Nachdem wir gestern unseren Neuankömmling den Bunker gezeigt haben und ihn auch anschließend zu seinen besten Freunden gebracht hatten, waren wir danach wieder in unserer ‚Guccibude'. Wir hatten noch zusammen dort gegessen. Das Essen wird uns jeden Tag aufs Zimmer geliefert, sozusagen. Jedoch waren wir ja auf der Mission und Janine im Labor. Also hatten wir es noch in der Kantine, ein paar Gassen weiter, abgeholt – hier aufgewärmt – und dann genossen. Wir haben viel gelacht und viel über den Tage geredet, also Janine erzählte von deren Ideen für das Gegenmittel, nur die Formel fehlt noch und wir haben über unsere Mission geredet und das wir fast drauf gegangen waren. Allerdings fand Janine das nicht so lustig, aber ihr schmunzeln konnte man in ihrem Gesicht sichtbar erkennen.
Danach hatten wir noch zusammen abgespült und jeder hat sich in sein Zimmer verkrochen. Ich vermute mal, dass Selin Musik hörend auf ihrem Bett saß und noch ihn ihrem Buch gemalt hatte. Janine auch mit Musik im Ohr auf dem Bett, aber bestimmt am Stricken. Sie ist bald mit dem schwarzen Schal für Dilara fertig. Echt niedlich, dass sie so etwas für uns macht. Nun kommen wir zu Dilara, die liegt im Bett mit Kopfhörern im Ohr und ist nebenbei im Internet unterwegs zu 100%. Ja, ihr habt richtig gehört, wir haben hier unten Internet – WLAN um genau zu sein. Aber wir sind halt die Generation Internet, da musst das so sein, haha.
Ich jedoch lag in meinem Bett und starrte die kahle Decke an. Meine Gedanken schweiften immer noch an das, was mir Selin erzählt hatte vor dem Büro des Majors. Ich war mir nicht sicher, wie ich damit umgehen sollte. Major James weiß zu 100% über den kompletten Bunker Bescheid, aber anscheinend weiß nur er selbst das und ein paar einzelne Offiziere, haben davon noch Luft bekommen. Aber warum nicht jeder, hier unten ? Wir sind bestimmt über 20 Personen hier und über 13 laufen noch draußen rum und halten die Stellung. Also Major James, was versuchst du zu verheimlichen? Und glaube mir, bald werde ich es herausfinden, dachte ich noch zuletzt und schon fielen mir meine schweren Augenlider, zu.
Ich wurde heute sehr unsanft geweckt von Dilara, diese mir glaube ich erzählen wollte, dass sie für uns Frühstück macht. Jedoch konnte ich sie kaum durch mein andauerndes Gähnen verstehen. Kurz danach, fiel meine Tür wieder ins Schloss. Ich vermute jetzt mal ganz stark, dass ich gezwungen bin aufzustehen, aber ich wälze mich noch lieber circa fünf Minuten. Schließlich stand ich doch auf und blieb erstmal monoton in meinem Zimmer stehen. Komischerweise bin ich sehr müde, bin das gar nicht gewohnt, vermutlich hat mich ‚Niclas mit c' gestern so gebafft, das ich erstmal gefühlt ein paar Tage durchschlafen soll. Schlafmarathon gegen Selin. Aber egal, ich nahm mir einen von meinen Handtüchern, diese schon servierfreudig im den Schrank geräumt wurden, bevor wir hier so gesagt, eingezogen sind. Dazu hab ich mir noch Kleidung mit rausgenommen. Halt was man brauch Jeans, Shirt, Unterwäsche und Socken. Als ich mein Badeset zusammen hatte, verließ ich mein Zimmer und ging schnurstracks in die Richtung des Bads. Bevor ich dieses betrat, hörte ich nur noch wie Dilara etwas brät. Das werde ich jedoch erst nach dem Duschen, erforschen.
Als ich mit dem Duschen fertig war, bin ich mit meinem Handtuch auf dem Kopf sofort in die Küche, wo Dilara leckere Pfannkuchen gemacht hat. Ich habe mich natürlich riesig gefreut, merke aber erst jetzt, dass die Schränke hier ja mit vielen Dingen gefüllt sind. Meine Hände gleiten sofort zu den Griffen links und rechts und ziehe diese mit Gewalt, auf. Cornflakes. Dilara starrt mich nun an, als hätte ich mein Lebenselixier gefunden, beschäftigt sich aber nur kurzer Überlegung wieder mit den Pfannkuchen. Nun höre ich noch, wie Selin langsam in die Küche schludert. Sofort schaue ich in ihr Gesicht. Ihre Gesichtsmuskeln bewegen sich keinen Millimeter und ihre Augen sind halb geschlossen. „Tee..." lüllert sie herum und ging zum Wasserkocher. Gerade wollte Dilara sie ansprechen, da hielt ich ihr sofort den Mund zu. „Psscht. Willst du das Monster wecken? Gib ihr noch 30 Minuten." flüsterte ich ganz leise in ihr Ohr. Erst jetzt starrt sie mich geschockt an, was mir sofort zeigt, dass sie schuld ist das Selin so drauf ist. Sie mag es nicht geweckt zu werden und genau das hat Dilara getan, du armes Weibchen. Nun kam auch Janine in die Küche und machte sich ein Glas Wasser voll und setzte sich dann an den Tisch, dann zückte sie ihr Handy und guckt darauf. Ich gucke unauffällig über ihre Schulter und sehe nur noch auf dem kleinen Display, wie Ruffy sich von Schiff zu Schiff katapultierte. One Piece. Ich schmunzle kurz und widme mich dann wieder meinen, jetzt zubereitenden, Cappuccino. Erst Milch, dann aufschäumen und dann der Kaffee, dazu.
Selin ist nun auch fertig mit der Zubereitung ihres Pfefferminz-Zitronen-Tees und setzte sich ebenfalls monoton an den Tisch. Was eine Stimmung so früh am Morgen, dachte ich und schlürfte an meinem Cappuccino. Dilara ist jetzt auch fertig mit den Pfannkuchen und stellt diese auf den Tisch. Ich fange jetzt an die restlichen Dinge zu Tisch zu bringen, wie Teller, Besteck, Marmelade, Nutella und eine Zimt-Zucker Mischung. Schlussendlich sitzen wir jetzt alle am Tisch und genießen die leckeren, frisch zubereiteten Pfannkuchen von Dilara. Auch jetzt bemerke ich, dass Selins Laune von bissen zu bissen steigt und Janines Aufmerksamkeit langsam zum Pfannkuchen wandert, von ihrem Handy weg.
„Nun, da alle ihren Verstand jetzt eingeschaltet und hier haben *Janine anstarren* kann ich euch erzählen, dass Selin gestern kurz nach unserer Rückkehr im Büro des Majors Janines Katana lag. Problem daran ist, dass Katana hatten wir vorne beim Eingang beim Offizier abgegeben. Dann sind wir los zum Major. Es gibt nur einen Weg zum Büro. Als wir dort waren, lag es schon dort ohne das der Offizier an uns vorbeikam." erzählte ich gelassen. „Dann gibt es hier ja noch geheime Gänge." antwortete Janine geschockt. „Ja, das vermuten wir. Vielleicht sollten wir heute einmal schauen, ob wir einen finden?" kam es jetzt interessiert von Selin. „Ist das nicht etwas zu gefährlich, ich meine, andere könnten uns erwischen? Und wenn das so ist, wissen die Jungs darüber Bescheid?" durchlöcherte uns Dilara jetzt. „Ich denke mal das Niclas das nicht weiß, aber bei den anderen beiden bin ich mir nicht ganz so sicher." platze es nachdenklich aus Janine heraus. „Lass uns heute die Gänge suchen. Janine du kommst mit. Die Jungs können die Formel alleine aufstellen. Mathe war ja nie unsers." lachte ich nun und alle am Tisch stimmten mit ein. „Genau, haben ja alle ein mangelhaft in Mathe auf unser Fachabitur Zeugnis." lallert Selin noch und somit bekamen wir alle einen kleinen Lachflash. Wir sind so krasse Nieten.
Nach dem Frühstück, haben wir noch abgespült und aufgeräumt. Ich hab auch noch meine nassen Haare zu einem Dutt gemacht, dann haben wir uns nun alle mit Schuhen und leichte Jacken, bekleidet und sind aus unserer Wohnung raus. Wir liefen eine geraume Zeit einfach nur wirr durch die Gänge. Selin und Janine haben sich etwas über Animes unterhalten, während ich angestrengt versuche, dass wir uns nicht verlaufen. „Wartet, diese Tür kenne ich gar nicht." sagte ich und blieb prompt vor dieser Tür stehen. „Wieso?" fragte mich Selin nun verdattert. „Sieh' doch, die Fasern des Holzes sind ganz anders als bei den anderen Türen. Dazu ist die Türklinke auch komplett anders, selbst die Position ist anders. Das ist relativ weit oben. Bei so kleinen wie wir, fast auf Augenhöhe." beschrieb ich die Türe und aus allen dreien kam ein ‚Ahh' – jetzt verstehen die, was ich meine. „Da müssen wir rein!" befiehlt nun Dilara hinter mir, während sie mit ihrem Zeigefinger auf die Tür zeigt.
Ich gebe ‚Gentleman-like' Selin und Janine den Vorsprung, diese zu öffnen. Mit etwas Gewalt gelang es denen auch, als wir schließlich dort drinnen standen, schlossen wir die Türe wieder. Der Raum sieht einfach wie ein stinknormaler Vorratsraum aus, aber genau vor uns war eine Holztruhe. Sie passte einfach nicht zu allen anderen Möbeln in diesem Raum. Ich ging auf diese zu und öffnete sie. „Bingo!" rief ich zu den anderen, diese kamen auch sofort angerannt. Die Truhe ist leer und hat keinen Boden, aber nur um die Gittertür zu verdecken, die nach unten geht. „Alles klar, alle Mann nach unteeeen." schrie Selin freudig und machte den ersten Schritt. Schob die Truhe auf Seite, öffnete das ungesicherte Gitter und stieg an der Leiter hinunter. Janine ging sofort hinterher. Dilara drückt zittert die Finger zusammen. „Ich pass auf dich auf!" beruhigte ich sie und nun stieg auch sie langsam runter. Nun packte mich die Neugier und ich steige ebenfalls runter, schließe aber noch das Gitter. Als wir unten alle standen, war es gar nicht so dunkel als wir es gedacht hatten. Hören tuen wir auch nichts. Aber es sieht hier aus wie eine Ruine eines ehemaligen Bunkers, noch älter als das in dem wir gerade Leben. Überall liegen Gesteinsbrocken und verfaultes Holz.
„Riecht ihr das auch?" sagte nun Dilara verunsichert. „Hier irgendwo brennt es." identifizierte Janine den Geruch und schon setze sich Selin in Bewegung, wo dieser Gestank her kam, wir ihr natürlich hinterher. Bis Selin vor einem großen Gitter stehen blieb. Sie starrte einfach nach unten und zog ihr Shirt bis über die Nase. Ich gab Janine und Dilara ein Handzeichen, dass sie Mund und Nase schützen sollen. Ich nun auch mit dem Shirt über Nase und Mund gezogen, starre ebenfalls durch die Gitterstäbe nach unten. Jetzt wird mir alles klar. Das erklärt einfach alles.
Wir starren nach unten in ein riesen Becken voll mit toten, vermutlich waren das erkrankte. Nackt und auf einander geworfen. Das sind bestimmt die Erkrankten die urplötzlich von den Straßen New Yorks verschwunden waren. Sie werden hier verbrannt, wie Vieh.
Nun Major, ich kenne dein Geheimnis. Du Monster, wir werden dich zunichte machen. Das schwöre ich dir bei Gott.
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Dramatic Change
ActionEine Epidemie bricht aus. Überall tot und Unheil, doch was sollen wir tuen? Können wir überhaupt etwas tuen, können wir den anderen helfen ? Nein. Wir müssen Überleben, wir alle die noch um ihr Leben kämpfen und die, die dem Virus zum Opfer gefallen...