Alles, was ich wollte, war ein entspanntes Wochenende, ohne Konfrontationen und Problemen. Ich wollte den ganzen Tag in meinem Zimmer verbringen, Musik hören, ab und zu eine Zigarette auf dem Balkon rauchen und nachdenken. Über so Vieles und doch über gar nichts. Vor allem nach dem ganzen Chaos mit Hope und Jonathan, deren kleines Geheimnis, was in jener Nacht geschehen war, von dem ich rein gar nichts wusste.Ich öffnete erneut die Türe zu meinem Balkon und setzte mich auf einen der Stühle. Auf dem kleinen runden Tisch lag noch die Schachtel mit den Zigaretten und das Feuerzeug. Ich klemmte mir eine Zigarette zwischen die Lippen und zündete diese kurzerhand an. Ich zog daran und pustete den Rauch wieder aus. Ich entpannte meine Muskeln und ließ die Sonnenstrahlen auf meinen Körper scheinen. Es war schon recht später Nachmittag, die Sonne stand tiefer und tauchte den Himmel in eine rötliche Farbe.
Wenige Sekunden später klopfte es an meiner Zimmertür. Ich stöhnte.
Ich wollte nicht gestört werden, mich entspannen, doch daraus schien nichts zu werden. Ich hörte, wie sich die Tür öffnete, worauf ich mich umdrehte und Mum sah, wie sie den Kopf durch den geöffneten Spalt streckte. Sie schaute einmal nach rechts und links, als würde sie mich suchen, doch lächelte, als sie mich auf dem Balkon erblickte.
Ich nahm einen letzten Zug, bevor ich die Zigarette ausdrückte und zurück in mein Zimmer kehrte. Mein hieß das ständige Rauchen nicht gut, sah mich mit einem tadelnden Blick an, doch sagte nichts dazu. Sie schien sich mittlerweile damit abgefunden zu haben, dass ich mir das Rauchen nicht mehr abgewöhnen würde.
»Was gibt's?« Ich ließ mich auf der Bettkante nieder. Mum trat vollständig in mein Zimmer herein und legte ihre Hände ineinander.
»Wir bekommen zum Abendessen Besuch« erklärte sie. Meine erste Reaktion war das Augenverdrehen. Ich hatte keinerlei Interesse, Freunde oder Bekannte meiner Eltern kennenzulernen. Wie schon öfters erwähnt, wollte ich heute alleine sein. Ich wollte dementsprechend nicht stundenlang im Esszimmer sitzen, um den langweiligen Gesprächen zuzuhören.
Ich seufzte lautstark, bevor ich nickte. Es hatte keinen Zweck, sich darüber zu beschweren, wenn es an der Sache nichts zu ändern gab.
»Es ist geschäftlich. Deinem Vater wäre es also sehr wichtig, wenn du dich ein wenig zurecht machen könntest« Ihr Blick fuhr über meinen Körper. Ich legte mit meinem heutigen Outfit nicht viel wert auf mein äußerliches Erscheinen, trug lediglich eine Jogginghose. Dabei war ich mir ziemlich sicher, dass viele Mädchen meiner Schule alles geben würden, um mich für einen Moment so sehen zu können. Sie alle waren ziemlich oberflächlich, was das betraf. Hope jedoch nicht. Sie sah nicht den Menschen, wie er sich in der Öffentlichkeit gab, sondern den Menschen, den man im Inneren war. Das Aussehen spielte bei ihr nur eine nebensächliche Sache. Sie konnte man nur mit einem guten Charakter beeindrucken. Noch ein Anzeichen dafür, dass ich nie auch nur eine gerine Chance bei Hope haben könnte. Ich war weder der Mensch, der sie mit einem wundervollen Charakter beeindrucken konnte, noch der, der ihr das geben kann, wie sie verdient hat.
Ich lenkte meine Aufmerksamkeit zurück zum eigentlichen Thema. Mum sah mich bittend an. Ich konnte ihr nicht widersprechen, wenn sie mich so ansah, weswegen ich mit einem erneuten Seufzen nickte.
Ich hoffte, sie würde sich damit zufrieden geben und verschwinden, damit ich wenigstens noch die kurze Zeit alleine verbringen konnte. Doch Mum schien auf dem Weg nach draußen noch etwas Wichtiges vergessen zu haben. Sie machte auf dem Absatz kehrt und schenkte mir ein kleines Lächeln.
»Übrigens bringen sie ihre Tochter mit. Vielleicht gefällt sie dir ja« Ein Zwinkern folgte auf ihre Worte. Ich verdrehte meine Augen über ihre Worte und konnte es nicht fassen, dass meine Eltern tatsächlich versuchten, mich zu verkuppeln. Sie hatten es schon so oft mit den Töchtern ihrer Geschäftspartner versucht, jedes Mal vergeblich. Sie hatten nicht das Recht, sich in mein Liebesleben einzumischen. Es war meine Angelegenheit, mit wem ich etwas anfangen möchte und mit wem nicht. Sie brauchten sich nicht erneut die Mühe zu machen. Mich würde kein Mädchen so sehr faszinieren und begeistern wie Hope. Ich hatte keinerlei Interesse dieses Mädchen kennenzulernen und ich werde es auch nicht meinen Eltern zuliebe allen vorspielen.

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Adam | New Version
Novela Juvenil1. Teil: Adam 2 . Teil: Hope Adam. Der arroganteste Junge der ganzen Schule. Aber auch einer der heißesten. Hope. Ein schüchternes Mädchen mit gebrochenem Herzen. Warum? - Einsamkeit und die alltäglichen Probleme in der...