22."gehts dir nicht gut?"

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Die ganze Nacht habe ich kein Auge zu bekommen. Es war so als würden meine Gedanken sagen: nein du musst an Zac denken, du darfst nicht schlafen! Heute versuchte ich gar nicht meine Augenringe abzudecken, das würde selbst der beste Concealer nicht schaffen.
Ich wanderte den Flur entlang, um zur Vorlesung zu gelangen. Nicht wie sonst setzte ich mich vorne, sondern ganz nach hinten hin. Wieso bin ich überhaupt  gekommen? Ich werde garantiert binnen 10 min einschlafen. Meine Augenlieder fühlten sich schwer an und immer wieder schlossen sich meine Augen. Mit meiner ganzen verbleibenden Kraft versuchte ich mich wach zu halten. Ich brauche dringend Schlaf und das jetzt! Ab und zu beobachtete ich wie Lillys Blicke zu mir schweiften und besorgt anschauten.
"Gehts dir nicht gut?" Endlich gab sie ein Laut von sich. Ich hasse das, wenn ich weiß jemand will mich was fragen, aber es ganze Zeit nicht tut. Frag doch einfach!
"Ja, ich bin nur extrem müde." Und wieder fielen meine Augenlieder zu.
Emilia bleib wach!
Kurzerhand öffneten sich meine Augen wieder.
Ich erhob mich vom Platz und begab mich wankend zur Toilette. Ein Blick in den Spiegel ließ mich kurz aufschrecken. Meine Augen waren rot, meine Pupillen waren so klein, dass ich sie in meinen braunen Augen kaum sehen konnte. Ich stütze mich am Waschbecken ab und ließ mein Kopf in den Nacken fallen. Diese halbe Stunde halte ich noch aus und dann geh ich schlafen. Auf dem Weg zurück zur Vorlesung wurde ich angehalten. Eine große Hand nahm auf meiner Schulter Platz. Mein Atem stockte und ich drehte mich sofort um. Wollte er nicht Samstag erst wieder kommen?
Seine Augen weiteten sich, als er in mein Gesicht sah.
"Was ist los?" sorgenvoll schaute er mich an. "Nichts, ich habe einfach nicht geschlafen." Kam es kalt von mir.
"Hör mir zu! Shaya hat mich geküsst und nicht ich sie. Ich habe den Kuss sofort beendet, als ich realisiert habe das sie mich küsst." Fuchtelte er mit den Armen um.
"Und wieso sollte ich dir glauben?" Hob ich meine Augenbraue hoch.
Er atmete tief aus, öffnete leicht seinen Mund, da er was sagen wollte, doch schloss ihn wieder.
"Das ist mir Antwort genug." Ich kehrte ihm den Rücken zu und wollte weiter zum Vorlesungssaal, doch er versperrte mir den Weg.
"Wieso sollte ich sie küssen, wenn das einzige das ich will nur dich zu küssen ist?" Mit seinem Handrücken strich er mir über die Wange.

Seine Nähe wieder zu spüren, wärmte meinen ganzen Körper. Diese Nähe hatte ich vermisst..
Ich kam ihm näher und schloss ihn in die Arme. Seinen Geruch sog ich mir ein und fühlte sofort Geborgenheit.
"Geh jetzt zur Vorlesung. Ich warte auf dich." Lächelte er mir entgegen und löste sich von der Umarmung. Ich nickte ihm zu ehe ich im Vorlesungssaal verschwand.

Bitte bleib bei mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt