Eilig mischte Fenna in einer Holzschale alle Kräuter und Gewürze zu einer Paste zusammen, während Mirana in einer anderen Schale das Wasser holte, das bereits über dem Feuer am kochen war und dies dann mit der Paste vermischte. Tyler saß ungeduldig auf dem Stuhl, wippte leicht hin und her und hielt immer noch Joshua's Decke fest in der Hand, „wie lange dauert es noch?", fragte er zum dritten Mal inzwischen und sah zu dem Schwarzhaarigen, der nach wie vor im Bett lag und schwer am atmen war. „So lange wie es nun mal dauert, junger Anführer, hab Geduld.", wies Laubfall ihn zurecht. „Geduld haben? Wie denn, wenn Joshua gerade am sterben ist?!", haute er gereizt zurück und strich Joshua einmal über die Wange.„Nicht grimmig werden Tyler, Laubfall wird schon wissen was er tut.", mischte Kato sich ein, der auf dem kleinen Sofa neben seinem Zwilling saß. „Warst du nicht noch der, der ihn als 'senilen Alten' betitelt hat?", meinte Taro, weshalb Kato die Augen verdrehte. „Doch trotzdem kennt er sich jawohl mit Heilpraktiken am Besten von uns aus, oder etwa nicht?" - „Ist die Paste nun flüssig genug, Laubfall?", unterbrach Fenna die Unterhaltung und ging mit der Schale zu Laubfall. „Mhm ja, das sollte so gut sein.", antwortete der alte Mann nickend, „Tyler, damit du nicht mehr so ungeduldig nachfragst, holst du jetzt dahinten Mal einen leeren Eimer und ein Tuch, das du dann kurz ins Wasser tunkst.", scheuchte er den zweiten Anführer von dem Holzstuhl. Grummelnd ließ er Joshua los und holte dann schnell die geforderten Sachen, stellte den Eimer neben das Bett ab, „was soll ich mit dem Tuch?", wollte er wissen und zeigte Laubfall das nasse Tuch.
„Leg es Joshua auf die Stirn und tupf den Schweiß damit ab. Du, junge Dame, nimmst den Eimer und hältst ihn schonmal bereit.", befahl Laubfall und drückte Mirana den Eimer in die Hand, während Fenna Joshua etwas aufsetzte und ihn festhielt. Im nächsten Moment, öffnete Laubfall bereits Joshua's Mund indem er seinen Kiefer runter drückte und ließ einen großen Schluck Joshua's Kehle hinunter gleiten. Der Schwarzhaarige schluckte gezwungenermaßen und fing stark an zu husten, schüttelte sich einmal und bekam eine kalte Gänsehaut über seinem gesamten Körper. Er röchelte, versuchte Luft zu bekommen und fing dann an seinen Kopf von einer Seite auf die Andere zu drehen.
Alle beobachteten angespannt das Geschehen, hofften, dass alles klappen würde. Tyler strich ihm seine schwitzigen Strähnen von der Stirn, versuchte ihn etwas zu beruhigen und Mirana hielt dem Grünäugigen bereits den Eimer unter die Nase. Im nächsten Moment griff Joshua reflexartig nach dem Eimer und übergab sich sogleich. Schwer atmete er, hatte seine Augen bis auf einen kleinen Spalt komplett geschlossen und fühlte sich so erschöpft wie noch nie. Erneut übergab er sich, ehe Laubfall ihm ohne zu zögern den Rest verabreichte und die leere Schale dann wieder wegstellte. Es vergingen Minuten in denen Joshua sich fühlte, als wäre er persönlich einmal durch die Hölle gegangen.
Komplett fertig mit sich und der Welt lag er schlussendlich wieder zurückgelehnt ans Kissen, atmete laut ein und aus und schloss müde seine Augen. Nochmal überprüfte Laubfall Joshua's Mund und Rachen, „wie fühlst du dich?", fragte er dann nach, scheuchte Fenna und Mirana zu den Zwillingen auf das Sofa. „Bin ich jetzt tot?", fragte Joshua zurück, seine Stimme hauchdünn, als würde sie gleich zerbrechen. „Nein mein Jung, aber das wärst du fast. Wir sollten so gut wie alles von dem Gift aus deinem Körper bekommen haben. Die kleinen Überbleibsel wird dein Körper selbst abstoßen können.", erklärte Laubfall, „ halte seinen Körper warm.", meinte er dann zu Tyler, der wieder auf dem Stuhl saß und sich erleichtert zurückgelehnt hatte, „sonst kippt er erneut um, außerdem wird sein Körper schneller wieder auskurieren, wenn er die normale Körpertemperatur hat."
Tyler nickte sofort eilig, weshalb Laubfall sich umdrehte und zu seiner Kochecke ging, um dort das Durcheinander mit den Kräutern wieder aufzuräumen, „du kannst auch von da hinten noch eine zweite Decke holen.", krächzte der Alte und sah kurz zu Tyler, um ihm zu sagen, wo die Decken sind. Tyler lag jedoch bereits in seiner pechschwarzen Wolfsform auf Joshua und drückte seine Schnauze gegen dessen's Halsbeuge. „Nun... oder so.", Laubfall zuckte mit den Schultern, „pass aber auf, dass er noch Luft bekommt."
———————————————————-
Wie gefällt euch die Story bisher eigentlich so? :) Ich versuche mal ein wenig Small-Talk zu euch Lesern aufzubauen :D
Over and Out!
Vik xx
DU LIEST GERADE
Black Raven🍁*Abgeschlossen* [TEIL 1] {BoyxBoy} (GERMAN)
Fantasy»Weißt du, mein Schatz, lasse dir niemals die Fantasie und das Unmögliche nehmen, denn diese sind die Tore zu wunderbaren Welten.« Nach dem tragischen Tod von Johanna Maxwell, versank ihr einziger Sohn Joshua in tiefer Trauer. Wochenlang sperrte er...