Pov: Haily
„Beruhig dich. Einatmen... Ausatmen..." versucht Four mich zu beruhigen.
Mein ganzer Körper zittert und ich versuche krampfhaft die Tränen zurück zu halten.
„Es war nicht echt. Es war nur eine Simulation." Versucht er mich weiter zu beruhigen.
„Dafür hat es sich aber ziemlich echt angefühlt, von den Wänden zerquetscht zu werden!" motze ich ihn an. Wir sitzen noch einige Minuten still da, bis sich meine Atmung und mein Körper entspannt haben.
„Wir üben, dass morgen nochmal, okay? Bis zur Abschlussprüfung machst du das im Schlaf." Meint Four noch, bevor ich den Raum verlasse und mich auf die Suche nach Zoe mache.
Ich finde sie im Trainingsraum, an den boxsäcken. Mit einem lauten plumpsen lasse ich mich neben sie fallen, während sie weiter auf den Boxsack einschlägt. Im Gegensatz zu mir kommt Zoe echt gut mit ihren Ängsten klar, auch wenn sie den Raum kreidebleich verlässt. Nach 10 Minuten ist sie wieder ganz normal.
„Du glaubst gar nicht wie schrecklich das heute war." Beginne ich zu erzählen, während sie mir ein aufmunterndes lächeln zuwirft. „ Eigentlich lief's am Anfang echt gut, naja auf jeden Fall bis die letzte Angst kam. Ich war so verängstigt, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Du glaubst gar nicht, was es für ein scheiß Gefühl ist, von einer Müllpresse zermahlen zu werden!"
„Hat Four dich nicht davor aus der Simulation rausgeholt?" fragt sie und lässt sich dann erschöpft neben mir nieder.
„irgendjemand hat draußen rumgeschrien und er wollte nur kurz nachschauen, was da los ist. Als er wiederkam, war ich schon halb zerquetscht. Danach war ich erst mal 10 Minuten bewusstlos"
„Oh. Hat es sehr wehgetan?" fragt Zoe und sieht mich mitleidig an.
„Nein, weißt du es hat überhaupt nicht wehgetan, dass mir fast jeder Knochen in der Hand gebrochen ist." Sage ich, mit möglichst ernster Miene.
„Du bist blöd! Da will man einmal mitfühlend sein!" lacht sie und gibt mir einen Schlag auf die Schulter.
„Ja klar, du und mitfühlend. Wie war's eigentlich bei dir?" wechsle ich das Thema.
„Es lief echt gut. Four meinte, wenn ich so weiter mache habe ich eine gute Chance im Ranking unter den ersten 3 zu sein. Dann kann ich Ausbilderin werden." Erzählt sie mit einem Fetten grinsen im Gesicht. Ausbilderin. Zoes Traum seitdem wir mit dem Training begonnen haben. Ich kann mich damit ja überhaupt nicht identifizieren. Ich hoffe einfach unter die ersten 5 zu kommen und dann Ärztin zu werden. Die Medizin hat mich schon immer fasziniert. Da kommt dann halt doch die Ken in mir durch.
Mit einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass es langsam Zeit wird einkaufen zu gehen, damit ich pünktlich fertig bin. Also verabschiede ich mich von Zoe und mache mich auf den Weg zu den Bahngleisen. Davor überprüfe ich sicherheitshalber noch, ob ich das Geld auch wirklich dabei habe.
-----------Zeitsprung 2 Stunden später--------------------
Vollbepackt mit Tüten betrete ich die Wohnung. Sie ist noch genauso, wie ich sie heute Morgen verlassen habe. Ich stelle die Tüten in der Küche ab und greife dann nach dem zettel, welcher auf der Ablage liegt.
Ich wollte dich nicht wecken. Musste zu einer wichtigen Besprechung. Bin heute Abend um 19 Uhr wieder da. Eric
Ich beschließe zuerst duschen zu gehen und mir etwas frisches anzuziehen, immerhin habe ich noch zwei Stunden Zeit bis Eric wiederkommt.
Das warme Wasser der Dusche entspannt meine Muskeln und ich entspanne mich. Als ich mit dem Duschen fertig bin ziehe ich mir eine Jogginghose und ein Top an. Jetzt habe ich noch eine Stunde um zu kochen. Das sollte eigentlich reichen.
Mit schwingender Hüfte summe ich den Song aus dem Radio mir, während ich in den Töpfen rühre. Den Pudding fülle ich in zwei Schüsseln und stelle ihn auf den Balkon, damit er noch ein wenig abkühlen kann. Die Nudeln kommen in eine Schüssel und die Tomatensoße lasse ich auf dem Herd stehen, damit sie warm bleibt.
Ich decke noch schnell den Tisch und stelle dann die Nudeln und die Soße auf den Tisch. Während ich darauf warte, dass Eric kommt beginne ich schon mal mit dem Abwasch. Alle paar Minuten wandert mein Blick auf die Uhr und dann zur Tür. Inzwischen ist es schon 19:20 Uhr. Wahrscheinlich dauert die Besprechung länger.
Nach weiteren 20 Minuten stelle ich die Soße wieder auf den Herd und hole den Pudding vom Balkon. Gerade geht die Sonne unter und taucht die Stadt in ein wunderschönes rot- orange.
Weitere 20 Minuten vergehen und ich beschließe nun einfach allein zu essen. Zwar ist die Soße schon kalt, aber ich habe jetzt wirklich keine Lust mehr sie noch warm zu machen. Die Soße ist mir echt gut gelungen und der Pudding schmeckt auch richtig lecker.
Als ich mit dem Essen fertig bin setze ich mich auf den Sofa und schalte den Fernseher an. Mein Blick fällt mal wieder auf die Uhr. Mittlerweile ist es schon halb neun. Auch wenn ich es vor Eric niemals zugeben würde, bin ich echt enttäuscht. Den ganzen Tag habe ich mich schon auf das Essen gefreut und wollte ihm von der Simulation erzählen. Er hätte ja wenigstens Bescheid sagen können.
Ich muss anscheinendeingeschlafen sein, denn ein lauter knall lässt ich aus meinem Schlafhochfahren.
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Wie gefällt euch das kapitel? Heute ein extralanger Teil, da letzte Woche nichts kam und ich das Kapitel nicht in zwei Teile aufteilen wollte.
Außerdem steht jetzt auch der Termin für die Lesenacht. Der 26. August. Ich werd euch kurz davor nochmal bescheid geben.
Habt noch eine schöne Woche.
~J
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Zwangsheirat! Und jetzt? -Eric FF
FanfictionIch war jung, glücklich und hatte schon eine genaue Vorstellung von meiner Zukunft. Doch all meien Träume wurden mit einem Schlag zerstört, denn ich soll Heiraten. Ich soll einen Mann heiraten den ich nicht kenne, einen Mann mit dem ich den rest mei...