Eigentlich fühlte es sich an als würde man einfach aufwachen. Als hätte man bloß ziemlich lange geschlafen und dabei nun mal nichts geträumt. Als hätte sich ein schwarzer Nebenschleier für eine geraume Zeit über seine Sicht gelegt und einem das Fantasieren untersagt.
Du liegst im Bett und spürst die Wärme, die von deiner Decke in deinen Körper flutet. Das Kissen, das deinen Kopf trägt ist flauschig. Eigentlich willst du deine Arme gemütlich ausstrecken, einmal herzhaft gähnen und die Augen bedächtig öffnen, der Sonne entgegen lächeln so wie es all die Menschen in Filmen tun, doch der Realitäts-Schock blieb mir zu meinem Bedauern nicht erspart.
Denn eigentlich war an meinem zuversichtlichen Eigentlich nichts Wahres dran.
In Wirklichkeit fing es schon an, unerträglich zu werden als ich nur versuchte meine sich schwer wie Blei anfühlenden Augen irgendwie aufzubekommen, was sich allerdings als unklug und kompliziert erwies.
Die umworbene Wärme entpuppte sich als bleierne Hitze- und auch wenn ich eigentlich nie viel von überspitzen Metaphern gehalten hatte, konnte ich aus tiefster Überzeugung festhalten, dass mein Körper in Flammen stand.
Ich befürchtete jeden Moment vollständig zu verbrennen.
Angestrengt probierte ich weiterhin mein Augenlicht wiederzuerlangen.
Am Ende des Tages wünschte ich mir, ich hätte die Mühe nicht auf mich genommen und einfach so getan als wäre ich nie aufgewacht, das hätte mir diese Tortur wenigstens fürs Erste erspart.
Grelles Licht leuchtete in mein Gesicht und es wäre untertrieben zu meinen, dass es mich blendete, denn Himmel Herrgott, ich bangte zu erblinden.
Ich war mir sicher, dass mein Hals von Sekunde zu Sekunde weiter anschwoll.
Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, wurde mir dadurch die Luft entzogen. Mein Atmen war nichts weiter als eine röchelnde Art der Schnappatmung eines aufs Land gespülten Fisches. Von meinen Beinen wollte ich gar nicht erst anfangen. Gerade als ich glaubte verschwommene Farbnuancen wahrzunehmen, riss mir auf einmal jemand meine Augen ziemlich brutal auf und zielte es anscheinend darauf ab, mich mithilfe einer Taschenlampe meiner Sehkraft zu berauben. Man könnte auch sagen, dass ich ab dem Moment wusste, wie es sich in etwa anfühlte, die Netzhaut weggeätzt zu bekommen. Sofort bereute ich es, meine Augen geöffnet zu haben.
Ich wünschte mir blindlings den Zustand vollständiger Dunkelheit zurück. Auch wenn ich keine verfluchte Ahnung hatte, warum ich in diesem Zustand war und erst recht nicht, um was für eine Form von Zustand der Trance es sich handelte.
Am Rande bemerkte ich ein Stimmengewirr, das den ganzen Raum mit seinem Schall befüllte. Unscharf sah ich in das Gesicht eines Mannes, nachdem er dieses verfluchte Etwas, das vermutlich auch in irgendeinem verfluchten Ort dieses Planeten zur Folterung verwendet wurde, beiseitelegte. Ich blinzelte in der Hoffnung, einen Moment geistiger Klarheit zu erhaschen.
Ein unschönes Piepen beschlagnahmte meinen Gehörgang, dass ich mir am liebsten die Ohren mit dem Kissen zugedrückt hätte, würden meine Hände nicht zunehmend empfindungslos werden.
Vage nahm ich neben dem ganz in Weiß bekleideten Mann, dessen Gesicht mir am nächsten war, Silhouetten wahr, welche sich auf und ab bewegten.
Aufgewühlt wollte ich unterhalb der Innenseite des Handgelenks meinen Puls ertasten, doch ich war außerstande mich zu regen und rühren.
Meine Augen wanderten ungezügelt herunter und weiteten sich sobald ich die zahllosen Kabel und Schläuche auf den Armen entdeckte. Von Ausschlägen oder Rötungen, die ich aufgrund der stechenden Hitzewallungen vermutet hatte, war keine Spur zu sehen. Diesen Schmerz konnte ich mir doch kaum einbilden, oder?

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Remember You I Larry Stylinson
FanfictionEs ist schwer, jemanden zu vergessen, der dir so viel zum Erinnern gab. geschrieben von @ItsDizzy und @emuliert