Chapter 5

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Ich atme ein paar mal tief durch, dann öffne ich die Badezimmertür.

Es ist nicht halb so schlimm, wie gedacht, die meisten Leute und die laute Musik sind im Wohnzimmer.

Vorsichtig schließe ich die Tür hinter mir und sehe mich um. Das Haus ist wirklich gewaltig, wie ein ganz normales Familienhaus nur viel, viel größer.

Als erstes muss ich die Hintertür finden!

Möglichst unauffällig sehe ich mich um. Ich befinde mich in einem kleinen Flur, der von der Eingangshalle abführt.

Behutsam zupfe ich mein Kleid zurecht und gehe zurück in die Eingangshalle. Ich entdecke einen breiten Gang zu dem die Halle sich am Ende hin verengt.

Von Nico ist keine Spur zu sehen und ich ziehe ärgerlich die Nase kraus.

Mistkerl, von wegen er passt auf mich auf!

Ich folge dem breiten Gang und entdecke nach einer Kurve den Hinterausgang. Die Tür ist vergleichsweise klein, im Gegensatz zum restlichen Haus.

Ich untersuche die Tür genauer und entdecke den Schlüssel, der wie erwartet im Schloss steckt.

Probehalber schließe ich einmal auf und dann gleich wieder ab.

Funktioniert also.

Ich ziehe den Schlüssel ab und rüttel noch einmal an dem Türknauf. Fest verschlossen.

Zufrieden stecke ich den Schlüssel ein und gehe zurück in die Halle.

Die Musik wird immer lauter, umso näher ich dem Wohnzimmer komme. Ich werfe einen kurzen Blick hinein und entdecke Nico. Er unterhält sich gerade mit dem Mädchen, dass wir kidnappen sollen.

Meinem Herz versetzt es einen kleinen Stich, als ich ihn lachen sehe, aber ich komme nicht hinein.

Gekränkt ziehe ich mich zurück und flüchte in den zweiten Stock.

Hier ist es viel leiser, und niemand ist zu sehen. Ich sehe auf die Uhr. Halb neun. Mir kam es schon viel länger vor.

„Na gut!“, denke ich und stehe auf. Jetzt muss ich noch die anderen Vorbereitungen treffen.

In der Halle angekommen gehe ich nach draußen.

Es ist ein bisschen kühler geworden und ich friere leicht. Ich drücke auf die Klingel. Ding, dong, dang, ding.

Okay! Ich warte, bis man mir die Tür aufmacht, dann verschwinde ich wieder in den zweiten Stock. Dort ziehe ich mein Handy aus meiner Tasche und gehe die verschiedenen Klingeltöne durch. Na also, da ist er ja. Die Melodie klingt genau wie die der Klingel.

Ich änder den Klingelton und durchwühle wieder meine Tasche. Da ist mein zweites Handy, meine Uhr, eine Flasche Pfefferspray und ... ah, das Klebeband.

Ich renne zurück in die Halle und sehe mich um. Niemand beobachtet mich. Direkt neben der Tür steht eine große Vase. Die kommt mir gerade recht! Unauffällig lehne ich mich gegen die Wand neben der Tür und tue so, als ob ich auf jemanden warten würde, und klebe dabei heimlich das Handy hinter die Vase an die Wand.

Dann mische ich mich wieder unter die Tanzenden und sehe mich um. Leider kann ich nirgendwo ein Telefon entdecken.

Ich sehe mich suchend um und entdecke schließlich das Mädchen vom Kino.

Eilig gehe ich auf sie zu und tippe sie an.

„Weißt du…wo das Telefon ist?“, bringe ich mühsam über die Lippen. Ich habe noch nie mit irgendjemand so viel geredet wie mit ihr. Außer  natürlich mit Nico und Mate.

Geheimagenten reden nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt