Kapitel 27.

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Allerdings sah mein Sprung ins Wasser, eher wie ein Unfall aus. Ich blieb an einem Seil hängen, drehte mich dadurch auf den Rücken und platschte tollpatschig ins offene Meer. Da ich eine Person bin, die sich immer die Nase zuhalten muss, hab ich erstmal viel zu viel vom Salzwasser aufgezogen und hab dadurch das Gefühl langsam, nach und nach, zu ersticken. Es dauerte nun auch nicht lange und schon war ich mit meinem Kopf wieder an der Oberfläche und kann sorgenlos, ein und aus atmen.

„Du bist doch doof. Du schwimmst doch gar nicht gerne, man." schreit mich eine wütende Selin an, die mich wieder ins Leben zurückgeführt hat. „Sugabebé, ich bin einfach nur Tapfer, Ja." erwiderte ich ironisch und strecke meine Zunge zu ihr aus.

„Schön, dass ihr euch versteht, aber jetzt könnt ihr beide ja zur Küste schwimmen und denen helfen." befiehlt uns Kapitän Chandler, der uns belustig vom Deck des Schiffes, beobachtet. „Ich würde ja gerne mitkommen, aber ich will nicht krank werden." schmeißt Dilara jetzt in unsere Konversation und schaut mir und Selin zu, wie wir im Wasser rumschwimmen. Ich höre nur noch wie Janine deswegen lacht und kurz danach, landet sie neben mir und Selin, im Wasser. „Ab geht's, meine Freunde." grinst sie uns zu und schwimmt in die Richtung eines Steges. Wir beide folgen ihr natürlich. „Wie wollen wir jetzt vorangehen? Wir können ja schlecht wie Spiderman, die Wand hochklettern?" fragt Selin mich jetzt leicht überfordert. „Ich hab ehrlich gesagt auch keine Ahnung, mein Freund." gebe ich unwissend von mir und starre zum Schiff, wo jetzt die komplette Crew steht und uns grinsend angafft.

Ich denke, selbst wenn wir jetzt ertrinken würden, würden die lachen und sich ‚Vollidioten' denken. Jeden Tag. Jede Stunde. Jede Minute.

„Ey, kommt doch endlich." schreit uns Janine von der Seite an und gerade, als ich ihr sagen wollte, dass wir nicht weiterkommen, sehe ich wie sie auf einer Treppe steht. Ich zwinkere abermals mit meinen Augenlidern, falls mir meine Augen einen Streich spielen wollten, aber Nein. Genau vor uns ist eine Treppe die nach oben führt. Wie konnten wir das bitte nicht sehen?

„Ist okay, wir sind ja schon unterwegs." sagt Selin unfreiwillig und steigt mit ihren Füßen, eine Stufe nach der anderen, nach oben. Ich bin natürlich direkt hinter den beiden und wir bewegen uns langsam nach oben. „Wie sieht dein Plan jetzt aus?" fragt mich Janine nun, während sie ihre Arme vor ihrer Brust, verschränkt. Gerade als ich zur Antwort ansetzen wollte, knallten schon Kugeln an unseren Köpfen vorbei und wir springen perplex zur Seite und verschmelzen mit der Mauer, an unserem Rücken.

„Ich glaube, dass war's, meine Freunde." gab Janine jetzt von sich und guckt uns etwas überfordert an. Da ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte, starre ich einfach wieder aufs Meer und erkenne mit verschwommenen Blick, wie ein großer Teil der Crew ihre Waffen aufrichten und nun willenlos auf die Räuber, eine Ebene über uns, schießen. Ich schließe meine Augen und lausche den einschlagenden Kugeln und den Schritten der Räuber, diese sich von Schritt zu Schritt immer mehr aus meiner Geräuschkulisse, entfernen. Ich hatte bereits meinen Kopf nach oben bewegen lassen, um dadurch besser lauschen zu können. Jedoch fühle ich mich jetzt unheimlich beobachtet und öffne meine Augen langsam und starre nun in Jooheons Gesicht, dieser mich verblüfft anstarrt. Ich zwinkere wieder ein paar Mal mit meinen Augenlidern und winke ihm dann überfordert zu. Er nimmt die Kontaktanfrage freundlich an und winkt zurück. Erst jetzt bemerke ich, dass die Schießerei bereits zu Ende ist. Selin und Janine hingegen starren unbeholfen an mir vorbei, zu unserem Schiff. Das natürlich jetzt am Steg dieser Insel hält. Hätten wir das vorher gewusst, dann wäre ich zumindest niemals ins Wasser gesprungen und hätte diese zehn Minuten gewartet, bis wir am Steg angekommen wären.

Dilara hat schon mit Suga und Jungkook das Schiff verlassen. Deniz hingegen steht noch am Deck und starrt uns entgeistert an. Ich denke mal, dass er darauf wartet, dass es hier richtig abgeht, damit er alles in seinem Kopf abspeichern kann. Aber No No, mein Freund.

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