Sins

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Ich wurde geweckt, als ich wahrnahm, das jemand das Zimmer betrat, doch ich regte mich nicht. Leise wurde die Tür wieder geschlossen, durch die das Licht des Ganges eben noch ins Zimmer schien. Schritte zogen sich leise und kaum hörbar durch den Raum und ein Stuhl wurde hervorgezogen. Sanft wurde meine Hand genommen, aber die in der meine lag war keine die ich kannte. Für BamBams war sie viel zu weich, für die von Amber allerdings ein wenig zu grob. Die Person auf dem Stuhl sprach nicht und solange ich nicht wusste wer es war, würde ich auch kein Zeichen geben, dass ich wach war.

"Schwanger also." ertönte die Stimme des neben mir und drückte sanft meine Hand. Nur mit mühe konnte ich mich zurückhalten Mark nicht sofort sein Lachen aus dem Gesicht zu prügeln. "Mal wieder." hing er an und seufzte. "Bam ist deinen Kindern ganz bestimmt ein super Vater." seufzte Mark und ließ meine Hand ein wenig lockerer. "Als ihr beide damals in New York das erste mal zusammen gekommen seit, hat dein Mann mir aus Spaß das Versprechen gemacht, dass ich Patenonkel werden könnte, wenn ihr irgendwann mal Kinder habt." seine Stimme klang verträumt, so als würde er in seinem Kopf diesen Moment nocheinmal durch gehen. "Durch den mist, den ich bei euch allen verbockt habe, konnte ich mir das dann ja wohl abschminken." er wurde wieder ernst.

Er konnte mir erzählen was er wollte, das was er getan hatte blieb unverzeihlich. Ein Verrat solcher größe wurde man keinen je verzeihen können, egal was für große Reden und Verspechungen er schwang und schwor einzuhalten und dies zählte auch für Mark. "Ich habe egoistisch gehandelt, als ich dir damals den viel zu starken Cocktail aufgezwungen habe nach dem Konzert, aber ich wollte dich nur einmal nahe haben und hatte gehofft, das sich irgendwas entwickeln würde, was dich vor Luhan und dem ganzen anderen Mist verschont hätte." sprach er seine Aktion von damals in LA an, als er mir einen Zombie aufgequatscht hatte, den ich viel zu schnell austrunk und dann auch dementsprechend zu ließ, dass er mich ins Bett bekam.

Durch so einen scheiß hatte er sich erhofft mir zu helfen? Es war wie die Begründung seines Verrats. Er wollte mich schützen und mich nicht ins schlimmere geraten lassen, als er seine Freunde und seinen jüngeren Pflegebruder in den Knast schickte und mich gezwungener Maßen nach LA. "Ich habe mich lange genug versteckt und es tut mir mehr als nur leid, dass du wieder ins Kreuzfeuer gerätst, aber ich will all das wieder, was sich mein Vater damals hart aufgebaut hat. Ich will mein Entertainment wieder, will mein JYP wieder." machte er mir anscheinend mit einer Kampfansage klar. "Ich habe dich gewarnt, aber du hast mich ignoriert, als ich meinte, du seist in Gefahr mit deinen Kindern, aber du wolltest mir nicht glauben Theresa." murmelte er. "Ich kann nur hoffen und beten, dass du und deine Familie da alle wieder lebend rauskommen werdet." bat er leise und ließ meine Hand los, als nochmals die knarzende Tür aufging.

"Du hattest deine Zeit bei ihr. Jetzt komm, die anderen beiden warten im Wagen Hyung." meckerte eine männliche angepisste, aber dennoch hellte Stimme. Sie hatte sich bei Jungkook kein bisschen verändert und ließ mir in diesem Moment das Blut in den Adern gefrieren. Meine Hand wurde losgelassen und der Stuhl wieder weggeschoben. "Na wirds bald Tuan." fuhr eine tiefere gelangweilte Stimme ihn an, Yoongi. Die Mörder meiner Eltern befanden sich keine fünf Meter von mir entfernt an der Tür zu dem Krankenzimmer, in dem ich lag. "Kein Grund zu drängeln, ich bin auf dem Weg." lachte Mark auf, wenig später viel dir Tür zu meinem Zimmer zu und es war wieder dunkel.

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