Sofort bin ich neben der Liege auf der Mate liegt.
„Geht es ihm gut? Wann wacht er wieder auf?“
Einer der Männer lächelt mich an. „Ihm geht es gut. Bist du seine Tochter?“
Ich nicke und klebe weiterhin an Mate, der zu einem der Aufzüge geschoben wird. Erleichterung macht sich in mir breit.
Wir fahren nach oben und ich halte seine Hand. Er hat kein Beatmungsgerät mehr, aber sieht immer noch leicht kränklich aus.
Alle schweigen, nur mein leises glückliches Schniefen durchdringt ab und zu die Stille. Plötzlich öffnet er die Augen und sieht mich an.
Ich falle ihm fast um den Hals. „Mate!“
Ein schwaches Lächeln schleicht sich auf seine Lippen. „Liz. Du bist noch da.“ Seine Stimme klingt schwach und brüchig.
Die Männer sehen freudig auf uns hinab, wie ich halb auf ihm liege.
„Na na. Du erdrückst ihn ja.“ Freundlich aber bestimmt werde ich zurück gezogen.
Es ist als ob eine große Last von mir genommen wurde.
„Kann sie bei mir bleiben?“, fragt Mate einen der Ärzte.
„Sie brauchen Ruhe“, widerspricht ihm der Mann.
„Nur ganz kurz.“
„Ok. Kurz!“
Mit einem leisen Pling geht die Aufzugstür auf und Mate wird in ein Zimmer gebracht, das meinem irgendwie ähnlich sieht.
Dann lassen uns die Ärzte allein.
„Ich bin so froh das es dir gut geht!“ Ich drücke ihn. Mate lächelt.
„Warum bist du auch auf die Straße gelaufen?“ Vorwurfsvoll sehe ich ihn an.
Er erwidert einen Moment schweigend meinen Blick. „Ich weiß es nicht. Ich hätte vorher überlegen sollen, was ich mache.“
„Hauptsache du wirst wieder gesund.“ Ich strahle ihn an, als plötzlich die Tür aufgeht.
„Nein, Sie können …“
Erstaunt hebe ich den Kopf und sehe eine Krankenschwester, wie sie versucht die Tür wieder zuzudrücken, aber der junge Mann mit den schwarzen wuscheligen Haaren ist stärker.
Nico schiebt sich hindurch und drückt mich an sich.
„Sag mal wer von euch ist auf diese dumme Idee gekommen, sich …“ Er unterbricht sich mit einem Blick auf die Krankenschwester.
„Kennen sie die zwei?“ Die Krankenschwester zückt frustriert einen Zettel. „Können Sie mir wenigstens sagen, wer die beiden sind? Aus dem Mädchen sind meine Kolleginnen nicht schlau geworden.“
Nico lässt mich los und nennt ihr die Namen, während ich amüsiert feststelle, dass man Mates Bett verschieben kann.
„He!“, protestiert der und versucht sich am Nachttischchen festzuhalten.
„Lass das Bett stehen.“ Die Krankenschwester macht die Rollen wieder fest und wirft mir einen bösen Blick zu.
Nico grinst nur und hustet leicht.
„Also. Die Besuchszeit ist rum. Bitte geben sie dem Patienten etwas Ruhe.“ Sie deutet Nico mit dem Hand nach draußen zu gehen, was dieser auch widerwillig tut.
„Liz, ich begleite dich in dein Zimmer.“ Sie schleißt die Tür hinter uns und führt mich davon.
Bevor wir um eine Ecke Richtung Treppenhaus biegen sehe ich, wie Nico heimlich wieder zurück in Mates Zimmer verschwindet.
Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und zum Glück fragt die Krankenschwester nicht nach, warum ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht die Treppen hinauf schwebe.
Mein Zimmer sieht noch genauso aus, wie ich es verlassen hatte: Zerknüllte Decke und leicht verschobenes Bett.
Ich helfe der Krankenschwester alles wieder zu richten, dann geht sie zur Tür.
„Schlaf ein bisschen. Du brauchst immer noch Ruhe.“
Ich nicke und krieche unter die Decke, während sie die Tür schließt.
Erst jetzt fällt mir auf wie müde ich eigentlich bin und so schließe ich die Augen.
DU LIEST GERADE
Geheimagenten reden nicht
Teen FictionSeit sie aus dem Waisenhaus geflohen ist, arbeitet Liz für eine Verbrecherbande, deren Anführer der freche, zu allem Überfluss auch noch verflucht gutaussehnde Nico ist. Während Liz in ihrem Schulalltag kein Wort spricht, um ja nichts über die Bande...