Schon jetzt, sind wir hier unten, in der virenfreien Zone. Ich räume langsam in meinem erstmal neuen, fremden Zimmer meinen Rucksack aus, diesen mir Niklas vorhin vorbei gebracht hatte. Es ist nichts Besonderes, kahle Wände. Ein Licht, was nicht annähernd an die Kapazität einer LED-Lampe kommt, sowie Schreibtisch, Bett und ein Schrank, sind vorhanden. Die Bettwäsche ist einfach weiß und groß extra Kissen sind auch nicht verfügbar. Ja, ich verwöhntes Gör.
Als ich mit dem einpacken meiner paar Sachen fertig war, ging ich wieder in unseren Eingangsbereich / Wohnzimmer. Auf der durchaus bequemen, grauen Couch saß schon eine Musik hörende Dilara, mit ihrem Handy vor der Nase. Mein Blick schweift somit rüber zur Küche, in der Selin am Esstisch sitzt, dieser mit seiner eichgrauen Glasur, die Küche schmückte. Nun trete ich jetzt auch in die offene Küche ein und sehe erst jetzt, dass Selin in ihrem Buch rumkritzelt. Schon seit längerer Zeit, hat sie immer ein Buch dabei und schmückt dieses mit ihrer Fantasie, ihren Ideen oder sogar mit wichtigen Sachen, die sie nicht vergessen sollte. Auch all' möglicher Unfug verbirgt sich daran, aber das macht Selin einfach aus. Sie ist kein Mensch für aussprechende Gefühle, aber dieses Buch besteht einfach aus all' ihrer Liebe, die sie aufbringen kann. „Schau mal, ich male gerade uns als wir oben auf dem ‚Empire State Building' waren. Ich sagte ja, dass ich es festhalten werde." riss Selin mich aus meinen Gedanken und zeigt mir zwinkert ihr angefangenes Kunstwerk. Als ich gerade ihre Zeichnung als super bezeichnen wollte, kam Janine dazu und entriss es mir förmlich. „Das ist Super geworden. Falls wir mal bald eine Leinwand finden, kannst du es groß malen und wir hängen das dann in unserer Guccibude auf." Sagte sie begeistert, ich stimmte noch ihrer Idee zu und ging dann zur Kaffeemaschine. Es geht nichts über einen leckeren Cappuccino.
Nach kurzer Zeit, hatte ich ihn fertig zubereitet und schlürfte langsam an der heißen Substanz. Lehne mich mit meiner Hüfte an die Küchentheke und genieße es.
„Nun gut, dass wir immer durchblicken. Wir müssen euch über unsere Fortschritte informieren" sprach ein reinplatzender Niklas mit Noël im Schlepptau, der nur vor sich hin grinst, hinein. Dilara ist vor Schreck vom Sofa geplumpst und versucht ihr Herz, in den gewohnten Rhythmus zurück zu katapultieren. Janine ist die erste, die sich zu den beiden bewegt und neugierig diese anstarrt. Meine Aufmerksamkeit gilt denen jetzt auch. „Sooo, wir haben erstmal anhand Erkrankten – mit dem Doktor Morgan natürlich – den Werdegang des Virus beobachtet. Er verbreitet sich halt über Speichel und löst innerhalb von 43 Minuten einen Ausschlag aus, der sich am ganzen Körper ausbreiten kann." erzählte uns Niklas. „Das haben wir schon selbst rausgefunden." kam es augenverdrehend von Janine, diese sich jetzt langsam in den grauen Sessel rechts neben sich, nieder lässt. „Berlinerin, hör' doch erstmal zu, ey." konterte jetzt Noël und er bekam nur noch ein ‚Tz' von Janine zuhören. „Symptome wie Erbrechen, Schüttelfrost, Herzinfarkt, Fieber und Körperschwäche sind typisch für diesen Virus, sobald sich der Ausschlag ausgebreitet hat. Dann dauert es nur noch, nach Symptom circa 20 Minuten bis 1 ½ Stunden, bis man daran stirbt. Wir haben auch schon rausbekommen, dass durch den Virus die T-Killerzellen zerstört werden, diese den Körper vor Viren oder Bakterien schützt. Wir hatten zuerst die Idee mit dem Doktor ein Mittel zu entwickeln, dass die T-Killerzellen schützt, wie eine Art Blockade.-" „Das ging aber gar nicht gut, als wir das bei einem Erkrankten getestet hatten. Hatte er wortwörtlich alles in seinem Körper ausgekotzt. Haben nur noch die Gedärme gefällt. Ich war danach so im Arsch, amk." unterbrach Noël Niklas Erzählung.
„Also müssen wir uns was anderes ausdenken. Aber schon mal gut, dass wir das wichtigste über den Virus wissen." kam es nun in der ‚Ich habe einen Plan' Denkerpose von Janine. Ich schlürfe nun den letzten Schluck aus meiner Tasse und stelle sie anschließend in die Spüle. „Wann wollt ihr daran weiterarbeiten?" unterbrach ich die Stille und bewege mich langsam auf die Herren der Schöpfung zu. „Am besten sofort, aber da Janine sich relativ gut damit in der Schule auskannte, dachten wir du könntest mithelfen." fragte Niklas an mir vorbei zu Janine. Diese nickte nur und ging mit Niklas schon mal Richtung Labor. Jedoch blieb Noël in der Tür stehen. „Ihr drei sollt dann einmal zum Major. Er hat schon einen minimalen Auftrag für euch. Byebye." sagte dieser noch und ging dann den beiden vorgegangenen, hinterher. „Genau deswegen hasse ich es, wenn ich anderen gehorchen muss." schmollte ich und winkte Selin und Dilara zu mir. Schließlich müssen die vorgehen, ich hab doch keine von diesem Labyrinth. Ich folge also nun, die beiden Mädchen vor mir von Gasse zu Gasse. Dämmerndes Licht. Keine Fenster. Nicht die frischeste Luft hier unten. Also zu 100% ist das ein verlassener Bunker gewesen. Der Aufbau der Wände ist nämlich bestimmt über 60 Jahre alt, man bedenke wir haben jetzt das Jahr 2019. Die beiden Mädchen bleiben somit vor einer Tür stehen, öffnen diese und wir gingen nacheinander in den Raum. Dieses Mal ist es das Büro vom Major James. „Wie schön, dass es so schnell geklappt hat. Wo ist ihre Teamkollegin?" fragte er höflich zu uns dreien. „Janine ist mit dem Doktor und den beiden Jungs im Labor und hilft, bei der Herstellung des Gegenmittels." beantwortete Dilara seine Frage höflich.
„Nun gut. Wir haben ein Katana ergattert, jedoch kann meine Truppe diesen Ort nicht ungeschützt zurück lassen. Daher dachte ich, da ihr frei seid könntet ihr 3 da einmal hinlaufen und etwas an Nahrung hinbringen und somit das Katana für eure Kollegin hier herbringen und es ihr überreichen." sprach er mir zu förmlich, aber wir alle nickten nur noch zu unserer ersten Mission und Selin erkundigte sich über die Position der Truppe und wie weit wir zu Fuß unterwegs waren. Wir verließen den Raum und gingen zurück zu unserer Wohnung und packten ein paar Kleinigkeiten in unsere neu, bekommenden Bauchtaschen. Diese Truppe ist zu Fuß ungefähr nur 1 ½ Stunden entfernt und sie halten sich an einem zerstörten Super Markt auf. Also die haben dort eine Art ‚Blockade zum Schutz' errichtet. Wir drei sind somit jetzt Startklar und begeben uns Richtung Bunkerausgang. Dort würden wir auch unsere Waffen wiederbekommen. Ich denke mal, dass Selin es nicht mehr lange ohne ihren Aluminiumschläger aka. Baseballschläger, ausgehalten hätte.
Am Bunkerausgang, gab uns ein Offizier unsere Waffen und wir packten und rüsten diese sofort ein. Dilara bindet ihr Samurai Schwert an ihre Hüfte links und Selin nimmt sich ihre Glock und steckte diese an den Gürtelclip an ihrer rechten Seite. Den Baseballschläger steckt sie – mit dem Griff nach oben – an ihren Rücken, da dieser dort einen Halter hat, denn Selin schon damals in der Vier-Zimmer-Wohnung, als sie den Baseballschläger ergattert hatte, dafür dran genäht hat. Zu guter Letzt, nehme ich mir mein Luftgewehr und hänge ihn, mithilfe eines Gurtes um meinen Oberkörper. Er liegt jetzt grazil an meiner Wirbelsäule. Meine Glock kommt ebenfalls in meinem Gürtelclip und Munition wird auch eingepackt. Dann ziehen wir noch den Mundschutz von der Armee an. Das sind diese Masken, die den Gasmasken verdammt ähnlich sehen. Jedoch brauchen wir diesen Sauerstoffbehälter nicht. Wir müssen uns ja nur vor dem Speichel der Erkrankten, in acht nehmen. Nicht von aller Luft da draußen.
Wir sind nun draußen unterwegs. Die Straßen sind leer gefegt. Es hat schon eine Art Ruinen-flavour. Man erkennt auch an einigen Stellen, dass hier schon einige Bomben gefallen waren. Wie konnte es nur zu so einem Trauerspiel kommen?
Wir liefen nun schon eine Stunde, ohne Konflikte, herum. Das aber auch klar war, weil wir gerade durch eine sichere Zone latschen. Dennoch hüten wir uns trotzdem und schleichen hin und wieder eine Wand entlang, während ich auch Dilara, Rückendeckung zukommen lasse. Nach circa 1 ½ Stunden, kommen wir an der Position der Truppe an, diese dort seelenruhig Wache schiebt. Ich kläre mit dem Kapitän ein paar Sachen ab und gebe das Katana in Selins Hände, diese verträumt sofort mit diesem herumfuchtelt. Ich schmunzle nochmal über den Anblick, wie Selin und Dilara zusammen ihre Schwerter im Einklang in die Höhe halten. Gerade als wir den Rückzug antreten wollten, kamen Schüsse von allen Seiten. Prompt fallen zwei Wachen tot um. Kopfschuss. Selin und Dilara sind hinter den Van rechts von ihnen gesprungen, während ich mit dem Kapitän der Truppe an einem Truck links hocke Es ist wie ein Hagel von Silberkugeln. Wir stehen unter Beschuss. Was sollen wir tun? Was soll ich tun? Meine Kollegen sind locker 10 Meter von mir entfernt. Hier kommen wir nicht mit einem gemeinsamen Weg raus. Wir müssen uns trennen. Ist das eine gute Taktik, um sie zu schützen? Ich bin überfragt, es ist so undankbar laut und es hört nicht auf. Ich brauche Ruhe.
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Dramatic Change
AcciónEine Epidemie bricht aus. Überall tot und Unheil, doch was sollen wir tuen? Können wir überhaupt etwas tuen, können wir den anderen helfen ? Nein. Wir müssen Überleben, wir alle die noch um ihr Leben kämpfen und die, die dem Virus zum Opfer gefallen...