8."komm steig ein"

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Gedankenverloren taumelte ich die Straße entlang. Ich kann immer noch nicht glauben, dass er einfach gefahren ist der Mistkerl! In mein Gedanke kam wieder der Autounfall. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich wollte es unterdrücken, aber es klappte nicht. Sie flossen meine Wangen runter. Wenn mich hier jetzt jemand sieht, denkt der auch ich bin verrückt. Laufe auf einer leeren Straße entlang und weine vor mich hin. Ich hob meinen Kopf, un mich zu orientieren, wo ich gerade bin und was sehe ich da?
Keine 100m weiter steht sein Auto und er dran gelehnt. Besser konnte es nicht laufen oder? Wieso ist er nicht einfach weitergefahren. Meine Augen waren glassig und meine Wangen feucht von den Tränen. So sollte er mich nicht sehen. Sein Kopf war nach unten geneigt und er schaute auf sein Handy.
Ich muss schon zugeben, er sieht nicht schlecht aus. Was rede ich da? Er sieht einfach heiß aus. Hör sofort auf über sowas nachzudenken! Er ist ein Arschloch! Aber ein heißes Arschloch.. meldeten sich meine Hintergedanken.
Ich geh einfach an ihm vorbei, vielleicht merkt er das auch nicht, er schaut ja runter auf sein Handy.
Mit etwas schnelleren Schritten ging ich mit meinem Kopf geneigt an ihm vorbei. Puuh! Er hatte nicht hochgeschaut zum glück! Ich hatte keine Lust, dass er mich vielleicht anspricht wieso meine Augen so tränig sind. Naja zu früh gefreut würde ich mal sagen. Ich spürte seine Hand an meinen Handgelenk. Er zog mich zurück, drehte mich und ich knallte gegen seine harte Brust.
"Wohin des Weges schöne Frau?" sagte er mit seiner tiefen Stimme. Ich antwortete ihm nicht. Mein Kopf ließ ich geneigt. Mit seinem Daumen und Zeigefinger fuhr er meinen Gesichtszügen entlang, bis er an meinem Kinn ankam. Langsam hob er mein Gesicht und schaute mich an. Leichte verwirrung deutete ich in seinem Gesicht. Der denkt jetzt bestimmt ich habe wegen ihm geheult. Egal soll er doch. Vielleicht hat er dann Schuldgefühle.
"Wieso hast du geweint, Schönheit?"
Schönheit? Mein Herz fing wieder an zu pochen und mir stieg die Röte ins Gesicht. Fragend schaute er mich an, doch ich antwortete ihm nicht. Er sagte nichts weiter und schlung seine muskulösen Arme um mich. Wieso tat er das? In diesem Moment kam er mir so verständnis- und liebevoll vor. Es tat gut. Es tat verdammt gut von ihm umarmt zu werden. Doch natürlich konnte ich meine Gefühle nicht im Zaum halten. Ich fing an zu weinen. Sehr doll sogar, sein Griff um mich verstärkte sich, doch er sagte nichts. Zum Glück sagte er nichts.. nachdem ich mich wieder unterkontrolle hatte, löste ich mich aus seinen Armen.

"Komm steig ein." er öffnete mir die Tür des Beifahrersitzes. Ich nickte leicht und stieg ins Auto ein. Er schloss die Tür und stieg dann auch ein.

Die Fahrt über sagte er nichts, das war auch besser so. Ich schaute aus dem Fenster ins Leere, bis wir am College ankamen. Ich gab ein leises "danke" von mir und bevor er was sagen konnte, stieg aus.
Ohne mich umzudrehen ging ich schnell Richtung Kampus, um in mein Zimmer zugelangen. Okay, man kann sagen ich bin schon fast gerannt.
Ich wollte nichts erklären oder überhaupt mit jemanden reden. Erst recht nicht mit ihm. Obwohl mir seine Nähe so gut tat.. ich wollte niemanden an mich ranlassen.
Nachdem ich die Tür öffnete, schloss ich sie schnell hinter mir. Ich schaute mich um, Lienne war nicht da. Bestimmt ist sie noch mit zu Matt gegangen. Es war besser so, ich wollte gerade einfach meine Ruhe. Meine Gedanken ordnen und das konnte ich am besten unter der Dusche.
Ich ging ins Bad, zog mich aus und stieg in die Dusche. Das heiße Wasser lief meinen Körper entlang. Zac tauchte wieder in meinen Gedanken auf. Wieso war er gerade so Verständnisvoll?

Bitte bleib bei mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt