Kapitel 24.

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Somit rannten wir Dilaras Cousin circa 400m hinterher, bis auch er endlich merkt, dass wir im gefolgt waren. Er hält noch immer die Machete über seinen Kopf, aber steht still vor uns. Nach und nach dreht er sich langsam um und starrt in unsere verschwitzen Gesichter. „Dilara? Wie hast du es den überlebt?" sagte Deniz jetzt gerade so heraus. Ich erkenne noch, wie Dilara sich über diese Antwort, genau null gefreut hat. „Lassen wir ihn bitte hier." flennt jetzt Selin neben mir. Bis auch Deniz verstanden hat, was Selin meinte, schrie er nur noch ein ‚Ey' und trat ein paar Schritte auf uns zu. Janine hingegen ist hinter mir und schmunzelt sich einen zu Recht. „Was machst du hier? Und was zur Hölle, soll die Machete? Hier ist kein Schwein, nebenbei bemerkt." frage ich ihn prompt. Er starrt mich nun einfach nur an, in der Hoffnung, ich würde die Antwort in seinem Gesicht finden. „Naja, ich war bis vor kurzem noch bei einer Truppe, die wurden allerdings abgeschlachtet. Als ich dann etwas hörte, dachte ich – da ich sowieso sterben werde – kann ich auch schreiend losrennen." sprach er sarkastisch. „Du bist doch dumm." gab Dilara leise von sich. „Wir alle wissen, dass er dumm ist." kommentierte Selin bissig, den feststellenden Satz von Dilara.

Ich gucke die beiden jetzt einfach entgeistert an und winde mich dann wieder Deniz. „Wir sind von einem Navy Schiff, wir könnten dich dort auch reinbekommen. Allerdings möchte ich eine Frage an dich, beantwortet haben." forderte ich ihn auf und verschränkte nun meine Arme, vor meiner Brust. „Na gut, hau raus." antwortete er und guckt mich jetzt interessiert an. „War deine Truppe diese, die mit uns jetzt einen Handel gehabt hätte? Und wenn ja, wo ist die Ware?" fragte ich angespannt. „Ja genau, aber feindliche Truppen aus Ankara haben das herausgefunden und wollten unsere Köpfe und die Waren müssten noch in dem Laster sein. Ein bis zwei Kilometer von hier." beantwortete Deniz meine Frage sorgfältig. „Alles klar, er ist keine Bedrohung. Ab zum Laster." sprach ich noch und Deniz setzte sich schon in Bewegung, in die Richtung, wo sich der Laster befindet. „Müssen wir ihn wirklich mitnehmen, aufs Schiff? Es fällt bestimmt nicht auf, wenn er von der Klippe fällt oder so?" fragte mich Selin nun, diese langsam neben mir lief. Ich lachte einfach nur, über diese Aussage und schüttelte meinen Kopf hin und her. Janine und Dilara lachten auch, über dieses Theater, während sie hinter uns liefen.

Deniz hingegen läuft eisern vorwärts, mit seiner Machete in der Hand. Plötzlich läuft Janine neben mir und guckt mich bedrückt an. „Irgendetwas stimmt hier nicht. Warum sollten Leute, andere Leute killen, die anderen helfen wollen zu überleben?" fragte sie mich nun, während ihre Augen in meinen, die Lösung suchen. „ Genau das, ist das Problem. Sie wollen nicht, dass Überlebenden geholfen wird. Sie wollen die Erde für sich. Eine Art Diktatur." beantworte ich ihre Frage, wissenschaftlich. Dabei stimmt mir Selin von der anderen Seite, zustimmend zu. Vermutlich weiß sie gar nicht, was ich gerade gesagt habe, da sie einen Plan schmiedet, Deniz irgendwie loswerden zu können. Bis die beiden einen gemeinsamen Nenner finden, kann es noch lange dauern.

Während der ganzen Nachdenkerei, habe ich kaum mitbekommen, dass wir schon an unserem Ziel angekommen waren. Deniz klettert in einen etwas kleineren Laster hinein und kommt mit einer Truhe wieder raus. „Kann mir einer helfen, hier gibt es noch drei von denen?" fragt er hilflos. Janine und Selin setzten sich ohne Mimik in Bewegung und tragen die restlichen Truhen heraus. „Das waren mal mehr, vermutlich haben die Angreifer sich auch ein paar Truhen geschnappt." entschuldigte sich Deniz nun. „Keine Sorge, dass ist nicht deine Schuld." antwortete ihm Dilara und gesellte sich zu ihm. Es freut mich, dass Dilara noch einen von ihrer Familie, an ihrer Seite hat. Alleine deswegen, könnte ich ihn nicht wegschicken. Sorry, Selin, aber da musst du leider durch. Das Leben ist halt kein Ponyhof, dass wissen wir ja alle. Gerade als wir alle uns eine Truhe nehmen wollten, kamen die anderen Soldaten zu uns gestoßen. „Wir haben euch so schnell verloren, zum Glück, dass wir euch jetzt noch gefunden haben." sagte einer von ihnen und kam auf uns zu. „Sind das alle Vorräte, die noch übrig sind?" fragte jetzt ein anderer, der neben mir stehen blieb. ‚Ja' gab Deniz von sich und er, sowie die Soldaten, schnappt sich jeder eine Truhe und schon bewegen wir uns, Richtung Schiff.

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