16. Kapitel🍁

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Den gesamten Tag über wurde ich herumgezogen wie ein Hund an der Leine. Meine Füße taten bereits weh und ich war müde, doch Taro verbot mir, mich in Tyler's Bett zu verkrümeln und zu schlafen. Tyler an sich sah ich den ganzen Tag so gut wie nie, das einzige Mal war beim Mittagessen in der WG und dort sah er ziemlich angepisst aus, um ehrlich zu sein.

"Taro was ist falsch bei dir gelaufen?", fragte ich seufzend und stolperte hinter dem Größeren her. "Was sollte bei mir falsch laufen? Ich will dir nur den See zeigen.", grinsend legte er einen Arm um meine Seite und sah dann von oben auf mich herab.

"Aber wir laufen schon den ganzen  Tag herum, geht das nicht auch morgen?", jammerte ich weiter, doch er blieb hartnäckig. "Nein können wir nicht, wenn du willst, kann ich dich dahin tragen."

Und wer wäre ich, wenn ich so eine Chance nicht ausnutzen würde?

"Los Pferdchen.", lachte ich, klammerte mich fester an Taro's Schultern und trat ein wenig mit den Füßen in seine Seiten. Taro schüttelte seinen Kopf und ich konnte das schmunzeln auf seinen Lippen förmlich spüren, ehe er sich dann schon langsam in Bewegung begab.

"Es ist wirklich schön bei euch, vielleicht sollte ich meinen Vater mal mit hierhin nehmen. Er liebt die Natur.", murmelte ich ein paar Minuten später vor mich hin und betrachtete den See. Das Wasser sah so rein und natürlich aus, es glänzte leicht durch die Sonnenstrahlen und wenn ich schwimmen könnte, würde ich sofort hineinspringen wollen.

"Jap, einer der schönsten Orte hier in Avilonia, meiner Meinung nach. Wenn du willst können wir ein wenig schwimmen gehen, dafür musst du aber erstmal von mir runter.", schlug Taro schulterzuckend vor. "Aah, ne passt schon.", winkte ich nervös lachend ab, ich wollte ihm nicht gestehen, dass ich nie gelernt hatte wie man schwamm. Verwirrt zog Taro mich von seinem Rücken und stellte mich vor sich hin, seine Hände links und rechts ein wenig über meinen Hüften.

"Warum denn ni-", Taro wurde von einem Knurren unterbrochen, weshalb wir beide kurz zusammenzuckten und zu dem Geräusch starrten. Tyler stand etwas weiter weg von uns und sah wirklich alles andere als glücklich aus.

"Taro, du sollst die Abendpatrouille übernehmen, jetzt."

"Was? Aber ich hatte doch gestern schon-" - "Widersprich deinem zweiten Anführer nicht und geh.", knurrte Tyler und hatte sogar die Hände leicht geballt. Taro grinste wie eh und je, verdrehte seine Augen und wuschelte mir durch die Haare, "Bis nachher oder so, Kleiner." - "Öhhh Tschüss.."

"Und... was machen wir jetzt?", fragte ich leise, mein Selbstbewusstsein wie weggeweht und sah fragend zu Tyler, nachdem Taro verschwunden war. "Schwimmen willst du ja, warum auch immer, nicht, also könnten wir uns hier einfach hinsetzen.", der Blauäugige zuckte mit seinen Schultern und setzte sich ins Gras, zog mich direkt neben sich.

Leicht lehnte ich mich an ihn, den Kopf auf seiner Schulter, während er einen Arm um meine Seite gelegt hatte. Dieses Verbundenen-Zeug schwirrte mir immer noch durch den Kopf und eigentlich wollte ich ja sauer auf Tyler sein. Eigentlich.

Es fühlte sich gut an, in seiner Nähe zu sein. Mein Herz klopfte zwar stark, doch es schmerzte nicht, mein Grinsen konnte ich nicht verstecken und mein Körper kribbelte angenehm. Ich verstand plötzlich dieses ganze rund um das Thema 'Verbundene'. Man fühlte sich einfach wahrlich zu dieser Person hingezogen und verbunden. Keinen anderen im Leben brauchte ich mehr wie ihn, dabei kannte ich ihn überhaupt nicht. Merkwürdig, aber wahr.

Ich spürte, wie Tyler mich enger an sich zog, sein Gesicht in meinen Nacken versteckte und an mir roch. "Du riechst so verdammt gut..", murmelte er, klang fast schon verzweifelt und knurrte sogar leise. Da musste wohl seine tierische Seite aus ihm sprechen.

Federleicht schlossen sich meine Augen wie von selbst, als ein leichter, kühler Wind von der Seite herwehte und im Gegensatz zu dem warmen Wetter sehr angenehm über meine Haut strich. Auch sein anderer Arm schlang sich um meinen Körper, diesmal um meinen Bauch, sodass ich fast komplett zu ihm umgedreht wurde.

Leichte, kaum spürbare Küsse verteilte er in kleinen Abständen auf meinen Nacken, verursachte somit bei mir eine sanfte Gänsehaut. "Weißt du, Joshua-", raunte Tyler in meinen Nacken und küsste diesen weiter entlang, diesmal jedoch etwas stärker.

"-ich teile nicht gerne.", knurrte er leise und biss in meinen Nacken, brachte mich somit zum zusammenzucken. "Was meinst du?", fragte ich verwirrt und öffnete meine Augen ein wenig, starrte somit direkt gegen das Sonnenlicht.

"Meinst du wegen den Klamotten?", fragte ich zögerlich und sah kurz an mir herunter auf die Kleidung, die ich von Tyler 'geborgt' hatte. "T-Tut mir Leid..", stotterte ich leise und schloss die Augen wieder.

Tyler hatte immer noch seine Zähne in meinem Nacken versenkt, doch saugte diesmal sogar leicht daran und zog an meiner Haut. "Ich meine nicht die Kleidung.", hauchte er, sein warmer Atem ließ meine Nackenhaaren aufstellen. "Sondern? Was teilst du nicht gern?"

"Dich."

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Oho, da geht aber jemand ran :'D

Over and Out!

Vik xx

Black Raven🍁*Abgeschlossen* [TEIL 1] {BoyxBoy} (GERMAN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt