Geschlagene zwei Stunden Später rannte BamBam gefolgt von den Zwillingen, Kira und, zu meinem Missfallen, Yuhan zu Amber und mir. Meine beste Freundin hatte sich noch immer nicht beruhigen können, und war in dem Verlauf der letzten Stunde an mir eingeschlafen. Jia und Soo stürzten sofort auf mich zu und klammerten sich an meinen Rücken, so wie Kira an den ihrer Mutter. Yuhan stand ein wenig fehl am Platz herum und tippte mit seinem Schuh im Sand herum, während er mit einem undeutbaren Blick aufs Wasser starrte.
"Wo ist Dad?" fragte Kira mich mit blanker Panik in den Augen und schien ihre schlafende Mutter nie wieder los lassen zu wollen. "Im Krankenhaus." meinte ich leise zu ihr. Sofort stahlen sich Tränen in ihre Augen und rollten langsam ihre reine helle Haut herunter. "Wie... wie geht es ihm?" wollte sie wissen. Ich sah zu meinem Mann auf, der stumm blieb, garantiert kein gutes Zeichen bei ihm. "Ist er...?" Bams Kopfschütteln ließ sie mehr als nur erleichtert in sich zusammensacken.
Vorsichtig weckte ich meine beste Freundin, die ein wenig verwirrt auf sah aber dann ihre Tochter bemerkte und sie sofort an sich zog. Jetzt nahmen mich meine Kinder komplett in beschlag und hefteten sich nur noch mehr an mich. "Wir hätten gedacht euch ist was passiert." schniefte Jia, von ihrer üblichen Selbstsicherheit kein Funken vorhanden. "Wir hätten gedacht, ihr seit Tod." weinte Jungsoo verzweifelt und krallte sich an meinen Arm. BamBam kniete sich vor mich und steckte mir eine Strähne hinters Ohr, während seine braunen Augen ruhig auf meinen lagen und er mir mit seinem Blick versicherte, dass alles wieder so werden würde, wie es vor wenigen Stunden noch war, normal und unbekümmert. "Dad? Was sind das für Leute, die sowas tun?" fragte Jia, ihre Stimme nicht mehr als ein verzweifeltes flüstern." Mein Mann seufzte und hielt dem Blickkontakt mit mir stand, der mich ein wenig beruhigen ließ. "Menschen die Aufmerksamkeit haben wollen, die wollen, dass man sie beachtet, aus was für Gründen auch immer. Sie tun dies, damit man sie wahrnimmt und ernst nimmt. Sie wollen nicht mehr als Angst unter die Leute bringen, um sich wichtig zu machen. Das schlimmste was wir jetzt machen können, ist den Schwanz einzuziehen und uns zu verstecken." erklärte BamBam unseren Kindern und sah uns mit einem schwachen und zuversichtlichen lächeln an, was ich, so wie die Zwillinge erwiederten.
Jungsoo war der erste der beiden, der von mir abließ, um nach seinem Freund zu schauen, der telefonierend am Wasser stand, seinen Anruf aber sofort beendete, als Soo bei ihm stand. Die beiden umarmten sich und verweilten in ihrer Position. Sollte sich Luhan tatsächlich sorgen um ihn machen? Unmöglich konnte ich ihm abkaufen, dass er jetzt einen auf Perfect Dad machen wollte, nach dem er vor so vielen Jahren nahezu jemanden umgebracht hatte, vielleicht war es auch einfach nur Yuhans Mutter, die sich um ihn sorgte.
Das Telefon meines Mannes klingelte und er stand auf, um ein paar Schritte weg von uns zu gehen. "Wird Onkel Jae wieder?" fragte Jia mich kaum hörbar und schniefte. Ich nickte zuversichtlich und sah zu Amber mit ihrer Tochter, die sich noch immer weinend in den Armen hielten. Ich konnte den schmerz beider nachempfinden, wusste wie es sich bei Amber anfühlte, wenn das Leben des Partners an der Kippe stand und bei Kira, wie es sich anfühlte die Angst zu besitzen ein Elternteil zu verlieren. Vor langer Zeit hatte ich beide meiner Elternteile verloren, doch hatte, zu ihrem Glück, nicht die Hoffnung, dass sie überleben würden.
"Das war die Polizei. Sie meinen es sei kein Anschlag von Uslamisten gewesen. Es scheint in ihren Augen soetwas wie bloßes Terror machen zu sein, ohne religiöse Hintergründe, da sie keine Anzeichen darauf finden konnten und es auf den Kameras keinen gab, der aus dieses Kreisen stammen könnte." teilte mein Mann mir mit und fuhr sich durch die dunklen weichen Haare, die im Licht der Sonne bläulich schwarz schimmerten.
Als Amber und Kira sich ein wenig beruhigt hatten brachen wir zum Parkplatz auf, wo Yugyeom angespannt an seinem einfachen Opel lehnte. An seinem Kopf prangte, zum Glück, nur eine kleine, bereits verpflasterte Wunde. Er sah meine beste Freundin mit ihrem Kind mitleidig an und hielt ihnen die Tür auf. "Ich fahre bei Kira mit." klinkte sich Jia mit bei ihnen ein und rannte auf Yugyeoms Wagen mit zu. Yuhan und Jungsoo kauerten sich auf dem Rücksitz des silbernen Jaguars zusammen und sprachen kein Wort, so wie BamBam auf dem Fahrer- und ich auf dem Beifahrersitz. "Wo wohnst du Yuhan?" wollte mein neben mir an einer Ampel wissen und sah Luhans Sohn durch den Rückspiegel erwartungsvoll an. Yuhan schüttelte den Kopf. "Ich bleibe bei eurem Sohn." beharrte der blonde und strich durch Soos dunkle lockige Haare. "Wir setzen euch beide bei uns ab, sage deinen Eltern aber Bescheid, nicht dass sie sich auch noch sorgen machen." verlangte BamBam und fuhr los. Der Opel vor uns, in dem Amber, Kira, Jia und Yugyeom saßen, bog Richtung Krankenhaus ab, während Bam die Spur hielt und aus der Stadt heraus zu unserem Haus fuhr. "Hab ich bereits. Ich meinte vorhin zu meiner Mutter, dass ich solange bei Soo bleiben werde, bis es ihm besser geht." gab er bekannt und zog seinen Freund Näher an sich heran. Jungsoo war Harmoniebdürftig und nachdem was hier heute auf unserer Arbeit geschah, während er in der Schule war, hatte sich seine seelige und verträumte Harmonie in ein Alptraum verwandelt, aus dem er wohl nicht mehr so schnell aufwachen würde, wie wir anderen auch nicht.
An unserem Haus angekommen stiegen beide aus. Yuhan nahm meinen kleinen Soo auf seine Arme und trug ihn zu den Treppen vor der Haustür. Behutsam ließ er ihn herunter und eilte zum Kofferraum zurück, um ihre Rucksäcke zu holen. In Jungsoos kramte er nach dem Hausschlüssel, machte die Tür auf, stellte die Taschen ein und trug unseren zusammengekauerten Sohn aufs Sofa. Yuhan eilte zurück und versicherte uns mit einem Blick, dass er darauf achten würde, dass es Jungsoo gut gehen wird, ehe er mit einem schwachen Lächeln die Tür schloss.
Ungern ließ ich meinen Sohn in diesem Moment mit Luhans Sohn alleine, doch BamBam drehte den Wagen bereits um und fuhr wieder zurück in Richtung Stadtzentrum zu dem Krankenhaus, in das Jae gebracht wurde. Schweigen herrschte auf der Fahrt. Ich lehnte meinen Kopf gegen die angenehm kühle Fensterscheibe und fuhr mir mit meiner Hand über den Bauch. Noch spürte man nicht, dass sich wieder ein kleines unschuldiges Leben darin befand, doch in drei Monaten würde sich das wieder geändert haben. Doch eins wusste ich bereits jetzt. Egal ob Mädchen oder Junge, egal ob es eine Behinderung hatte oder Gesund war, ich würde dieses kleine Wesen mit all meinen Kräften und Nerven auf dieser chaotischen Welt beschützen, so auch BamBam, wenn ich es ihm sagen würde, doch jetzt war der Moment dafür alles andere als passend.
Auf der Fahrspur neben uns zog ein schwarzer Audi meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich schielte durch eines der Fenster und sah, dass die Person am Steuer ein Mann war. Er wirkte groß und trug elegante schwarze Kleidung, die Augen hatte er mit einer ebenso schwarzen Vintage Sonnenbrille verdeckt. Sein beifahrer war fast genauso groß und trug nahezu die selben Kleidungsstücke, allerdings trug er eine Hippiesonnenbrile mit bräunlichen Gläsern und kaute gelangweilt auf irgendetwas herum. BamBam erhöhte das Tempo unseres Wagens und der Audi reihte sich hinter uns ein, wie ich es an den Seitenspiegeln beobachten konnte.
Die ganze Fahrt zum Krankenhaus über blieb der Audi un unserer Nähe. Zwar wechselte er die Spuren, war mal vor und mal hinter uns, doch verschwand nie, nicht mal als wir häufig hintereinander abbiegen mussten. Er blieb immer in einem Umkreis von geschätzt fünfzehn Meter um uns, was mir ein wenig mulmig zu mute werden ließ. Doch Audis in Großstädten gab es zu Hauf, so dass ich mir den Wagen vor uns ab und zu nur eingebildet hatte, jedoch saßen in dem hinter, oder neben uns, immer die gleichen Männer am Steuer, was für mich schon ein äußerst merkwürdiger Zufall war.
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Not Today
Fanfic1. Gangs Bride 2. Never Ever 3. Not Today 4. Heavy Fire In dem Umschlag war ein Bild, was mir sofort das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es zeigte einen dunkeren Hinterhof eines alten zerfallenen Gebäudes, was sich allerdings nicht auf der Inse...