Der Freitag kam schneller als erwartet und so stand ich pünktlich um halb sechs in der Umkleidekabine und löste die Schnallen meiner Ausrüstung. Das Trikot und die Schuhe lagen bereits in meiner Sporttasche, die ich auf einer der Bänke gestellt hatte.
Die Idee, meinen Eltern die Sache mit der Nachhilfe wieder auszureden, blieb erfolglos und so würde ich zuhause gleich mit mathematischen Formeln und chemischen Strukturformeln konfrontiert werden. Ich hatte keine Ahnung, wer das Mädchen ist, das mir Nachhilfe geben sollte. Meine Eltern verrieten lediglich, dass sie in meine Stufe ging und hervorragende Leistungen in der Schule zeigte, weshalb es für sie keine Schwierigkeiten geben würde, mir den Stoff der 12. Klasse zu erklären.
»Adam, kommst du noch mit zu mir? Um das Footballspiel mit den anderen zu schauen?« ich würde zu gerne zusagen, mitkommen und mitfiebern, wenn die Footballmannschaft, für die wir jedes Mal mitfieberten, wieder gegen einer der anderen Mannschaften spielte, aber leider konnte ich nicht. Denn meine Eltern verlangten von mir, pünktlich zuhause zu erscheinen. Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken, einfach mit zu Scott zu gehen, aber dann rückte doch die Vernunft in den Vordergrund und ich schüttelte verneinend den Kopf.
Scott sah mich irritiert an, weil es das erste Mal war, dass ich absagte. Wir sahen uns jedes Spiel gemeinsam mit ein paar anderen an und heute sollte das plötzlich anders sein?
»Wieso nicht? Sonst kommst du doch auch mit« fragte er mit gerunzelter Stirn und legte das Handtuch über seine Schulter, bevor er in seinem Spint nach seinen Alltagsklamotten suchte, die er vor dem Training zusammengeknüllt hineinlegte.
»Meine Eltern haben mir Nachhilfe verschafft und zwar gleich heute Abend« meinte ich seufzend und band mir die Schuhe zu. Neben mir auf der Bank stand meine Sporttasche.
Scott verzog mitleidig das Gesicht als ich aufstand und gab mir so zum Abschied einen Handschlag. »Dann sehen wir uns morgen beim Spiel« murmelte er noch, bevor ich mir meine Sporttasche schnappte, diese über die Schultern warf und hinaus zu den Parkplätzen lief.
Draußen schien noch die Sonne, erwärmte meine bereits erwärmte, leicht verschwitzte Haut und färbte den Himmel in rötliches Licht, während sie immer tiefer am Himmel hing.
Auf dem Parkplatz standen bloß vereinzelt Autos herum, darunter auch meins. In einer der Parklücken eingeparkt stand er dort verlassen.
Meine Sporttasche schmiss ich auf die Beifahrerseite, bevor ich einstieg und den Motor starten wollte. Allerdings hielt mich ein Klopfen an der Fensterscheibe auf. Ich drehte genervt meinen Kopf zur Seite, weil ich sowieso schon zu spät dran war und sah Celine an meiner Fensterscheibe stehen, die mit ihren Hände signalisieren wollte, dass sie reden wollte und ich das Fenster hinunterkurbeln sollte.
»Was willst du, Celine?« fragte ich sichtlich genervt und hoffte, dass es sie abschrecken würde und sie mich schnell wieder in Ruhe lassen würde. Ich hatte eh schon schlechte Laune, weil ich nicht mit meinen Jungs das Spiel sehen konnte, sondern stattdessen mit jemandem lernen musste.
»Ashley ist schon weggefahren und ich bin heute ohne Auto da. Kannst du mich bitte mitnehmen?« sie klimperte mit den Wimpern, als würde das etwas helfen und sah mich mit unschuldiger Miene an.
Ich wollte heimfahren, sie hier stehen lassen, aber anderseits ließ man kein Mädchen abends alleine unterwegs sein. Auch wenn es kurz vor sechs war, die Sonne noch schien und es nicht wirklich dunkel war, hätte ich doch ein schlechtes Gewissen, sie diesen weiten Weg alleine laufen zu lassen.
»Steig ein« meinte ich also desinteressiert und sah zu, wie sie schnell zur Beifahrertür lief und die Tür aufriss, als könnte sie es kaum erwarten, in dieses Auto einzusteigen.
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Adam | New Version
Fiksi Remaja1. Teil: Adam 2 . Teil: Hope Adam. Der arroganteste Junge der ganzen Schule. Aber auch einer der heißesten. Hope. Ein schüchternes Mädchen mit gebrochenem Herzen. Warum? - Einsamkeit und die alltäglichen Probleme in der...