19. Kapitel

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Es tut mir so leid, dass jetzt über ein Monat nichts mehr kam, aber ich hatte diese Pause gebraucht. Ich hatte vor einem Monat dieses Kapitel versucht, zu schreiben, und bin kläglich daran gescheitert. Es gab so viele Version, und auch wenn ich an manchen Stellen dieser Version des Kapitels nicht ganz zufrieden war, ist diese noch am besten von all den vorherigen Versionen
Aber dafür diesmal ein Kapitel mit fast 5000 Wörter :)
Viel Spaß beim lesen

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fuchtelte Maddy wild mit ihren Händen vor meinem Gesicht herum. Ich blinzelte, um mich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen, und setzte mich dann auf.

Ich fuhr mir mit der Hand durch meine Haare und bemerkte erst jetzt, dass ich nicht in meinem gemütlichen Bett in meinem Zimmer geschlafen hatte, sondern auf der Couch im Wohnzimmer. Einen Moment fehlten mir jegliche Erinnerung an den gestrigen Abend und so auch eine Erklärung dafür, dass ich auf der Couch geschlafen hatte, doch dann drängten sie sich in meine Gedanken und mir wurde bewusst, dass Hope in meinem Zimmer geschlafen hatte. Und dass ich sie geküsst habe.

Am liebsten würde ich mich dafür selbst Ohrfeigen, wenn ich nur daran dachte, dass uns jemand dabei hätte sehen können. Außerdem war Hope in einer festen Beziehung und absolut tabu für mich. Und doch hatte ich mich von keinem der beiden Dingen abhalten lassen. . .

»Wieso hast du auf der Couch geschlafen und nicht in deinem Zimmer?« Meine Aufmerksamkeit galt wieder Maddy, die die Stirn in Falten gelegt hatte und die Arme vor ihrer Brust verschränkte. Ihr Blick voller Neugier durchbohrte mich, das ich mich sichtlich unwohl fühlte und dieser Situation so schnell es ging, aus dem Weg gehen wollte. Allerdings war mir bewusst, dass mich nicht herausreden konnte, sondern sie eine wahrheitsgemäße Antwort verlangte. Sie würde sicherlich merken, wenn ich versuchen würde, ihr eine Lüge aufzutischen. Außerdem würde mir in diesem Moment sowieso keine glaubwürdige Lüge einfallen.

Bevor ich allerdings auf eine Antwort ansetzen konnte, riss sie die Augen auf und ihre Kinnlade klappte herunter.

»Oder ist dein Bett kaputt, weil du dich mal wieder nicht zurückhalten konntest?« Sie verzog angewidert das Gesicht; und ich brauchte erst einmal ein paar Sekunden bis ich verstand, was sie genau meinte. Dass sie gerade Bilder im Kopf hatte, die man lieber nicht haben wollte. Und schon gar nicht vom eigenen Bruder.

Ich schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen. »Nein, was denkst du nur von mir?« Sie zuckte daraufhin mit den Schultern und sah mich eindringlich an.

»Hope hat in meinem Zimmer geschlafen« erklärte ich sachlich und warf einen Blick auf die Wanduhr. Sie zeigte halb acht an, und wenn wir pünktlich zur ersten Stunde erscheinen wollten, sollten wir uns beeilen.

Meine Schwester prustete los, worauf ich die Stirn runzelte. Was war daran so lustig?

»Als ob Nerdy bei dir im Zimmer geschlafen hat« meinte sie und ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. Wenn ich so darüber nachdachte, klang es absurd und ich konnte es meiner Schwester nicht übel nehmen, wenn sie gerade dachte, dass das nicht die Wahrheit war.

»Wenn Hope wirklich hier übernachtet hätte, warum ist dann dein Zimmer leer?« fragte sie vorwurfsvoll. Ich warf einen Blick in den Flur, dort wo meine Schuhe standen. Gestern hatte Hope ihre Schuhe direkt neben meine gestellt, aber nun waren sie nirgends mehr zu sehen. Und auch ihre Strickjacke, die sie über ihr Kleid angezogen hatte, hing nicht mehr an der Garderobe, wo sie ursprünglich war. Enttäuscht darüber, dass ich sie nicht wecken und ihr die verkorkste Situation erklären konnte, wandte ich mich wieder an Maddy. Außerdem blieb immer noch die Frage offen, ob sie sich noch an alles erinnern konnte, oder der hohe Alkoholkonsum die Erinnerungen von gestern Abend gelöscht hatte.

Adam | New VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt