Jetzt sind wir kurz vor dem Museum.
„Bereit?“ Nico grinst schwach. Mit seinen dunklen und ziemlich zerzausten Haaren sieht er einfach umwerfend aus.
„Liz!“, ermahne ich mich selber, als meine Knie drohen nachzugeben.
Ich reiße mich zusammen und nicke.
Nico legt mir seinen Arm um die Schulter und zieht mich an sich heran. Mein Herz fängt wieder an schneller zu schlagen. Verdammt, warum schaffe ich es nie länger als ein paar Stunden auf ihn sauer zu sein?
Wütend knirsche ich mit den Zähnen.
Er lacht. „Was ziehst du denn für ein Gesicht?“
„Ein saueres“, brumme ich und atme einmal tief ein. Alles was er jetzt mit dir macht gehört nur zu seiner Rolle, denke ich und mein Herz zieht sich zusammen.
„Na dann.“
Wir gehen die Treppe zum Museum hinauf, ich an ihn gelehnt.
Nico hält mir die Tür auf und folgt mir dann nach drinnen. Hier ist es schön warm. Dann nimmt er mich in den Arm und haucht mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich weiche ungeschickt ein Stück zurück und bezahle zwei Eintrittskarten.
„Lass dass“, murmel ich verlegen und ziehe ihn in die Ausstellung hinein.
„Was denn?“ Er schnappt mich und umarmt mich von hinten.
„Nico, wir sind ein normales Liebespaar! Hört auf, mich die ganze Zeit an dich zu drücken, als könnte hinter jeder Ecke jemand hervorspringen, der mich kidnappen will!“, zische ich und versuche wieder mich zu befreien.
„Ok.“ Er lässt mich los und plötzlich kommt es mir kälter vor. Ärgerlich schüttel ich meinen Kopf und schlender an den ganzen Ausstellungsgegenständen vorbei, Hand in Hand mit Nico.
Halb acht rückt viel zu schnell näher und wir steuern um sieben auf die Männertoilette zu.
„Und was, wenn da gerade jemand drin ist?“, frage ich unsicher und beäuge die Tür.
„Egal, rein mit dir.“ Nico öffnet die Tür und schiebt mich hinein.
Hoffnungsvoll sehe ich mich um und erstarre.
Ein dunkelhaariger Mann steht mit dem Rücken zu uns und fährt erschrocken herum, als die Tür wieder zufällt.
Mein Herz droht stehen zu bleiben und ich kralle mich an Nicos Ärmel fest.
Dann erkenne ich sein Gesicht und atme erleichtert aus. Auch er entspannt sich und grinst uns zu.
„Mann, ich habe beinahe einen Herzstillstand bekommen!“, seufzt der Mann. Er gehört zu uns. Der Wächter-typ.
Nico lacht. „Wie weit bist du mit dem Lüftungsschacht?“
„Hab ihn gleich.“ Der Mann schraubt noch schnell zwei Schrauben ab und hebt das Gitter hinunter.
Er spannt seine Muskeln an, springt hoch und klettert in den Schacht.
„Ziemlich eng“, kommt seine Stimme seltsam blechern zurück. „Aber könnte passen.“
„Ok, dann du.“ Nico sieht mich an. Ich hebe den Kopf und sehe zu dem Lüftungsschacht.
„Der ist ziemlich hoch“, bemerke ich und sehe wieder Nico an.
Er grinst und schüttelt den Kopf. Dann macht er einen schnellen Schritt auf mich zu, packt mich an der Taille und hebt mich hoch.
„Uaah! Pass doch auf!“, fluche ich leise, als er mich zum Schacht hochhebt.
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Geheimagenten reden nicht
Teen FictionSeit sie aus dem Waisenhaus geflohen ist, arbeitet Liz für eine Verbrecherbande, deren Anführer der freche, zu allem Überfluss auch noch verflucht gutaussehnde Nico ist. Während Liz in ihrem Schulalltag kein Wort spricht, um ja nichts über die Bande...