Gefühlschaos

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Zu Mimis Aussehen konnte ich nur eines sagen: Heilige Scheiße, sah die geil aus.
Anders konnte man es einfach nicht ausdrücken. Sie trug ein wahnsinnig scharfes Kleid, dass ihre Kurven und vor allem ihre Titten so richtig heiß zur Geltung brachte, auch wenn sie darüber einen weißen Umhang trug. Er verhüllte nahezu nichts, nur ihren Rücken, sondern er unterstrich die Erscheinung meiner Liebsten noch.
Meine Augen wanderten über Mimis Körper und ganz automatisch fiel mir die Kinnlade runter. Ich konnte es auch gar nicht verhindern. Ich wusste, dass meine Süße immer toll aussah, aber dieses Kleid war das schärfste, das sie jemals getragen hatte. Selbst das Kleid, das sie an unserem ersten Weihnachtsball getragen hatte, kam an das hier nicht heran. Mein Mund wurde ganz trocken und ich versuchte zu schlucken, doch es funktionierte einfach nicht. Mein kleiner, innerer Severus fing gierig an zu sabbern. Diese geile Tussi gehört uns und wir allein haben die Ehre, mit ihr zu schlafen.
Als mein Blick an ihrem Körper hinab wanderte, passierte das unvermeidliche. Sämtliches Blut wurde in meinen Schwanz gepumpt und ich wäre am liebsten aufgestanden, zu Mimi gelaufen, hätte sie gepackt und wäre mit ihr in den Kerkern verschwunden. Ich wollte sie, jetzt und hier, und ich hätte ihr so gern die Seele aus dem Leib gevögelt. Ich wollte spüren, wie sich die Muskeln ihrer Vagina um mich herum zusammen zogen, wollte fühlen, wie sie sich unter mir auflöste und wollte hören, wie sie meinen Namen schrie, weil sie wieder und wieder kam. Ich konnte nicht anders, als mir unwillkürlich über die Lippen zu lecken bei diesen Gedanken. Mimi war einfach das wundervollste Wesen in der Großen Halle und sie war mein. Ich liebte sie mit Haut und Haaren.
Doch noch stand meine Liebste in der Tür und ließ ihren Blick langsam durch den Saal schweifen. Suchte sie nach mir? Hielt sie nach mir Ausschau oder gehörte das alles zu ihrem Auftritt? Es dauerte eine kleine Weile, bis sich unsere Blicke endlich trafen. Ihre Augen weiteten sich kaum merklich, als sie mich mit den gegelten Haaren und im Festanzug erblickte. Tja, damit hast Du wohl nicht gerechnet, meine Süße, was? Sieh mich an, das alles habe ich nur für Dich getan, um DIR zu gefallen. Von niemandem lasse ich mir vorschreiben, was ich trage, nur von DIR.
Aber es war nur ein sehr kurzer Moment, in dem meine Liebste mich musterte. Sie war fast sofort wieder oben auf und sie verschleierte ihren Blick wieder mit dieser undurchdringlichen Maske. Oje, das war gar nicht gut. Wenn Mimi so kalt und fast schon arrogant schaute – mit hochgezogener linker Augenbraue, versteht sich – dann war mit ihr nicht gut Kirschen essen. Dann tobte sie innerlich und wurde mehr oder weniger zur Eiskönigin. Scheiße aber auch! Es wird heute Abend ziemlich schwer werden, mit ihr zu reden. Sie wird mit allen Mitteln versuchen, mich zu ignorieren und wenn Mimi sich etwas in den Kopf setzt, dann zieht sie das mit ihrem französischen Dickschädel auch durch. FUCK!
Fast hilflos musste ich mit ansehen, wie mein Engel das Kinn leicht anhob und mit selbstsicherem Blick die Große Halle betrat. Doch sie schaute nicht mehr zu mir. Obwohl sie mir näher kam, hatte ich das Gefühl, dass sie sich mit jedem Schritt weiter von mir entfernte. Na, das hast Du ja gründlich verbockt, Snape! Doch noch würde ich nicht aufgeben. Ich hole sie mir zurück, auch wenn ich dabei bis zum Äußersten gehen musste. Etwas so Dramatisches und auch Überraschendes hatte Hogwarts in all seinen Jahren sicher noch nicht gesehen!

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Mein Weg verlief ohne größere Probleme. Wieso ich ohne größere sage? Na, ganz einfach, weil diese verdammten Stufen in den vergangen Jahren noch ausgetretener und somit um ein vielfaches gefährlicher geworden waren. Und das mit diesen Schuhen. Mehr als einmal war ich gestolpert, aber ich überlebte den Weg ohne auf die Fresse zu fliegen. Das war doch auch schon mal was, oder nicht? Man muss im Leben auch mal etwas positiv sehen. Es reichte mir schon, dass ich mit jedem Meter, den ich hinter mich brachte, immer nervöser wurde. Was würde mich in der Großen Halle erwarten? Würde Severus überhaupt dort sein oder war er, nachdem er bei mir vor der Tür aufgekreuzt war, wieder zurück in seinen Kerker gegangen? Ich hoffte es irgendwie. Oder vielleicht doch nicht? Ach, ich habe wirklich keine Ahnung, was ich denken sollte.
Ich wusste nur eines: Egal, was auch kommen mag, ich musste stark sein und Severus zeigen, dass er nicht alles mit mir machen konnte.
Das Geplapper in der Großen Halle drang sogar bis in den dritten Stock hinauf, was bedeutete, dass das Fest noch nicht begonnen hatte. Mist und ich hatte gedacht, dass ich mich vielleicht unbemerkt hinein schleichen könnte, während sich die Schüler die Bäuche voll hauten. Aber war das nicht eigentlich genau das, was ich mir erhofft hatte? Einen großen Auftritt, bei dem Severus Hören und Sehen verging. Je näher ich meinem Ziel kam umso unsicherer war ich mir.
Doch irgendwann ließ es sich nicht mehr verhindern und ich kam an der Marmortreppe an, die hinunter in die Eingangshalle führte und gleich links davon waren die breiten Flügeltüren, die in die festlich geschmückte Halle führten. Ich hielt kurz inne, um ein letztes Mal tief durchzuatmen. Noch konnte ich mich umdrehen und davon rennen, denn noch hatte mich sicher keiner entdeckt. Aber das wäre nicht ich. Ich würde nicht meinen nicht vorhandenen Schwanz einziehen. Nein, kommt ja überhaupt nicht in Frage, auch wenn ich noch so nervös war.
Also ein letztes Mal ein- (Schnief) und ein letztes Mal ausatmen (Puuuuh) und dann konnte es auch schon losgehen. Jetzt bloß nicht auf die Fresse fallen, Duchesse, sonst war die ganze Arbeit für die Katz'. Immer schön einen Fuß vor den anderen setzen. Das ist doch ganz einfach, auch mit DIESEN Schuhen.
Und tatsächlich schaffte ich auch noch die letzten Meter vollkommen unbeschadet. Beim ersten Blick in die Große Halle kam mir ein Gedanke: Na, da hatte wohl jemand die gleiche Idee wie Cole und ich. Der riesige Saal sah wahrlich aus wie ein Winterwunderland. Überall standen gigantische Eisskulpturen und die Wände glitzerten in wunderschönen Silber- und Hellblautönen, als wären sie mit einer Schicht Eis überzogen. Die vier langen Haustische waren auch bei diesem Ball durch die üblichen Vierertische ersetzt worden. Das kannte ich ja schon aus meiner eigenen Zeit in Hogwarts. Und natürlich war auch der Lehrertisch dort geblieben, wo er sonst war, genau gegenüber des Eingangs.
Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen, damit ich ihn in Ruhe bewundern konnte, als mir plötzlich auffiel, dass es auf einmal ziemlich still in der Halle geworden war. Zu still, wenn ihr mich fragt. Zudem schaute mich ausnahmslos jede Person an. Oh oh, welchen Fauxpas hatte ich denn jetzt schon wieder begangen? Hatte ich irgendwo einen Fleck oder vielleicht einen riesigen Pickel auf der Stirn? Oder hatte ich vielleicht in der ganzen Hektik mein Kleid vergessen? Kurzer Check: Nein, das Kleid habe ich an. Also doch ein Pickel? Aber als ich vorhin in den Spiegel geschaut hatte, war doch noch alles in Ordnung gewesen. Verdammt, Mimi, krieg Dich wieder ein. Da ist alles in bester Ordnung.
Obwohl ich eigentlich nicht sollte, ließ ich meinen Blick trotzdem über den Lehrertisch schweifen, um zu sehen, ob mein Feind... äh... Severus auch anwesend war. Scheiße, sogar meine Kollegen starrten zu mir. Ich hatte ja gleich gewusst, dass dieses Kleid zu viel war, aber Ian hatte mir nun einmal gut zu geredet. Na ja, jetzt ist es ohnehin schon zu spät. Ich kann mich ja nach dem Abendessen verpissen, dann wird alles wieder gut. Das sind vielleicht eineinhalb Stunden, die schaffe ich doch mit Links.
Und dann entdeckte ich ihn und ich musste mich sehr zusammen reißen, damit mir nicht die Kinnlade herunter fiel. Das fiel mir überraschend schwer, wie ich leider zugeben muss. Severus sah einfach unglaublich aus, dass muss ich jetzt schon einmal sagen. Er trug einen schwarzen Festumhang und darunter ein weißes Hemd und eine schwarze Fliege. Ans Revers hatte er sich eine dunkelrote Rose, meine Lieblingsblume, gesteckt. Und seine Haare... Er hatte sie sich mit Gel komplett zurück genommen und sah dabei aus wie ein Schauspieler aus den 20er Jahren. Ich musste zugeben, das gefiel mir außerordentlich gut. Und der Blick erst, mit dem er mich immer noch musterte und den er immer wieder über meinen Körper wandern ließ... Oh weia, da bekomme ich ja gleich ein feuchtes Höschen.
Mimi, in Gottes Namen, jetzt reiß Dich aber mal zusammen. Himmel, Du hättest es Dir vielleicht doch noch selbst besorgen sollen, bevor Du hier runter gekommen bist. So spielen einfach Deine Hormone verrückt. Ich gebe Dir jetzt genau 3 Sekunden und dann möchte ich, dass Du wieder normal im Kopf bist. Denk daran, was dieser Schwachmat Dir an den Schädel gehauen hat. Dass Du FRIGIDE bist! Hast Du das etwa schon vergessen?
Nein, das hatte ich nicht und in dem Moment, da mich meine innere Stimme daran erinnerte, stand mir die ganze Situation wieder glasklar vor Augen. Plötzlich loderte der Zorn wieder in mir hoch und wäre ich ein Stier gewesen, dann wäre Severus jetzt das rote Tuch. Ich scharrte quasi schon mit den Hufen und eine imaginäre Stichflamme schoss aus meinen Nasenlöchern. Na warte, Du Arschgesicht, Dir zeige ich's.
Ich zog meine linke Augenbraue nach oben und setzte meinen selbstsicheren Blick auf. Dann tat ich den ersten Schritt auf den Lehrertisch zu. Ich achtete extra darauf, dass ich ihn mit dem rechten Bein machte, da dieses immer durch den Schlitz hervor blitzte. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass Severus' Augen sich wenn möglich noch mehr weiteten, aber ich meidete es, seinem Blick zu begegnen. Nicht dass ich am Ende doch noch weich wurde. So weit kommt's noch.
Ich nahm mir alle Zeit der Welt und schreitete schon fast den Gang hinab. Viele Augenpaare folgten mir und eines erwartete mich voller Sehnsucht, aber das interessierte mich ja überhaupt nicht.
Als ich schließlich an meinem Ziel ankam, wandte ich mich erst einmal an den Schulleiter, denn immerhin war ich zu spät zum Fest gekommen und es war eine Entschuldigung fällig. Ich meine, sicher würde ich deswegen keinen Ärger bekommen, aber ich wollte einfach für meine eigenen Schüler, die dort unten bei den anderen saßen, ein gutes Vorbild sein.
„Professor Dumbledore, Sir“, sagte ich zu ihm und deutete einen kleinen Knicks an. „Es tut mir leid, dass ich ein klein wenig zu spät bin, aber ich habe...“
...mich mit diesem Arschloch, der sich mein Freund nennt, gestritten und deswegen habe ich ein klein wenig länger gebraucht, um mich heraus zu putzen. Vor allem musste ich mich erst einmal wieder einkriegen, nachdem er es auch noch gewagt hatte, bei mir vor der Tür aufzutauchen. Aber das konnte ich ja wohl schlecht sagen.
Doch Dumbledore wollte gar keine Erklärung hören, sondern winkte gleich ab und rettete mir somit den Hintern.
„Aber, aber, Miss Duchesse“, sagte er freundlich und lächelte mich an. „Sie brauchen sich doch wegen den paar Minuten nicht zu entschuldigen, meine Liebe. Wir wissen alle, dass Schönheit eine gewisse Vorbereitungszeit braucht. Sie sehen übrigens bezaubernd aus.“
„Vielen Dank, Professor“, gab ich zurück.
„Der Ball hat ohnehin noch nicht angefangen. Aber bitte, nehmen Sie doch Platz. Ich werde nun gleich meine Eröffnungsrede halten und dann beginnt das Festmahl.“
Ich nickte ihm noch einmal zum Dank zu und wandte mich dann nach links, um um den Tisch herum zu meinem Platz zu gehen. Severus' Blicke bohrten sich wie Pfeile in meine Haut, aber ich wollte sie einfach nicht wahrnehmen. Natürlich schlugen meine Versuche auch ein klein wenig fehl, denn ich konnte nicht anders, als Severus das eine oder andere Mal anzusehen.
Als ich den Tisch umrundete hatte, sprang Severus so schnell von seinem Stuhl auf, dass man meinen könnte, er hätte sich seinen Fettarsch verbrannt. Aber es war nur einer seiner seltenen Anflüge von „Gentleman sein“, denn meistens verhielt er sich ja wie ein Arschloch. Doch nicht jetzt. Jetzt zog er mir meinen Stuhl zurück und wartete darauf, dass ich Platz nahm. Und wieder einmal kämpfte ich gegen mich selbst. Sollte ich oder sollte ich nicht? Oder war vielleicht so ein Spruch wie „Ich weiß selbst, wie man sich hinsetzt“ angebracht?
Das alles dauerte natürlich ein paar Sekunden, doch am Ende gab ich nach. Man konnte mir ja wohl kaum vorwerfen, wenn ich mich auf meinen Hintern setzte, oder? Nein, auch Du nicht, meine liebste innere Stimme. Deswegen musste ich ja nicht gleich wieder mit Severus sprechen. Ich tat einfach so, als wäre er der Oberkellner in einem Lokal. Mit dem redet man ja auch nicht wirklich.
Also setzte ich mich und griff sofort nach der Menükarte, die vor mir auf dem Tisch ruhte. Perfekt, so konnte ich so tun, als würde ich nichts anderes um mich herum wahrnehmen. Mmmm, also ich muss schon sagen, Dumbledore lässt sich wirklich nicht lumpen. Da stehen hervorragende Sachen auf dem Speiseplan, zum Beispiel...
„Mimi, Du...“, ertönte es da von links, doch genau in diesem Moment erhob sich der Schulleiter und trat an sein Rednerpult.
Ich konnte deutlich hören, wie Severus wütend mit den Zähnen knirschte und irgendetwas von wegen „Wirklich perfektes Timing, Albus“ murmelte. Nur mit Mühe und Not gelang es mir, ein Lachen zu unterdrücken. Tja, dazu fällt mir nur eines ein: Haha! Pech gehabt, alter Knabe.
Doch leider dauerte die Rede nicht halb solange, wie ich gehofft hatte. Oh Mann, wieso musste Dumbledore ausgerechnet heute einen Tag haben, an dem er sich kurz fasste? Sonst schaffte er es doch auch, die halbe Schule zum Einschlafen zu bringen (Ich hörte natürlich immer vorbildhaft zu – ja gut, meistens jedenfalls). Wieso also nicht auch heute, wenn eine bescheuerte, hirnverbrannte Fledermaus neben mir sitzt und meine Aufmerksamkeit zu erregen versucht – eine Tatsache, auf die ich im Moment wirklich sehr gut verzichten könnte.
Ich schlug erneut die Speisekarte auf, doch mein Tischnachbar hatte nicht die Absicht, mich die Leckereien noch einmal anschauen zu lassen, denn kaum hatte der Schulleiter das Mahl für eröffnet erklärt und sich an seinen Platz gesetzt, da kam auch schon wieder dieses nervtötende Geräusch von links.
„Gott sei Dank ist er endlich fertig. Hat ja lange genug gedauert. Aber was ich Dir vorhin sagen wollte, Mimi... Du bist so atemberaubend schön. Du bist die bezauberndste Frau in diesem Raum. Ach Quatsch, was sage ich? Auf der ganzen Welt, nein, im ganzen Universum.“
Schluck... Das war ja... Oh Gott... Eine echte Seltenheit aus Sevs Mund. Also, er machte mir schon ab und zu Komplimente, aber mehr als ein „Du siehst heute hübsch aus“ kam ansonsten nicht über seine Lippen. Himmel, musste er denn ausgerechnet jetzt so süße Sachen sagen? Jetzt, wo ich so sauer auf ihn war... Na ja, vielleicht sollte ich das ganze doch nicht so...
NEIN! Marie Lucie Duchesse, bist Du eigentlich komplett bescheuert? Du denkst doch nicht gerade allen Ernstes daran, jetzt schon klein bei zu geben und ihm diese Scheiße durchgehen zu lassen? Das hat er definitiv nicht verdient und er weiß auch jetzt ganz genau, was er da tut. Das ist seine Masche. Zuerst macht er irgendeinen Mist und dann meint er, mit ein bisschen Schön tun ist die Sache wieder geritzt. Aber nicht heute. Das kann er sich gleich mal sowas von in die Haare schmieren wie die drei Tonnen Haargel, die er drin hat. Wach doch endlich einmal auf, Mädchen. Der Kerl hat es verdient, dass er leidet. Er soll auf Knien angerutscht kommen und selbst dann noch musst Du eher noch drauf hauen als wieder einen „Ooooh wie süß“ zu sagen. Und zu seinem Spruch eben... Dazu kann ich nur eines sagen: SCHLEIMER!!!
Auch wenn ich in den letzten Wochen gelernt hatte, auch mal auf mein Herz zu hören, so musste ich heute meiner inneren Stimme recht geben. Was zu viel war, war einfach zu viel. Ich war frigide? Bitte schön, das konnte er haben.
Also beschloss ich, das einzig richtige zu tun: Ich würde ihn weiterhin ignorieren und mich stattdessen irgendwie ablenken. Wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinbekommen würde.
Gut, dann fangen wir einfach einmal an. Schritt 1: Den ersten Gang bestellen.
„Tomatencremesuppe“, sagte ich zu meiner Karte und schon erschien eine kleine Tasse voll mit der cremigen Brühe.
Sofort begann ich sie in mich hinein zu schaufeln, um mich von diesem nervigen Etwas und seinen Sprüchen abzulenken. Doch natürlich hörte dieser Ochse nicht auf. Wieso sollte er auch? Immerhin hatte er den größten Dickschädel der Welt, noch größer sogar als meiner.
„Mimi, bitte, ich weiß, ich habe mich wie das letzte Arschloch aufgeführt, aber...“
Ach, hast Du das auch schon gemerkt? Das ging ja schneller als gedacht, aber trotzdem nicht schnell genug. Aber trotzdem hat er sich dafür zweifelsohne einen Sonderapplaus verdient. Also bitte gedanklich mal alle aufstehen und mit den Händchen klatschen. Bravo, Mister Snape, wirklich eine ganz hervorragende Leistung!
Mimi, waren wir uns nicht darüber einig, dass wir diesen Idioten einfach links liegen lassen? Dann mach endlich mal hinne, altes Mädchen.
Gut, Ablenkung, Ablenkung... Aber wie? Essen hilft nicht wirklich, das geht viel zu schnell. An schöne Zeiten denken? Bloß nicht, da werde ich nur wieder weich. Ähm... Singen? Mist, ich kann nicht singen. Ich würde es innerhalb einer Millisekunde schaffen, die Große Halle leer zu fegen. Hey, das wäre doch die Lösung. Gehirn einschalten, Mimi. Severus würde selbst dann noch hier sitzen, wenn du wie eine Banshee kreischt. Er würde sich einfach Ohrenstöpsel in die Ohren stopfen oder Dich mit einem Schweigezauber belegen. Hmmm... Aber ich könnte für mich selbst singen... In meinem Kopf...
„Mimi, mein Schatz, bitte“, versuchte es Severus erneut. „Ich weiß, ich habe Dich verletzt. Aber wir wie soll ich Dir die ganze Scheiße denn erklären, wenn Du...“
Lalalala, ich hör Dich nicht, ich hör Dich nicht.
„Ich weiß genau, was Du da treibst. Du machst nur wieder einmal einen auf Eiskönigin, aber das lasse ich nicht zu. Bitte, Mimi, ich verlange wirklich nicht viel, aber...“

Bat in my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt