Kapitel 33.

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Wir bewegen uns geschwind auf die kleine Stadt an der Küste Amerikas zu. Der Wind wird gefühlt von Schritt zu Schritt kühler, als würde sich dahinter mehr verstecken, als nur eine hilflose kleine Stadt.

Ich gehe nun langsamer und höre auch, wie Dilara ihre Jacke fester zu zieht.

„Das gefällt mir irgendwie gar nicht, Noelle." ergriff Janine nun das Wort und starrt in den Ort einige Meter vor uns, hinein. „Klar, der Nebel schlängelt sich wie ein Fluch um das bescheidene Städtchen." gab Selin sarkastisch von sich und wedelt hysterisch mit ihren Händen. Dilara steht nur knapp hinter mir und ich kann ihr Pokerface förmlich spüren.

„Das war ein Scherz, Dilara. Das weißt du, oder?" sprach Selin nun zu Dilara, die etwas erleichtert und überfordert seufzt. „Allerdings stimmt hier wirklich etwas nicht." gebe ich etwas nachdenklich von mir. Die drei hinter mir wenden sich nun ihrer Unterhaltung ab und schauen zu mir. „Noelle? Jetzt zu scherzen, ist etwas waghalsig." redete Dilara mir unsicher ein und geht auch langsam ein Schritt zurück. „Denkst du ernsthaft, es ist ein Fluch?" fragte mich Janine nun empört. Selin haut ihr nun belustigt gegen den Arm, während ich die drei entgeistert anstarre. „Wir sind nicht bei Pokémon, meine Freunde." gab ich noch von mir und bewegte mich nun Richtung neblige Einöde.

„Du willst da jetzt wirklich hingehen?" fragte Dilara empört und wich nicht von der Stelle. „Dilara, ganz ruhig. Deine Augen fallen gleich raus." stellte Janine fest und hält Dilaras Arm fest. „Noelle und ich können auch alleine reingehen?" fragte Selin nun, um die Anspannung zu lindern. Ich sehe nun zu Dilara und lächle zaghaft, um ihr etwas Halt zu geben. „Nein, Nein. Es geht schon. Gehen wir." sagt sie nun mit eiserner Stimme.

„Wuuhuu." jodelt Selin nun und klatscht dabei einmal kräftig in die Hände. Nun bewegen wir uns auf das neblige Etwas zu.

Es ist hier kahl, ruhig und düster. Als wäre die Stadt schon seit einigen Jahren verlassen worden. Man hat das Gefühl als würde man sich nach und nach selbst verlieren. „Es ist echt komisch hier." wimmerte Selin leise und hält ihren Bereich im Blick, falls sich etwas Regen sollte. Janine läuft nur genüsslich vor sich hin und hält die Rückendeckung. Dilara klappert mit den Zähnen zu meiner rechten. Allerdings würde ich gerne wissen ob es an ihrer Angst oder an der Kälte liegt. Fragen möchte ich sie aber nicht, dass könnte sie eventuell nur noch mehr verunsichern.

„Komisch ist, wir sollten hier Überlebenden helfen? Aber hier ist niemand. Weit und breit." informierte uns Janine, die ihre Arme hoffnungslos in die Luft wirft. „Stimmt, denkt ihr der Chandler hintergeht uns?" wirft Selin die Karten auf den Tisch. Ich weiß echt nicht was ich denken soll und verharre in meiner Denkerpose. „Nein, er sagte, dass er, Jin und Taeyhung gesehen hätten, wie ein paar Leute schnell humpelnd in dieses Städtchen gelaufen sind, als sie sahen, dass wir hier anlegen werden." erklärte Janine uns die Situation. „Das liegt ja dann schon Stunden zurück, ihr Blödmänner." erwidert Selin und hält sich ihre Hand vor den Kopf. Dilara schaut nur überfordert drein und versucht die Fassung zu behalten.

„Dann wird das mit Major James zusammenhängen." gebe ich unzufrieden von mir und schaue in die leere dieser Stätte. „Dieser Hund." wirft Janine in die Luft und hält die Hände hinter ihren Kopf. „Dann sollten wir zurück und das mit Chandler besprechen." fordert Dilara uns auf und dreht sich schon Richtung Rückweg. Ich nicke ihr noch zu und laufe ebenfalls los. Janine und Selin mustern sich noch einmal skeptisch und treten nun auch hinter uns und folgen unseren Spuren.

Allerdings sind die beiden etwas schneller unterwegs und überholen mich gekonnt. Was mich sofort schmunzeln lassen tut. Das war früher in der Schule schon so, wenn wir uns zusammen irgendwohin bewegt haben, waren die gekonnt sofort immer um die zwei Schritte schneller als ich und manchmal auch als Dilara. Kurze Beine sind halt echt ein Nachteil. Aber man kann sich damit bewegen und das ist das einzige was zählt.

Während ich in der Vergangenheit schwelge, habe ich die Sicht meines Weges vor mir verloren und spüre nur noch, wie sich eine Hand mein Bein krallt. Ich erschrecke und ziehe sofort an meinem Bein. „LOS LASSEN!" schreit nun Selin, die sich schon ihren Baseballschläger gekrallt hat und auf die Person einschlagen will.

„W-w-wir a-alle-e... sind... ver-...loren." gab der alte Mann von sich und hörte auf zu atmen, bevor Selin überhaupt zuschlagen konnte. Sie verharrte in ihrem Schlag und dreht sich langsam zu mir um und starrt mich fragend an. „Wir werden alle draufgehen. Wir hätten sofort mit der Seuche untergehen sollen." sagte Dilara frustriert und atmet unregelmäßig, vor Aufregung. „Ganz ruhig, noch sind wir doch alle da. Alles ist gut." beruhigte Janine Dilara und lächelte angenehm.

Selin lässt nun ihren Schläger wieder in ihre Tasche gleiten und kommt zu uns rüber. „Nun gut, dann haben wir jetzt genug Zeit verschwendet. Lass zurückgehen. Mir ist kalt." sprach sie seelenruhig und gibt den Kurs an. Wir atmen alle einmal richtig ein und gehen zurück.

Aber Selin hat Recht, wir haben jetzt um die 2 Stunden für diesen Blödsinn verbraucht. Nur warum? Und was zum Teufel wollte der Mann uns damit sagen? Bricht noch eine Seuche aus?

Reicht es nicht schon, was bis jetzt alles geschehen ist. Ich halte frustriert meine Henkel meiner Tasche fest, diese sich an meinem Brustbereich befinden.

Plötzlich höre ich nur noch Schusswaffen poltern. Wir rennen förmlich um die Ecke, 500m weit weg vom Schiff, bleiben wir stehen. Auf dem Schiff ist Chandler mit Deniz und Noël an seiner Seite und andere Crewmitglieder die sich ducken und immer wieder mal in die paar Häuser der Küste - gegenüber - schießen.

In den Häusern sehe ich auch noch, wer für den Mist verantwortlich war. Ich hatte schon mit diesem Gedanken gespielt, allerdings hab ich gehofft es trifft nicht so ein, aber ich wurde eines Besseren belehrt.

Major James.

„Dieser Bastard." spuckt Selin aggressiv und greift nach ihrem Baseballschläger. „Dann haben die es also auf das Schiff abgesehen?" fragt Janine komplett überfordert. „Nein, auf das Gegenmittel." gebe ich ernst von mir und stelle mich vor allen dreien. „Aber wie haben die davon erfahren?" fragt Dilara nun, völlig unkonzentriert. „Über die geflohenen Überlebenden. Er hat sie sich eingesackt und denen die Informationen abgezogen." erkläre ich ihr das momentane Problem und plötzlich scheint über allen dreien ein hell, leuchtendes Glühbirnchen.

„Also dann, darein schmeißen oder was machen wir jetzt?" fragt Selin nun und fängt schon mal an ihre Finger knacken zu lassen. Kaneki lässt grüßen. 1000-7. Yeah.

„Also gut. Dilara du musst von hinten aus Schiff gelangen. Du hast es nicht so mit Schusswaffen. Also bleibe bitte bei Deniz, verstanden?" fordere ich sie auf und sie nickt sofort eifrig und springt von hier aus ins Wasser und schwimmt zum Boot. Niemand kann sie sehen, sie ist save. „Selin und Janine, zieht eure Glocks. Wir werden jetzt etwas näher gehen und von der Seite angreifen, hinter einer sicheren Mauer. Kommen uns welche zu nah, werden wir sie sofort eliminieren. Niemand darf von denen überleben." erkläre ich meinen Plan. „Und du?" fragt mich Janine nun. „Ich bin bei euch, mit meinem Luftgewehr. Ich werde versuchen Major James von hier eine Kugel zwischen die Augen zu setzen." protze ich, während ich mein Luftgewehr neu lade.

Jetzt gucke ich meine Mitspieler an und beide haben einen emotionslosen Gesichtsausdruck aufgesetzt und nicken verständlich. Beide entsichern jetzt ihre Glocks und schon schleichen wir los, bis wir in naher Entfernung ein perfektes Plätzchen gefunden haben, während niemand uns sehen konnte.

Die Sonne schien hell, als würde sie uns ein Signal geben. Perfekter Tag zum Kampf. Warte.

„Ich brauche einen kleinen Spiegel?" frage ich nun leise und etwas hysterisch. „Ich habe einen. Aber wieso?" bejaht und fragt Janine mich, während sie mir ihren runden Schminkspiegel gibt. „Frag lieber dich selber, warum du so einen hast, man." wirft Selin ein und beobachtet unseren Gegner, unentdeckt. Janine zischte noch und schließt sich Selin an.

Ich nehme den Spiegel und lass ihn Richtung Sonne stehen und lenke den zurückgeworfenen Sonnenstrahl so, bis ich Noël damit blenden konnte.

Allerdings fängt der dumme an, sich wie eine Hummel zu drehen. Also muss ich es nochmal machen, aber dieses Mal schaut er genau in meine Richtung. Wir nicken uns gegenseitig zu.

„Gut, Chandler weiß jetzt Bescheid, dass wir hier sind." informiere ich die Weiber nehmen mir. Beide geben mir nur ein Daumen hoch und schon konzentrieren wir uns auf unseren Feind.

Hoffentlich der letzte Feind.

Dramatic ChangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt