Es war die erste Nacht nach dem Bündnis von Tyler und Joshua, als die beiden wieder in Tyler's Bett lagen. "Tyler", brummte Joshua leise. "So sehr ich es auch genieße, dass du kuscheln willst, aber wenn deine Hand nicht bald mal ein wenig weiter nach oben rutscht, schneid' ich sie dir ab", antwortete er ernst mit geschlossenen Augen gedämpft gegen Tyler's Brust. "Ich will den Shadows nur ungern humpelnd begegnen.""Am liebsten wär's mir, wenn du ihnen garnicht begegnen würdest", antwortete der Größere und rutschte tatsächlich mit seiner Hand nach oben zu Joshua's Hüfte. "Wäre mir tatsächlich auch lieber", bekam er seufzend als Antwort. Nachdenklich strich Joshua mit seinen Fingerspitzen Tyler's Oberarm. "Hoffentlich werde ich meinen Vater Wiedersehen. Er wäre sonst ganz allein und würde nichtmal wissen, was mit mir überhaupt passiert ist."
Tyler drehte sich daraufhin in wenig, ließ die Decke hinunter zu seinem Becken gleiten und zog den Jüngeren mit einem Ruck auf seine Brust, sodass sie sich nun wieder in die Augen sahen. "Natürlich wirst du das", sprach Tyler ruhig, als wäre es selbstverständlich, doch beide wussten, dass es das definitiv nicht war. Traurig wanderten Joshua's Augen hinunter auf Tyler's gut erkennbares Steißbein. "Ich will nicht sterben. Ich will... Ich will, dass niemand stirbt.", Tyler seufzte leise als Antwort, klang ebenfalls ein wenig bedrückt und zog Joshua noch ein wenig näher an sich heran.
"Es wird alles gut, du wirst nicht sterben."
"Woher willst du das wissen?"
"Ich bin auch noch da. Ich pass' auf dich auf."
"Versprochen?"
"Versprochen."~*~*~*~
Es vergingen zwei Tage. Zwei Tage, die für Joshua nur aus Ängsten und Tränen bestanden. Er verstand nicht, wie jeder immer noch an ihn glaubte, denn selbst nach Tagelangen Übungen schaffte er es einfach nicht. Doch trotzdem sprachen alle ihm gut zu. Tyler, Fenna, Mirana, Miss Kessie, Taro und selbst Kato.
Noch mehr schien es ihm wie im Traum, als Joshua zusammen mit Tyler auf dem Marktplatz war und die Warnung seine Traumblase mit einem Mal zerplatzen ließ. "Sie sind auf dem Weg! Unzählige tauchen aus den Wäldern auf, wie die Tiere! Kinder, Alte und Kranke müssen unverzüglich aus dem Lager gebracht werden!", schrieen die Wachen Evalion's, ihre Rüstungen schimmerten hell im Sonnenlicht.
Die Nachricht traf alle wie der Blitz, auch, wenn alle bereits wussten, dass der Tag nahte. Kaum einer von den Black Raven hatte sich ohne sein Schwert aus dem Hause getraut. "Alle sofort in Kampfbereitschaft! Schwerter, Rüstungen, Zauberstäbe, alles! Die Mauern werden nicht ewig standhalten!", riefen sie noch den Bewohnern zu.
"Oh Gott", hauchte Joshua atemlos und schloss seine Augen, klammerte sich an Tyler's Wärme Hand. "Es beginnt."
Und es war tatsächlich der Beginn einer blutreichen und heftigen Schlacht. Jeder im Lager bereitete sich auf den Kampf vor. Während die Shadows die Mauer langsam aber sich zu Fall brachten. Joshua hielt zitternd seinen Zauberstab in der Hand. Es war ein reges Treiben auf den Straßen, alle schienen so Entschlossen und Bereit, sich den Shadows entgegenzustellen. Naja, alle bis auf Joshua zumindest. Dieser starb gefühlt tausend qualvolle Tode im Inneren.
"Okay, bleib ganz ruhig", redete Tyler auf ihn ein und drehte Joshua's Kopf von Boden zu ihm. "Wir schaffen das. Wir sind gut vorbereitet okay?", Joshua brachte bloß ein Nicken zustande, als Tyler sich zu ihm runter lehnte und einen sanften Kuss aufs Joshua's Lippen platzierte.
Die Ruhe blieb leider nicht lange. Es dauerte nicht lange, da ertönten die ersten Schreie und Shadows, die wild durch die Straßen rannten. "Pass auf dich auf und wehr' dich gefälligst", waren Tyler's letzte Worte, als die Shadows bis zum Marktplatz vordrangen und das Lager der Black Ravens zu einem blutigen Schlachtfeld wurde.
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Black Raven🍁*Abgeschlossen* [TEIL 1] {BoyxBoy} (GERMAN)
Fantasy»Weißt du, mein Schatz, lasse dir niemals die Fantasie und das Unmögliche nehmen, denn diese sind die Tore zu wunderbaren Welten.« Nach dem tragischen Tod von Johanna Maxwell, versank ihr einziger Sohn Joshua in tiefer Trauer. Wochenlang sperrte er...