18. Kapitel

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Der Bass dröhnte durch das ganze Haus, der Geruch nach Alkohol, Rauch und Schweiß war nicht wegzudenken und die stickige Luft bereitete mir Kopfschmerzen. Dawson, ein Junge aus dem Footballteam, der die Party veranstaltete, begrüßte ein paar, die gerade das Haus betraten und drückte manchen einen Becher in die Hand, in die er zuvor eine braune Flüssigkeit eingeschenkt hatte. Die Menschen auf der Tanzfläche bewegten sich gelassen zur Musik und schienen großen Spaß am Tanzen zu haben. Die anderen hier Anwesenden standen in kleinen Gruppen im Wohnzimmer, in der Küche oder auf den Treppenstufen verteilt und unterhielten sich, während manche an ihren Zigaretten zogen und kurz darauf den Rauch ausbliesen und andere ab und zu einen Schluck aus ihrem Becher tranken.

Ashley und Jonas tanzten wie auf jeder Party eng aneinander. Ashley schmiegte ihren Körper an seinen und kreiste die Hüften, während er seine Hände auf ihre Taille legte. Nick verschwand mit meiner Schwester Maddy nach draußen, legte ihr auf den Weg dorthin seine Jacke über ihre Schultern und schlang anschließend seinen Arm um ihre Taille.

Ich kehrte der Tanzfläche für einen Moment den Rücken zu, bediente mich in der Küche, in der ich stand, bei den alkoholischen Getränken und schenkte mir etwas in meinen Becher. Die Flasche stellte ich zurück auf den Küchentresen und drehte mich erneut um, um meinen Blick wieder auf das Wohnzimmer zu richten, wo sich die meisten Schülerinnen und Schüler befanden. Mit dem Rücken lehnte ich mich gegen den Tresen hinter mir und stützte meinen Ellbogen auf der Platte ab. Einen Schluck von der alkoholhaltigen Flüssigkeit verursachte ein Brennen in meiner Kehle. Gleichzeitig spürte ich mit jedem weiteren Schluck eine Wärme, die meinen Körper umhüllte.

Celine betrat die Küche, warf mir einen kurzen Blick zu, bevor sie sich zu einer Gruppe Mädchen gesellte und von ihnen gleich einen Becher in die Hand gedrückt bekommt. Weiter beachtete ich sie gar nicht, sondern sah stumm Richtung Wohnzimmer, wo das meiste Geschehen stattfand.

Von Zeit zu Zeit wurde es immer voller in diesem Haus und gleichzeitig wurde die Luft immer stickiger. Jonas und Ashley hatten anscheinend immer noch nicht genug vom Tanzen, sondern schmiegten ihre Körper eng aneinander, während sie sich wie all die anderen Schülerinnen und Schüler auf der provisorischen Tanzfläche zum Takt der Musik bewegten. Von Nick und meiner Schwester war immer noch nichts zu sehen, was mich dazu brachte, beinahe aus dem Haus stürmen zu wollen, um nachzusehen, was die beiden so lange draußen vorhatten. Schließlich war es keine Seltenheit, dass sich Paare in den hinteren Ecken herumtrieben und ihren Spaß hatten. Wenn ich nur daran dachte, dass Nick mit meiner Schwester herummachen würde, wurde mir speiübel und eine gewaltige Wut überkam mich.

Ich schloss die Augen und atmete tief aus, um mich zu beruhigen, bevor ich mich mit einem weiteren Schluck aus meinem Becher ablenkte. Scott kam im selben Moment auf mich zu, in seiner Hand ein Becher, in der anderen eine Zigarette, die er noch nicht angezündet hatte, und auf seinen Lippen ein Grinsen.

»Was machst du so alleine in der Küche?« Darauf bekam er bloß ein Schulterzucken als Antwort. Scott stellte sich währenddessen neben mich und lehnte sich ebenfalls gegen den Küchentresen.

»Hast du schon gesehen, dass Jonathan mit Hope aufgekreuzt ist? Nerdy hat sich tatsächlich auf eine Party getraut...« fragte Scott. Den letzten Satz hatte er amüsiert hinzugefügt. Ich sah erstaunt in seine Richtung. Hope befand sich im selben Haus wie ich? Wieso hatte ich sie nicht schon längst bemerkt?

»Nein, habe ich nicht« antwortete ich wahrheitsgemäß und suchte mit meinem Blick nach ihr. Es dauerte nicht lange bis ich sie gefunden hatte. Sie stand neben Jonathan, der sich ein Hemd angezogen hatte und seinen Arm um ihre Taille geschlungen hatte, während er sich mit Dawson, der die Party veranstaltete, unterhielt.

Aber alles, worauf ich mich konzentrierte, war Hope, die sich ein wenig unwohl zu fühlen schien.

Ihre Haare trug sie zum ersten Mal offen. Sie fielen ihr in leichte Wellen über ihre Schultern. In ihrem Gesicht trug sie ein wenig Make-Up, aber es wirkte dennoch natürlich. Das Freizeitkleid mit den Blumenmuster stand ihr perfekt, auch wenn andere sagen würde, dass es für eine Party zu kindisch und unpassend wäre. Das Kleid ging ihr bis zu den Oberschenkel, wodurch ihre langen, gebräunten Beine zum Vorschein kam. Sie lächelte verlegen, als Dawson etwas zu ihr sagte, bevor die beiden weiter zu seinen idiotischen Freunden liefen. Die vier saßen auf der Couch und jeder trug jeweils ein Bier in der Hand. Die Jungs grölten, als die beiden auf sie zukamen und musterten Hope in ihrem Kleid.

Adam | New VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt