Dramatic Change

Kapitel 20.

Als ich mein Bewusstsein wieder errungen hatte, lag ich in einem dunklen Raum. Meine Augen brauchten ein paar Minuten, bis ich die Tür vor mir wahrnahm, durch die etwas Licht ins Zimmer hinein strahlte. Ich hebe langsam meinen Kopf und merke erst jetzt, dass ich auf einer wirklich ekligen Decke lag. Da kann ich meinen Pickel ja fast wieder ‚Hallo' sagen. Ich versuchte mich schwer, an die letzten Momente zu erinnern. J-Hopes Gesicht. Verletzt. Messer. Ich reiße meine Augen sofort auf und schaue zu meinem Bauch. Ein verband. Ich merke auch erst jetzt, dass es gar nicht so schlimm schmerzt.

Ich atme tief aus und öffne den Verband langsam, um mir ein Bild von meiner Verletzung, machen zu können. Als ich es geschafft habe, sehe ich die schlampigste zugenähte Wunde, der ganzen Welt. Wer auch immer das gemacht hat, hat keine Ahnung davon gehabt. Selbst die Bluttropfen bahnen sich den Weg nach draußen und fließen an der Naht vorbei. Etwas genervt von dieser Tat höre ich jetzt, wie sich Schritte, meinem dunklen Raum, nähern. Meine Hände und Beine bewegen sich wie von alleine und ich krabble auf allen Vieren, zu einer hinter mir stehenden Wand. Von dort aus krabble ich die Wand entlang zu einer Ecke, lehne mich an dieser und kauere mich zu einem Embryo, zusammen.

Die Füße des Unbekannten, stehen nun vor der Tür. Ich kann es am Licht sehen, was unter der Tür hindurch scheint. Prompt wird die Türe aufgeschlagen. Ein Soldat, schaut wirr durch den Raum, bis seine Augen meine trafen. Erst jetzt sehe ich, dass er schlimm zugerichtet wurde. Was ist hier nur los?

Er kommt auf mich zu, mit einem Messer in der Hand. Ich strecke meine Füße nach vorne, in der Hoffnung, ihn damit von mir wegtreten zu können. Als er jedoch etwas gegen den Kopf bekam. Er schaut mich beängstigend an, bis ich sah, wie sich sein Blut vom seinem Haar, runter bis zum Hals herunter fließt. Er fällt nun auf seine Knie und kurz danach, macht sein Gesicht Bekanntschaft mit dem dreckigen Boden. Nun schaue ich meinen Retter langsam an. Selin.

Sie steht mit ihrem Baseballschläger auf der Schulter und die andere Hand, an der Hüfte gelehnt, vor mir. Sie grinst mich zufrieden an. Ich schüttle spielerisch meinen Kopf und stehe langsam auf. „Woher wusstet ihr es?" frage ich sie nun. „Weißt du, nachdem du jetzt circa 2 Tagen verschwunden warst, haben wir uns mit den Jungs und den ganzen anderen Soldaten, aus den Räumen,  zusammengerafft und dich gesucht." Beantwortete sie meine Frage und stützt mich, indem sie meinen Arm um ihre Schulter legt. Gerade als ich etwas erwidern wollte, nehme ich wage wahr, wie sich jemand in die Tür stellt. „Genau, wir brauchen doch unseren Leader. Du, Baka." prustete Janine los und lächelt mir zu. Kurz danach winkt sie uns zu sich und dann bewegte sie sich langsam aus dem Raum nach links. Selin und ich folgen ihr. Erst jetzt merke ich, dass hier überall Soldaten liegen. Zusammengeschlagen natürlich. Janine lief ein paar Gängen entlang, bis wir eine Treppe nach oben traten und somit in einer großen Halle standen. Einer Halle, wo Mechatroniker die demolierten Flugzeuge, reparierten. Früher natürlich.

Nachdem ich fertig war, diesen Ort zu begutachtet, sehe ich vor mir wie Suga und Rapmonster, den Haupt Offizier, gefesselt,  zu Boden drücken. Er ringt um Freiheit, aber keine Chance. Jimin schlägt immer mal auf seinen Kopf, damit der Kerl Ruhe gibt. Also haben meine Kollegen, diesen Punkt hier eingenommen, während ich weggetreten war. Ich bin beeindruckt.

Gerade als ich mich selber auf meine Beine stellen wollte, ohne Selins Hilfe, schmerzt mir meine Stichwunde. Ich verziehe mein Gesicht und knie mich zu Boden. „Dilaraa! Hol mir den Erste-Hilfe-Kasten. Schnell!" rief Janine ihr zu und kam zu mir gerannt und schaut sich sofort die Wunde an. „Oh Mann, wieso kriegst du immer den Mist ab?" fragte sie mich nun ungläubig. Ich lache nur und sage belustigt „Weißt du, ich bin der Leader, da muss das so sein.". Sie erwidert meinen Scherz mit einem Lachen und schon, war sie mit dem hergebrachten Verbandskästchen von Dilara, ausgestattet. So flink wie sie ist, öffnete sie die schlampige Naht und machte einen ordentliche dahin. Ich habe kaum etwas, von diesem Schmerz wahrgenommen. Vermutlich, bin ich noch von den zwei Tagen durchschlafen, wie benebelt. Nach auch nicht allzu langer Zeit, band sie mir einen Verband um meinen Bauch. „Jetzt ist es vernünftig vernäht. Da die Wunde nicht all zu tief war, hast du keine Schänden an deinen inneren Organen, erlitten." informierte sie mich aufmunternd und bewegt sich jetzt in die Richtung von dem gefesselten Haupt Offizier. Ich stehe langsam auf und gehe ebenfalls in die Richtung. Schritt für Schritt. Als ich in unmittelbarer Nähe war, höre ich wie jemand mit im auf Koreanisch sprach. Etwas irritiert, blieb ich somit einfach stehen. 

Plötzlich liegt ein Arm auf meiner Schulter, da rechts die Hand zu sehen war, dreht sich mein Kopf schnell nach links. Es ist J-Hope. Seine Wunden im Gesicht sind behandelt und die Schwellungen verschwinden langsam. Er lächelt mir aufmunternd zu. Ich glaube, er ist einfach in jeder Situation, einer der glücklichsten Menschen, auf dieser Welt. Faszinierend.

Ich schaue nun wieder zu meinen Kollegen. Selin geht mit Suga, um den Offizier herum. Suga hat auch eine Metallstange in der Hand, während Selin ihren Baseballschläger, in ihrer Handfläche, hin und her rollen lassen tut. „Rapmonster sagt, dass der Kerl nicht sprechen will, was er hier macht. Er will lieber sterben." berichtete mir Janine, diese jetzt neben mir stand. Ich sehe ihn nun, einfach emotionslos an. J-Hope geht jetzt auch langsam zu seinen Kollegen. „Dann erfüllen wir ihm seinen Wunsch." sage ich so emotionslos, wie es nur ging. Janine guckt mich nun etwas schockiert an, wegen der Kälte die über meinen Lippen kam. Jedoch nickte sie noch und ging wieder zu Rapmonster und informierte ihn, mit meiner Antwort. Er schaut nun auch mich an, etwas irritiert, aber das veränderte sich langsam zu einem heftigen Grinsen, kurz danach hebt er noch seine Hand und formt mir einen Daumenhoch. Ich lächle über diese Geste nur und schon ging er weg, zu seiner Gruppe. Mal wieder fließen Koreanische Wörter. Ich kriege bald die Krise, bei den ganzen Fremdsprachen. Ich glaube aber, dass die Jungs jetzt diskutieren. Nein, es kommt eher wie ein Streit rüber. Was ist denn jetzt da los?

Ich bewege mich langsam auf diese zu. „Streiten die sich gerade, wer dem Offizier ein Ende bereitet?" fragte mich Selin schockiert. „Ich vermute mal, Ja." gab ich unwissend zurück. Ich sehe nur noch, wie sich eine Falte zwischen ihren Augenbrauen bildet und hält nun ihren Schläger fest in der Hand. Oh Nein.

So schnell wie sie sich drehte, konnte ich gar nicht reagieren. Sie holte mit voller Wucht aus und schlägt dem Offizier gegen seinen Dickschädel, das Blut spritzt nur noch in die Richtung, in dem sein Gesicht langsam zu Boden fällt. Erst jetzt sehe ich die Klinge hinten dem Offizier, diese jetzt quer durch seinen Hals gleitet und seinen Kopf von dem Rest seines Körpers, trennte. Sein Kopf rollt jetzt ein paar Meter von uns weg, er zieht eine Blutlache hinter sich mit. Ich schaue nun zu der Person, die das anrichtete. Meine Augen weiten sich, als ich Dilara wahrnahm, wie sie ihr Samurai grazil wie ein Krieger in der Hand hielt. Mit festem Blick, auf das dagewesene Ziel, gerichtet.

„Der, hat dir wehgetan." kam es jetzt von beiden Mädchen vor mir, die auf Rache bedacht waren. Ich sehe nun, wie die beiden mich mit einem entschuldigenden, jedoch bestimmenden Blick anschauen. „Danke, ich liebe euch dafür." gebe ich noch von mir und beide lächeln mir zu. Es kommt zwar rüber, als könnten Selin und Dilara viele diverse Probleme unter sich haben, aber bei solchen Momenten scheint es einfach so, als wären sie eine Person. „Hätte ich gedacht, dass wir so handeln, hätte ich gleich mitgemacht." schrie nun Janine, die vor den Jungs steht und höllisch grinst. Wir sind einfach das beste Team, der Welt.

„Lass uns unsere Sachen packen und hier verschwinden. Wir haben die ganzen Bastarde schon gekillt." sagte Selin monoton und geht Richtung das Zimmer, in dem auch noch meine Sachen lagen. Ich höre auch, wie Janine den Jungs Bescheid gibt. Diese bewegen sich jetzt ebenfalls Richtung Zimmer. Ich frage mich gerade, ob ich jetzt für die alle verantwortlich bin? Kann ich das überhaupt?

Während ich darüber nachdachte, sehe ich wie Dilara mit Taeyhung an mir vorbei geht und er sich sehr für ihr Samurai Schwert interessiert. Dilara liebt es jetzt schon, seine Aufmerksamkeit zu haben. Janine hingegen bewegt sich mit Rapmonster und Jungkook vorwärts. Kurz hinter denen, machen Suga und J-Hope wieder irgendeinen Unfug.

So ein schönes sorgloses Bild, hatte ich noch nie vor meinen Augen. Urplötzlich spüre ich, wie jemand mir einen schwarzen Mantel auf meine Schultern legt. Es war Jimin, der mich jetzt einfach nur anlächelt. Ich grinse erbarmungslos zurück, hebe meine Hand und halte mich an einer seiner pinken Strähnen fest. Daraufhin lachte er nur.

Ja, ich kann mich um die alle kümmern. Darum muss ich mich nicht mehr Sorgen, dafür bin ich wie geschaffen. Mein Team.