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Louis Stirn legt sich in Falten als Harry links statt wie geplant rechts abbiegt.

"Wohin fährst du?", entweicht es dem Älteren völlig aus dem Konzept gebracht.

Er fährt gerade direkt wieder ins Geschehen der Stadt, welchem sie eigentlich beschlossen hatten, zu entfliehen.

"Zu dir.", meint Harry leise mit der nicht ausgesprochenen Hoffnung, Louis würde es verstehen. Jedoch weiten sich dessen Augen um ein Vielfaches während er den Lockigen anstarrt. Louis Atem wird flach, seine Stimme gefährlich ruhig.

"Du weißt, dass ich da gerade herkomme." Ein zögerndes "Ja" hängt blechschwer in der Luft und die Alarmglocken fangen bei der Art wie Louis spricht, an zu läuten. Harry schluckt angestrengt, sein Blick ist nach vorn gerichtet. "Aber ich kann das einfach nicht.", flüstert er verhalten.

Eine gefühlte Ewigkeit hallen die Worte in Louis Schädel herum und bringen ihn beinahe um den Verstand. Er versucht sich aus dieser Art Trance zu befreien und impulsiv knallt seine geballte Faust gegen die Seitentür.

Harry tat es schon wieder, denkt der Ältere. "Es hätte mir von Anfang an klar sein müssen.", bringt Louis laut heraus, wobei ein vor Ironie triefendes Lachen mitschwingt.

Eindringlich haspelt Harry herunter, dass es ihm doch leid tue und er ihm nicht wehtun wollte. "Aber ich kann es einfach nicht.", wiederholt Harry und wirft einen kurzen Blick zu seinem Beifahrer, dessen Gesicht vor Aufregung verzogen ist. "Scheiße, Hazza.", flucht Louis und gerät in Rage. Dümmlich legt Harry seinen Kopf schief, seine Hände auf dem Lenker verkrampfen sich. Die Nägel bohren sich ins schwarze Leder während Remington Leith singt, dass er jedes Mal, wenn er sein Gesicht sehe, weinen wolle.

"Siehst du es selber nicht?" "Was kann ich denn dafür?" "Sie kontrollieren dich." Louis betont jedes einzelne Wort, das aus ihm herausbricht. "Ich dachte, du würdest wenigstens versuchen, dich von diesen verdammten Fesseln zu lösen, doch fuck- da habe ich mir offensichtlich etwas vorgemacht."

Er sieht zu Harry und will sich am liebsten strangulieren als er spürt wie es ihm einen gewaltigen Stich im Brustbereich verpasst. "Was denken denn dann die anderen über Harry Styles?" Mit übertriebenem Pathos wirft Louis die Hände hoch während er die letzten Worte geradezu ausspuckt. "Hast du vollkommen deinen scheiß Verstand verloren?", faucht Harry und sah ihn wutentbrannt an. "Darum geht es nicht!"

Es ist vollkommen in den Hintergrund gerückt, dass der Jüngere gerade nebenbei fährt. Dass er schneller fährt als erlaubt ebenfalls.

Der beschwingte Klang des Liedes wirkt im Gegensatz zum dazugehörenden Text fehl am Platz. "Stimmt, entschuldige."

Hitzköpfig schüttelt Louis den Kopf und dreht sich zu Harry. Crawl on your knees you might survive- you might survive. Mit erhobenem Finger zeigt Louis auf ihn, da ist so viel Feindseligkeit in seinem Gesicht. "Das ist dir ja absolut egal." Aufgebracht schreit Harry auf und seine zu Schlitzen gezogenen Augen liegen auf seinem Beifahrer. "Ja, Louis. Mir geht es glatt am Arsch vorbei!", herrscht er ihn lauthals an, die Stimme überschlägt sich. You delay the things you know you hide.

Louis fährt sich fast schon wahnwitzig über das Gesicht. "Nein, Harry.", entgegnet er scharf und Harry erkennt einen Hauch der Kränkung in seinem Blick als Louis die nächsten Worte ausspricht. "Ich gehe dir glatt am Arsch vorbei."

Keuchend öffnet Harry seinen Mund, um Rechenschaft abzulegen, wird jedoch von einem urplötzlichen Hupen unterbrochen.

Die Blicke beider heften sich auf die Straße, doch eine Straße sehen sie nicht.

Es ist als würde die Zeit auf einmal ins Stocken geraten. In Slow Motion erbleicht Harry, die Augen hat er panikartig aufgerissen. Louis drückt sich instinktiv tiefer in den Sitz hinein, ringt unkontrolliert nach Luft. Der Baum wird quälend langsam immer größer und gewaltiger.

In dem Bruchteil einer Sekunde, durchzieht es beide wie ein Blitz. Harry tritt zitternd auf alle Pedale gleichzeitig.

Im allerletzten Moment reißt er das Lenkrad nach rechts.

Atemlos packt Louis nach seiner Hand, versucht ihn zu sich zu ziehen, viel zu spät. Sein Körper schleudert zur Seite, Glas splittert. Ein gedämpftes Schreien gefolgt von einem gewaltigen Knall füllt die sonst so seelenruhige Straße.

Die Straßenlaterne flimmert ehe Dunkelheit einbricht.

And I'll say that you got to die for something beautiful.

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Es wird aktualisiert, Freunde :-)

Remember You I Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt