Es vergingen ganze zwei Wochen, in denen sich an der Situation, dass Hope und Jonathan ein Paar waren, nichts geändert hatte. Vierzehn Tage, in denen ich versuchen musste, meine Wut zu kontrollieren, wenn die beiden händchenhaltend an mir vorbeiliefen oder mitten auf dem Flur begannen, sich zu küssen. Zwei Wochen, in denen ich lernen musste, sie zu vergessen, auch wenn es mit Abstand das Schwerste war, das ich je machen musste.
Ihr bester Freund Damian geriet immer in den Hintergrund, denn sie hatte nur noch Zeit für Jonathan. Immer wenn ich Hope sah, war es nicht Damian, der an ihrer Seite war, sondern Jonathan. Ich hatte gemerkt, dass er es anscheinend doch ernster mit ihr meinte, als ich vermutet hatte, aber trotzdem blieb dieses mulmige Gefühl, etwas stimme nicht, bestanden. Er verhielt sich manchmal recht merkwürdig und vor allem war er voller Eifersucht. Es reichte schon die Frage nach den Hausaufgaben, um ihn wütend zu machen, was mir total überflüssig erschien, denn es war unbegründete Eifersucht.
Bei seinen Freunden führte er sich wie ein großer Macho auf, der seine Freundin nicht so behandelt, wie sie es verdient hatte. Hope wirkte meist so, als würde sie sich dann in seiner Nähe Unbehagen fühlen und schnell das Weite suchen wollen.
Und wenn die beiden doch mal getrennt unterwegs waren führte er sich wie ein Stalker auf, verfolgte jede einzelne Bewegung mit seinen Blicken. Hope schien das alles gar nicht zu begreifen - anscheinend wurde sie blind vor Liebe.
Ich wollte Jonathan nicht verurteilen und ihm etwas vorwerfen, was ich nicht beweisen konnte, denn vielleicht war ich auch einfach nur paranoid geworden, und sah Dinge, die gar nicht so waren.
»Kann es losgehen?« Ich nickte als Antwort und schloss den Kofferraum, in dem sie ihre Tasche verstaut hatte, bevor wir beide in meinen Sportwagen stiegen. Meine Freunde und ich hatten gestern beschlossen, heute direkt nach der Schule zum Strand zu fahren, zu dem man ungefähr eine halbe Stunde mit dem Auto brauchte.
Jonas fuhr mit seinem Sportwagen und nahm seine Freundin Ashley und Scott mit, während Nick meiner Schwester Maddy angeboten hatte, mit seinem Pick-Up mitzufahren. So blieb mir nichts anderes übrig, als Celine mitzunehmen, die in den letzten zwei Wochen noch anhänglicher wurde, als sie eh schon war.
Im Wageninneren war es warm und stickig, weswegen ich die Fensterscheiben hinunterließ. Während frische Luft ins Auto strömte, wurden Celines Haare ein wenig nach hinten geweht. Währenddessen schloss sie die Augen und summte die Melodie des Liedes, das gerade im Radio lief, mit.
Schnell nahm ich wieder meinen Blick von ihr und konzentrierte mich auf die Straße, wo Nick vor mir mit seinem Auto fuhr. Jonas' Sportwagen fuhr währenddessen dicht hinter mir.
»Ich habe vorhin Jonathan und Hope gesehen. Knutschend. Mal wieder« Celine verdrehte dabei ihre Augen, wie ich aus dem Augenwinkel wahrnehmen konnte. »Die beiden müssen aber auch jedem unter die Nase reiben, dass sie jetzt zusammen sind« Ihre Stimme klang jetzt sichtlich genervt. Eine Antwort darauf gab ich nicht, sondern starrte geradewegs auf die Straße.
An der roten Ampel trommelte ich ungeduldig auf dem Lenkrad herum, konnte es kaum erwarten, endlich am Strand anzukommen, denn ich wollte nicht noch viel länger mit ihr in diesem Auto sitzen. Zum Glück äußerte sich Celine nicht mehr zum Thema „Hope und Jonathan", sondern saß stumm auf dem Beifahrersitz und sah aus dem Fenster.
Irgendwann waren unsere Autos geparkt und wir auf dem Weg zum Meer. Ashley schmiegte sich an Jonas, dessen Arm um ihre schmalen Schultern lag. Wie seine Sporttasche trug er Ashleys große Tasche, die sie extra mitgenommen hatte, weil dort alle wichtigen Dinge für einen Strandausflug verstaut waren, über seiner Schulter und umklammerte fest die Henkel der Tasche. Nick hatte nach der Hand meiner Schwester gegriffen und seine Finger mit ihren verschränkt, während sie sich anlächelten und leise miteinander sprachen. Celine hatte sich gleich, nachdem wir aus dem Auto ausgestiegen waren, an meinen Arm geklammert. Scott war der einzige unter uns, der alleine lief und niemand anderes sich an ihn klammerte, worauf ich in diesem Moment neidisch war.

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Adam | New Version
Teen Fiction1. Teil: Adam 2 . Teil: Hope Adam. Der arroganteste Junge der ganzen Schule. Aber auch einer der heißesten. Hope. Ein schüchternes Mädchen mit gebrochenem Herzen. Warum? - Einsamkeit und die alltäglichen Probleme in der...