2. Kapitel🍁

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//Joshua// Durch ein nerviges Klopfen wurde ich am frühen Morgen unsanft geweckt. Noch komplett verschlafen wischte ich mir einmal über mein Gesicht und versteckte mich unter meiner warmen Bettdecke. "Ich will noch nicht aufstehen, Dad!", rief ich jammernd und riss blitzschnell meine Augen auf.

Das Klopfen kam nicht von meiner Zimmertür.

Ruckartig setzte ich mich auf, die Decke fiel von meinem nackten Oberkörper und bescherte mir sofort eine Gänsehaut, da es eiskalt hier drinnen war. Verwirrt kratzte ich mich an meinem Nacken und sah dann zu meinem angelehnten Fenster.

"Dummer Vogel.", brummte ich und stand gezwungenermaßen auf, um das komische Vieh von meinem Fenstersitz zu scheuchen, das die ganze Zeit mit dem Schnabel gegen das Glas haute. "Husch.", forderte ich ihn auf, als ich vor meinem Fenster stand und klopfte selbst gegen die Scheibe. Der Rabe legte jedoch bloß seinen Kopf etwas schräg und sah mich an, als hätte ich nicht mehr alle Bücher im Regal.

"Guck nicht so doof!", schnauzte ich ihn an und  sah ihn auffordernd an. Ich glaubte, die Fantasy-Bücher taten mir nicht gut, wenn ich jetzt schon anfing mit Vögeln zu reden. Da der Rabe immer noch auf dem Sims stand und mich anstarrte, öffnete ich seufzend das Fenster, um ihn so zu verscheuchen.

Jedoch war das Fenster nur wenige Moment geöffnet, da flog der Rabe bereits in mein Zimmer. Ich schrie kurz erschrocken auf und fiel nach hinten um, landete unsanft auf dem Hintern. "Na große Klasse.", murmelte ich und schluckte stark, beobachtete, wie der Vogel auf meinem Schrank oben landete.

Gereizt stand ich vom Boden wieder auf und sah mich nach etwas um, womit ich den Vogel vom Schrank scheuchen konnte, da ich zu klein war, um dran zukommen. Ich könnte ihn mit Büchern bewerfen, doch das wäre bestimmt keine so gute Idee.

Im nächsten Moment flog der Rabe auch schon zu meiner weißen Zimmertür und landete auf der Klinke, drehte sich dort zu mir um und guckte mich wieder so blöd an. "Ich werd dich garantiert nicht rauslasen. Mein Vater könnte dich sehen und würde die Krise kriegen.", erklärte ich ihn und als Antwort krähte der Rabe einmal und schlug mit seinen Flügeln.

"Nein bleibt nein und jetzt geh zurück in dein Nest!", wütend zeigte ich auf das offene Fenster, sah wie der Vogel krähend den Kopf schüttelte.

Frustriert stöhnte ich auf und ließ mich auf mein Bett plumpsen und tötete den Raben mit Blicken, während dieser nun laut an die Tür klopfte. "Aahh na schön, okay! Aber wehe du machst auch nur irgendwas kaputt! Wäre ich nicht so besessen auf die Fantasy-Bücher meiner Mutter, fänd ich die ganze Situation jetzt etwas merkwürdig.", murmelte ich vor sich hin, ging aber erstmal zu meinem Schrank und zog mir ein Shirt und Jogginghose an.

Seufzend öffnete ich die Tür, nachdem das Viech von der Klinke geflogen war. Sofort schoss dieses an mir vorbei in den Flur unserer großen Wohnung. Meine Mutter hatte an jeder unserer Türen irgendwas draufgemacht, damit es 'schöner' aussah, ihrer Meinung nach. An meiner Tür war ein selbstgezeichneter Wolf, weil meine Mutter fand, dass ich manchmal wie ein einsamer Wolf rüberkam. An ihrem und Dad's Schlafzimmer war ein normales Herz und an ihrem Schreibzimmer ein Buch.

"Warte!", zischte ich leise zu dem Vogel, da mein Vater im Nebenzimmer schlief und rannte dem dämlichen Viech nach.

Direkt vor dem Schreibzimmer, in dem meine Mutter immer stundenlang an ihren Büchern geschrieben hatte, stoppte der Rabe und setzte sich wieder auf die Klinke. "Oh nein, da geh ich nicht rein.", meinte ich, als ich ebenfalls vor der Tür stoppte.

Krähend schlug der Vogel mit den Flügeln und schien irgendwie genervt von mir zu sein. Auffordernd haute er seinen Schnabel gegen das Holz. "Du kannst mir mal, du komischer Kauz.", sprach ich und hüpfte leise von einem Bein aufs andere, da der Boden eiskalt war und ich keine Socken oder so anhatte.

Gefährlich krähte der Rabe und zog an meinem Shirt. Angefressen biss ich mir auf meine Unterlippe und schob das schwarze Tier dann von der Klinke hinunter, öffnete die Tür dann langsam, was ein Quietschen erzeugte. "Ich kann mich aber auch nie durchsetzen.", grummelte ich währenddessen.

Zufrieden krähte der Rabe einmal, breitete seine schwarzen Flügel aus und flog dann in den Raum hinein, landete auf dem staubigen Schreibtisch. Ich währenddessen sah mich genau um. Die Bücher standen noch alle in den Regalen an den Wänden. Der Schreibtisch war noch unaufgeräumt, offene Bücher lagen darauf, genauso wie irgendwelche Zettel und Blätter und ihr alter Laptop auch.

"Hey! Pfoten- äh Krallen da weg!", rief ich wütend, als der Vogel sich durch die Unordnung auf dem Schreibtisch wühlte und manche Papiere hinunterwarf. Den Kopf hatte er unter einem Papier versteckt, als der Vogel dann ein ledernes Handbuch herauszog und auf den zugeklappten Laptop legte.

Verwirrt lief ich über den uralten, gemusterten Teppich um den Schreibtisch herum, wo ich mich auf den Stuhl setzte. Auffordernd stupste der Rabe das Buch vor mir an, weshalb ich es langsam an mich nahm und ansah.

"Avilonien.", las ich leise die drauf geschriebenen Buchstaben in der Handschrift meiner Mutter vor und fuhr diese leicht nach. "Was ist Avilonien?", fragte ich an den Raben gerichtet, doch dieser konnte mir natürlich nicht antworten.

Verwirrt öffnete ich das Buch und schlug die erste Seite auf, sofort sprangen mir die ersten Worte in die Augen. 'Für Joshua' stand zentriert auf der Seite in der geschwungenen Schrift meiner Mutter.

Mit einem kurzen, verwirrten Seitenblick zu dem Raben, der mich bloß ansah, blätterte ich zur nächsten Seite um.

'Weißt du, mein Schatz, lasse dir niemals die Fantasie und das Unmögliche nehmen, denn diese sind die Tore zu wunderbaren Welten.

Du wolltest doch immer quer durch die Welt reisen, als du noch klein warst, richtig? Hiermit führe dich zu einem weitaus interessanteren Ort, Joshua.

Eastus equatus aronda Avilonien suertum'

"Was?", fragte ich nun endgültig verwirrt und sah zu dem Raben, "Was?", wiederholte ich nochmal meine Worte.

Moment, hatte der Rabe gerade seine Augen verdreht?

Krähend zeigte er mit dem Schnabel auf die untersten Worte. "Was ist damit?", fragend tippte ich auf die Worte. Mehrmals öffnete und schloss das Federvieh seinen Schnabel, als Antwort. "Sprechen?", Kopfnicken seinerseits.

Misstrauisch zog ich beide Augenbrauen zusammen und betrachtete die Seite. "Ich sollte nicht so viele Süßigkeiten vor dem Schlafengehen essen.", murmelte ich, "Und das bringt mich zu 'wunderbaren Welten'?" Überschwänglich nickte der Rabe, krächzte einmal.

"Bestimmt.", murmelte ich wenig überzeugt und widmete mich dem Buch zu, "Eastus equatus aronda Avilonien suertum.", las ich monoton vor und sah mich dann um.

Immer noch das Schreibzimmer. Der Rabe neben mir schüttelte genervt seinen Kopf und tippte auf die obersten Worte. "Okay, okay, ich versuch's ja.", zufrieden Nickte der Rabe und setzte sich dann auf meine Schulter.

Vielleicht brachte der Spruch ja wirklich irgendwas, meine Mutter würde nicht einfach so irgendwelches dummes Zeug an mich schreiben. Ich räusperte mich einmal und wiederholte die Worte etwas lauter und mit mehr Enthusiasmus.

Sofort wurde alles komplett hell und ich kippte bewusstlos nach vorne auf den Schreibtisch um.

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Es geht looos ^~^

Over and Out!

Vik xx

Black Raven🍁*Abgeschlossen* [TEIL 1] {BoyxBoy} (GERMAN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt