme langsam und rhythmisch, während ich darüber nachdenke, was zuletzt vorgefallen war. Ich kann mich an den Truck erinnern. Ich lag hinten und habe geschlafen. Wieso habe ich geschlafen? Langsam bilden sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Ich fühle mich wie bei einer Denkblockade, während einer wichtigen Prüfung. Ich hebe meine Arme und kralle mich an meinen langen blonden Haaren. Erst jetzt bemerke ich, dass ich keinen Mundschutz mehr trage. Meine Augen weiten sich und ich nehme meine Hände vor meinen Mund und Nase, in der Hoffnung, dass es mir noch hilft.

Plötzlich höre ich Schritte. Schritte von mehr als einer Person. Ich atme immer schwerer, so schwer, dass mein Herz droht rauszuspringen. Es klopft und klopft.

Und zack fliegt die Tür auf. Nachdem Knall höre ich nur noch ein „Eyyyyyyyyyyyy, wird auch mal Zeit das du wach wirst, Fischi.". Geistesblitz. Ich war Krank und wir haben die Schwachmatten abgeholt. Und Noël steht gerade Freudestrahlend in der Tür dieses Raumes. Noch leicht geschockt, von dieser Situation, huscht Selin unbemerkt an ihm vorbei und kommt zu dem Bett, auf dem ich gerade aufrecht sitze. „Na, jetzt hast du aber mehr als genug geschlafen. Dein Fieber ist auch schon weg." berichtet mir Selin, während sie eine flüssige Substanz in einen kleinen Becher kippt. „Trink' das, zwar bist du schon relativ gesund, jedoch dürfen wir nicht vergessen, das ein paar kleine Viren es überstanden haben und damit geben wir denen den Rest, haha." gab sie noch hinzu und hält mir den kleinen Becher vor die Nase. Ich nehme ihn Dankend entgegen und schlürfe ihn sofort aus. Grauseliger Geschmack. „Seit wann hörst du dich eigentlich so Wissenschaftlich an, Selin?" fragte ich meine Kollegin gespannt. „Was denkst den du? Das hat mir Janine gesagt, als wenn ich davon eine Ahnung hätte." gab sie lachend zurück und wendete sich langsam Richtung Tür zurück. Nun kam noch Dilara hinein, mit Kleidung in der Hand. „Selin, hast du ihr schon das Medikament gegeben?" fragte sie neugierig, während sie die Bekleidung auf die linke Seite meines Bettes legt. Selin schaut sie nun total monoton an, „Ich habe das beste Gedächtnis von allen hier, also was willst du mir vorwerfen, mh?" kam es arrogant aus ihrem Mund. Dilara lachte nur und hat sich kurz danach entschuldigt. Die beiden kommen manchmal echt hart rüber, aber dann ist es doch nur gespielt. Als Schauspieler hätten die verdammt gute Chancen.

„Da ihr mich völlig ausblendet, verpisse ich mich wieder ihr Loser. Noelle zieh' dich um. Wir müssen alle gleich mal etwas besprechen. Bye, amk." schmiss Noël noch rein und schloss hinter sich die Türe. Seine Schritte entfernten sich, in einem schnellen Tempo.

„Ich muss noch etwas Wolle für Janine holen. Selin bringst du Noelle dann gleich mit zur Besprechung?" fragte noch Dilara. Die beiden gehen zur Türe. Ich sehe noch wie Selin Dilara zunickte, dann dreht sie sich zu mir um „Ich warte vor der Tür auf dich, lass mich nicht warten." zwinkerte sie mir noch zu, nachdem sie mit Dilara das Zimmer verlassen hat. Ich steige somit langsam aus meinem Gemach und entledige mich meinem Patientenkleid und kleide mich mit den Sachen an, diese Dilara mir freundlicherweise vorbeigebracht hatte. Nun stehe ich hier in diesem kahlen Raum, mit schwarzer Jeans, einem schwarzen Nirvana Shirt und dunkelgrauen Boots. Ach, die Dame kannte meinen Style zu gut. Ich binde mir meine langen Haare erstmal zu einem Zopf, in der Hoffnung, dass Dilara später noch meine Haare flechtet. Ich liebe es so sehr. Ich bin nun zufrieden und verlasse diesen Raum und sehe zur meiner linken, wo Selin auf dem Boden sitzend mit Kopfhörern im Ohr war. Ihre Augen sind ebenfalls geschlossen. Bemerkt hat sie mich zumindest auch nicht, da ich sie mit Leichtigkeit erschrecken konnte, als ich in die Hocke ging und ihren Arm an stupste. Sie riss einmal kurz die Augen auf, legte ihre Hand auf ihr Herz, um sich zu beruhigen und schlug mich anschließend gegen meine Schulter. Ich kriegte zwischen meinem Gelächter nur noch ein ‚Was hab ich bitte falsch gemacht' raus und sie stimmte bei meinem Lachen mit ein.

Jetzt liefen wir beide nebeneinander einen langen Flur entlang. Ebenfalls bemerke ich erst jetzt, dass auch Selin, so wie Noël und Dilara, keinen Mundschutz mehr tragen. Sind wir in einer Virenfreien Zone oder was? – Ich schüttle diesen Gedankenzweig wieder ab und richte meine Augen wieder auf den Flur. Selin stoppt und öffnet eine Tür und tritt in dieser ein. Ich fühle mich etwas komisch, tu es ihr aber gleich. Das ist also der Besprechungsraum. Erst jetzt habe ich meinen Blick auf den Tisch vor mir geworfen. Alle starren mich an. Bestimmt über 10 Personen und darunter sind auch Dilara, Janine, Noël und Niklas. Selin setzt sich nun an einen Platz neben Dilara, dieser frei war. Ich hingegen muss mich an die Spitze setzen, gegenüber von dem – ich vermute mal Boss – dieser Angelegenheit. Somit platziere ich meine vier Buchstaben auf den Stuhl und starre alle anderen an. „Nun gut, dass Sie wieder wohl auf sind. Unser Doktor, Mister Morgan, hat sich stets um Ihre Genesung gekümmert. Sie sind ein wichtiger Pol für diese Angelegenheit, nachdem was ich von Ihren Teamkollegen gehört habe." sprach der Mann auf der anderen Seite dieses Tisches zu mir. „Ich habe mich nur stets um meine Freunde gekümmert, schließlich ist es meine Familie. Auch vielen Dank' an Ihnen Doktor Morgan, das Sie sich um mich gekümmert haben. Aber zurück zu Ihnen. Wer sind Sie? Und wo sind wir hier? Und auch für welche Angelegenheit brauchen Sie mich?" durchlöcherte ich den Mann vor mir mit Fragen, dieser mich jetzt interessiert anschaut. „Mein Name ist Major James. Ich komme von der deutschen Armee und diene noch jetzt dem deutschen Reich. Dazu sind wir hier in einem Bunker unterhalb New Yorks. Deshalb sind wir in einer Virenfreien Zone und können auch ohne weitere Komplikationen an dem Gegengift arbeiten, da wir das Labor, mit hier unten haben. Somit kommen wir auch zu Ihrer letzten Frage. Sie sind wichtig für diese Operation, da sie Führvermögen haben, aber auch an Waffen gut unterwegs sind. Ich möchte Sie mit Ihrem Kollegen, als einer meiner Trupps einstellen. Alles an Waffen werden wir Ihnen beschaffen, die sie benötigen. Sie werden ebenfalls mit hier unten wohnen und Ihr eigenes Reich haben. Das einzige was ich von Ihnen verlange ist Disziplin und sie befolgen meinen Befehlen." beantwortet er mir genau. Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher. Meine einzige schlechte Eigenschaft ist es halt, anderen stets wie ein Hund zu folgen. Meine Augen suchen somit die Augen meiner Freunde auf, diese komischerweise ein zufriedenen Ausdruck ausstrahlen. Dilara bemerkt mein Grübeln und nickt mir eifrig zu, um mir zu sagen, dass ich diesen Deal bejahen sollte. Die Weiber müssten sich anscheinend schon länger mit dem Thema befasst haben müssen. Wie lange war ich bitte weggetreten?

„Nun gut, ich gehe Ihren Deal ein. Aber bitte duzen Sie mich. Ich fühle mich echt alt, wenn Sie so mit mir reden." schmollte ich energisch und Major James lachte nur noch und bejahte mein Angebot, auf Gegenseitigkeit. „Wartet mal, wenn das jetzt hier so abläuft. Dann verlange ich ein Katana." fließte es aus Janines Mund, während sie ihre Arme vor der Brust verschränkt. Die Dame weiß einfach, wonach ihr gelüstet. „Keine Sorgen, wir beschaffen dir ein Katana. Noël und Niklas? Bringt die Damen zu ihrem neuen Schlafgemach und informiert diese über euren momentanen Stand für das Gegenmittel. Die Sitzung ist beendet." beendete Major James die Besprechung und nach und nach verließen alle den Raum. „Dann folgt uns mal, ihr Animelover." prustete es aus Noël raus und schon liefen wir den beiden Jungs hinterher. Flur geradeaus. Dann links. Dann rechts. Keine Ahnung. Ein Labyrinth oder was. Niklas bleibt vor einer Türe stehen und öffnet diese geschwind. Noël huschte sofort rein und betätigt den Lichtschalter. Wir betraten unseren neuen Lebensort. Wir stehen nun sofort in einem kleinen Wohnzimmer mit Couch und Sessel links von uns. Rechts von uns ist ein großes Eckregal mit unzähligen Büchern, unsere aller Augen fangen schon langsam an zu glänzen. Vor uns ist eine offene kleine Küche. Erst jetzt bemerke ich, dass ebenfalls auf der rechten Seite drei Türen sind und auf der linken nur zwei. Etwas irritiert drücke ich meine Augenbrauen zusammen. „Keine Sorge, links sind 2 Schlafzimmer und auf der rechten sind die hinteren zwei ebenfalls Schlafzimmer und die vordere Tür, ist ein großes Bad mit Dusche und Badewanne. Das ist richtig Gucci." lachte Niklas und verließ mit Noël unsere eigentlich genannte, Wohnung. Wir lachten nur noch über das Wortspiel von Niklas und begeben uns langsam in unsere Zimmer. Dilara und ich sind auf der rechten Seite und die anderen beiden auf der linken. Das kann ja mal was werden.

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