Kapitel 14.

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Immer noch prallen Silberkugeln, an unseren Köpfen vorbei in den Boden und Truck. Ich bin wie erstarrt. „Die müssen gleich nachladen, halt dich bereit zum Laufen, Noelle." schrie mich der Kapitän förmlich an, wegen dem Kugelhagel. Ich nicke ihm unsicher zu und starre sofort zu meinen Teamkollegen. Ich versuche krampfhaft mithilfe meiner Finger Dilara eine Nachricht zu übermitteln. Sie nickt mir zu, während sie ihren Kopf in Deckung hält. Ich hoffe, sie hat jetzt nicht nur genickt, damit ich ruhig bleibe, dass würde dann nicht sehr gut ausgehen für die beiden.

Plötzlich hört die Schießerei auf. Nachladepause, ich gehe aus die hock Position und schreie „SCHNELL LAUFT!!" zu den beiden. Ihre Blicke wechselten sofort von ‚Was?' zu ‚Oh Shit, los'. Nun drehe ich mich ebenfalls zum Kapitän und wir rennen nach rechts. In meinem Blickwinkel, erkenne ich noch wie die beiden mit ein paar anderen Soldaten dieser Truppe nach links rennen, hinter die Reihenhäuser. Wir beide jedoch sind alleine und rasen gefühlt gerade über den Parkplatz, dieser Mal dem damals laufenden Supermarkt, gehörte. „Es müssten mindestens 4 Leuten gewesen sein, die auf uns geschossen haben." erzählte er mir, während wir im Einklang neben einander um unser Leben laufen. Wir sterben so wieso, also wofür diesen Hinweis bitteschön? Ich höre nur noch, wie die Kerle schreiend in unsere Richtung kommen. Wir haben keine Rückendeckung und genug Munition, so wieso nicht. Wir sind geliefert.

Während des Laufens, traue ich mich einen Blick nach hinten zu riskieren, als ich dann sah wer auf uns zielte, blieb mir der Atem weg. Ich blieb prompt stehen und starre die Angreifer an. Es sind drei und ich nehme langsam wahr, wie zwei ihre Waffe heben und auf mich zielen. Der Kapitän hatte dadurch Rückendeckung und konnte sich hinter einem Auto verstecken, hat aber alles im Blick. Ich realisiere erst jetzt, dass ich in den nächsten 5 Sekunden, einen Kopfschuss des Todes, kriegen werde. Ich greife noch schnell nach meinem Luftgewehr, hebe es an und wollte gerade einfach wirr losschießen, als ich nur noch sah wie der mittlere Angreifer, mit zwei Glocks seinen beiden Kollegen einen Kopfschuss gab, bevor sie mich umlegen konnten. Ich bin erstmal ziemlich überrascht davon, aber anscheinend hat die Person mich jetzt auch wieder erkannt. Diese kommt jetzt langsam auf mich zu.

„Das du überlebt hast, hätte ich niemals gedacht, wah." grinste diese mich an. „Hallo Niclas mit c, wie komm ich den zu dieser Ehre?" grinste ich mies zurück. „Tja, ich bin dann doch wohl lieber bei jemandem im Team, den ich kenne." lachte Niclas jetzt. Ich kann es echt nicht fassen, das dieses Pack von Kerlen, überlebt haben. Ich schüttle nochmal meinen Kopf und schaue dann zum Kapitän.

Als er erkennt, dass es hier gesichert ist, kommt er raus aus seinem Versteck und tritt neben mich. „Woher der Sinneswandel? Dazu wart ihr doch mehr als 3 oder?" fragte er Niclas. „Wir waren sogar zu 5. Jedoch wurden die anderen beiden von der anderen Truppe, diese nach links gelaufen waren, erwischt. Als wir dann merkten, dass ihr nur zu 2 wart, sind wir sofort hin. Aber schwöre Noelle, ich habe dich vorhin echt nicht erkannt." Lachte er wieder und hält seine Hand frustrierend vor seiner Stirn. Ich lächle ihm zu, zur Bestätigung, dass alles gut sei.

Gerade als ich in die Richtung meiner Kollegen meine Füße bewegen wollte, erkenne ich schon, wie diese mit den Soldaten auf mich zu gerannt kamen. „Gott sei Dank', dir ist nichts passiert." prustet Dilara erleichtert aus, bevor sie mich in dem Arm nimmt. Selin schlägt spielerisch gegen meinen Oberarm, aber ich weiß was sie mir übermitteln möchte damit. „Ik glaub es nicht, ihr habt auch überlebt? Ich kratz' ab. Wer denn noch?" krächzte Niclas neben mir, als könnte er es nicht fassen. Selin und Dilara fangen jetzt an zu lachen, ich denke mit dieser Begegnung hätte sie auch niemals gerechnet. „Ja, Janine ist im Labor mit – halt dich fest – Noël und Niklas mit k." ballerte Selin raus mit tanzenden Augenbrauen. Niclas steht jetzt der Schock im Gesicht geschrieben, seine besten Freunde haben überlebt und das erfährt er erst jetzt. Armer Kerl. „Lass und jetzt nachhause gehen, ich hab gerade so viele Pfunde abgelaufen, die muss ich wieder draufessen." schmollte ich und bewegte meinen Hintern Richtung nachhause weg. „Kapitän, bleiben sie mit der Truppe hier? Falls Ja, passen Sie jetzt besser auf. Wir geben Major James Bescheid, über die momentanen Lage hier." erkundigte sich Dilara und lief anschließend zu uns drei zurück. Ja genau drei. Der Niclas kommt jetzt mit. Aber die drei Jungs zusammen, sind super gut in der biologischen Fachrichtung. Wir könnten mehr Leute brauchen, die am Gegenmittel arbeiten, schließlich sind wir noch ganz am Anfang. Das ist so frustrierend.

Nun laufen wir zurück zum Bunker, zum Glück ist mein Orientierungssinn so super, denn die Karte hab ich verloren. Ich kann es halt. Während ich mir Gedanken über den Angriff mache, reden die drei hinter mir über Geschichten, die in der letzten Zeit entstanden sind. Mein Verstand jedoch, möchte Niclas ausfragen. Ausfragen, warum die die sichere Zone angriffen haben. Aber das ist nicht mein Job, ich denke mal, dass Major James sich um diese Angelegenheit kümmert, obwohl ich das gerne selber machen würde. Ach herrje, da kommt mein Leader benehmen wieder aus mir heraus. Danke Gott, dass ich so ein Kontrollfreak geworden bin.

Neben dem ganzen Nachdenken habe ich kaum mitbekommen, wie die Zeit an uns vorbei rennt und somit stehen wir vier schon vor dem Eingang des Bunkers. Natürlich, mussten wir alle uns von unseren Waffen verabschieden. Das macht so gesehen auch kaum Sinn. Irgendwann rennt hier ein Verrückter rein und macht uns alle kalt, nur weil der tolle Major dachte ‚hier im Bunker gibt es Waffenverbot' – ich könnte kotzen, wenn ich nur an diesen Satz denke. Beleidigt gehen wir alle Richtung Büro des Chefs. Selbst der taffe Niclas, ist jetzt mehr als Nervös. Schließlich kommt er von der gegnerischen Seite. Kein leichter Schluck. Selin ging ins Büro und hat Bericht erstattet, kam aber genauso schnell wieder raus wie rein. „Du sollst rein, wir warten hier auf dich und bringen dich dann zu den anderen beiden Vollidioten." sagte sie spielerisch und lehnt sich dann an die Wand des Ganges. Niclas hingegen, betritt jetzt das Büro und schließt sachte die Tür hinter sich. In deiner Haut würde ich jetzt nicht stecken wollen, Bro. „Ey, irgendetwas ist hier komisch. Als ich im Büro war lang schon das für Janine reservierte Katana auf dem Tisch. Aber es gibt nur einen Weg nach hier und als wir gegangen waren, lag das Katana noch bei den anderen Waffen, beim Offizier." flüsterte Selin mir in mein linkes Ohr. Ich überlegte kurz über die ausgesprochenen Worte von Selin nach. „Dann muss es hier ja einen Tunnel oder versteckte Gänge, geben. Merkwürdig." gab ich ebenso leise von mir und starre nun den Boden an. Wieso werden wir über so etwas Wichtiges nicht informiert? Langsam staut sich die Wut in mir auf.

Plötzlich wird die Tür des Büros aufgerissen und ein glücklicher Niclas stand da, nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte. „Ich bin jetzt mit bei euch im Team, wenn mal jemand nicht kann. Sonst halt mit den anderen beiden im Labor." erzählte er uns mit der Stimme, als würde er aus einem Märchenbuch vorlesen.

Nun bewegen wir uns Richtung Labor. Ich bin gespannt wie die beiden Jungs reagieren, wenn sie Niclas sehen. Selin öffnete spielerisch die Türe des Labors und sieht, wie Janine, Niklas und Noël eine Formel für das Gegenmittel aufstellen. „Wir haben die krasseste Überraschung für euch Jungs, haltet euch fest, das ist so krass." sprach sie noch und machte eine präsentierende Bewegung zur Tür. Dort stand dann auch schon ein Niclas in einer ‚Ich bin so cool, ich lehne mich an den Türrahmen'-Pose. Den beiden Jungs bleibt die Spucke weg. Vermutlich denken die, das ist so eine dämliche Pappfigur. Nun herrscht hier Stille, bis Niclas diese brach „Na, was geht?" kam es verführerisch aus seinem vorlauten Mund und schon fingen Noël und Niklas an wie wild rumzuspringen und rannten auf den kleinen Niclas zu. Ich glaube ich habe noch nie eine liebensreichere Umarmung gesehen, als die der Jungs hier. Beneidenswert.

„Schön und gut, aber wo ist mein Katana jetzte?" riss Janine die Fröhlichkeit runter mit fragender Miene. Nun lachen wir einfach alle. Die Frau hat es einfach drauf. Dilara übermittelte ihr noch, dass es im Büro des Majors liegt und schon war Janine glücklich. Das waren wir alle in diesem Raum, für eine gewisse Zeit. Das sind meine lieblings Zeiten.

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