Unklares Stimmengewirr, das erste was ich wahr nahm, nachdem ich meinen Verstand wieder erlangte. Ich lag in starken Armen gegen einen Oberkörper gelehnt, das zweite, was ich in meinem Umfeld erfassen konnte. Die dritte Sache war ein regelmäßiges Piepen was von irgendwo her kam. Das letzte was in meinem Kopf schwirrte, war das ich in den Armen meines Mannes zusammengebrochen war, da Erinnerungen aus meiner Vergangenheit in New York, wie Hämmer, auf mich eingeschlagen hatten und mich mehr oder weniger zum durchdrehen brachten, nachdem Amber ein Video gezeigt hatte, in dem der Musiker aussah wie Yoongis Sohn. Min Yoongi. Einer der Mörder meiner Eltern.
Ich krallte mich in die Arme, die um mich gelegt waren und versuchte die Bilder zu verdrängen. "Alles ist gut Tai. Ich bin hier." sprach die Stimme meines Mannes nah bei mir. Er war es der mich in seinen Armen hier hielt und mir nun vorsichtig über die Wange strich, als wäre ich eine Porzellanpuppe, die jeden Moment zersplittern könnte.
"Bam." Ich tastete mich an seinem Arm entlang und suchte nach seinen Fingern, um sie mit meinen zu verschränken. Das Gewirr der Stimmen um mich herum erstarb. "Tee was war los? Du bist auf einmal komplett außer dir gewesen und hast wie eine Wahnsinnige gezittert." ratterte eine besorgte weibliche Stimme auf mich ein, die ich in meinem Halbschlaf nicht identifizieren konnte.
Um mich wurde beschützend ein Arm gelegt. "Amber. Sie hat nich nichtmal die Augen offen." wurde meine beste Freundin von meinem Mann ermahnt. Sie brummte eine Entschuldigung und blieb schließlich ruhig. "Die Ärtze meinten, dass sie in so einen halbwachen Zustand fallen würde." grummelte eine andere Stimme im Raum.
Ärzte? Ich war in einem Krankenhaus? Das würde das Piepen erklären, was immer und immer wieder in regelmäßigen Abständen ertönte. Ich wurde neugierig und öffnete flatternd meine Lider. Ein paar mal musste ich blinzeln, um mich an die plötzliche Helligkeit zu gewöhnen. Das erste was ich sah, war der genervt blickende Ehemann meiner Freundin, mit seinen gegipsten Beinen im Rollstuhl, doch in seinen Augen ruhte auch sorge. Amber saß mit einem erleichterten Blick auf einem Hocker neben ihn und hielt seine Hand.
"Schön geschlafen Dornröschen?" holte die Stimme von BamBam mich aus meinem Umsehen und lenkte meinen Blick auf ihn. Er strich durch meine Haare und lächelte mich erleichtert, aber auch besorgt an. "Unserem kleinen geht es gut." versicherte er mir sofort und fuhr mit meiner Hand, die er hielt, zu meinem Bauch. "Die Ärzte meinten du hattest einen Psychischen Schock. Ausgelöst von einer Erinnerung an ein traumatisches Ereignis." erklärte mein Mann mir langsam und in aller Ruhe und ließ meine Augen nicht aus seinen wunderschönen braunen. Ich nickte stumm und atmete tief durch. "Ich verlange nicht von dir, dass du es mir jetzt erzählst, was dich bedrückt, aber wenn wir allein sind, will ich alles hören." flüsterte er mir, nur für meine Ohren bestimmt zu. Ich nickte und unterbrach den Blickkontakt, um mich wieder bequem an ihn lehnen zu können. "Was ist mit Jia und Soo?" meine Stimme klang schwach.
"Ich habe den beiden gesagt du musstest kurzfristig für einen wichtigen Termin nach San Francisco." erzählte er mir. "Sie sollen sich keine sorgen um dich machen und außerdem hättest du ihnen eh nicht gesagt, dass du im Krankenhaus bist." begründete er seine Entscheidung mit meiner Einstellung. "Erst recht nicht jetzt wo das mit dem Entertainment war und ich schwanger bin." murmelte ich und zog die Decke hoch zu mir. "Mhm." machte mein Mann nachdenklich und fuhr mir mit seiner Hand sanft über meinen Bauch.
Amber sah mich besorgt an und schielte zu Boden. "Was war mit dir, wenn ich dich das jetzt Fragen darf?" sprach sie schüchtern und zögerlich. Ich seufzte. Schlecht konnte ich ihr sagen, dass es wohl an dem Video von diesem Rapper lag, was sie uns gezeigt hatte, da er aussah wie einer der Nachkommen der Bangtans, die Gang in der zwei ihrer Mitglieder meine Eltern mehr als nur qualvoll ermordeten, weil sie von ihrer Existens erfahren hatten und die unbekannt bleiben wollten. Unweigerlich erschauderte ich bei diesem Anblick, der sich mir damals in meinem Elternhaus bot, schluckte die angehende panik und angst aber mit viel Mühe wieder runter. "Weiß ich selber nicht." nuschelte ich und legte meine Hände auf die von BamBam, der mir sachte einen Kuss auf die Wange gab und mir zuflüsterte, dass es mir bestimmt schnell wieder besser gehen würde.
Mein Blick viel aus dem Fenster und ich stellte fest, dass es bereits stockeduster draußen war. "Ich werde erst gehen, wenn du wieder eingeschlafen bist Tai." meinte BamBam sofort und nahm meine Hände in seine. Leicht drückte er sie und ließ wieder locker. Es wäre mir viel lieber, wenn er hier bleiben würde, falls ich in der Nacht nocheinmal durchdrehen sollte, doch dies wäre wohl nicht möglich, da sich die Zwillinge sonst sorgen würden. "Theresa? Lass dir beim auf die Beine kommen Zeit. Du bleibst nähmlich in den nächsten beiden Tagen zur Beobachtung erstmal hier." teilte mir Jaebum mit einem ziemlich schlechten Witz mit. "Ich werde mir damit soviel Zeit lassen, wie du in deinen eingegipsten Beinen." schlug ich mit einem schwachen lächeln zurück. "Wenigstens hat sie ihre Freche Ader noch in sich fließen." grinste der Mann meiner besten Freundin. Amber lachte und erhob sich aus ihrem Hocker. "Wir lassen euch mal alleine, Kira hat vorhin schon angerufen und gefragt wo wir bleiben." Sie kam zu mir ans Bett, drückte mir einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange auf und schnappte sich Jaebum in seinem Rollstuhl. "Bis Morgen." verabschiedete er sich und wunk mir zu. Ich lächelte, nickte und nuschelte es zurück, eh die beiden aus dem Zimmer verschwunden waren und die Tür ins Schloss fiel.
"Falls dir morgen Früh übel werden sollte, neben dem Bett steht ein Eimer." ließ er mich wissen. "Sobald ich morgen eine freie Minute finde bin ich bei dir." versprach er mir und spielte mit meinen Fingern. "Was ist mit Toilette? Ich hänge am Tropf." stellte ich fest als ich das Ding neben dem Bett bemerkte und spürte wie etwas in meinen Arm gestochen war und etwas in meine Venen laufen ließ. "Du ziehst ihn dir hinterher." meinte er einfach und zuckte mit den Schultern. "Die Ärzte werden dir morgen übrigens viele Fragen stellen und du wirst nur die beantworten, nach denen dir der Sinn steht, wenn sie dich zu einer Antwort zwingen, lass es mich sofort wissen und ich setze alles daran, dass du in ein besserers Krankenhaus kommst." verlangte er von mir. Ich nickte und atmete tief durch. Das letzte mal, dass ich wirklich im Krankenhaus lag war zu Jias und Jungsoos Geburt vor über sechzehn Jahren.
BamBam löste eine seiner Hände aus meiner und fuhr mir mit ihr langsam und beruhigend über meinen Arm, was mich ein wenig dösen ließ. Mein Mann wusste definitiv, was mich sofort entspannt und müde werden ließ, ohne dass ich eigentlich wirklich schlafen wollte. Viel lieber hätte ich weiter seine Hände gehalten und mit ihm geredet, doch ab dem Punkt wo er anfing ferderleicht, fast schon gehauchte Küsse, über meine Halsbeuge zu verteilen, wurde ich schwach und schlief in seinen Armen ein. Wie so oft konnte ich sein leises 'Ich liebe dich' nicht erwiedern, weil mich seine Gesten schon so sehr vom Schlaf einnehmen lassen hatten.

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Not Today
Fanfiction1. Gangs Bride 2. Never Ever 3. Not Today 4. Heavy Fire In dem Umschlag war ein Bild, was mir sofort das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es zeigte einen dunkeren Hinterhof eines alten zerfallenen Gebäudes, was sich allerdings nicht auf der Inse...