Die nächsten Nachhilfestunden ließ ich ausfallen, mit der Ausrede, ich müsste länger trainieren, um fit für das nächste Footballspiel zu sein. Meiner Mum sagte ich, dass Hope die Nachhilfe für den heutigen Tag ausfallen lassen musste, weil sie viel zu viele Schulaufgaben erledigen musste. Beide glaubten mir und akzeptierten dies, obwohl beides nicht der Wahrheit entsprach. Hope hatte nie etwas von Ausfallen und zu vielen Schulaufgaben gesagt und ich brauchte nicht länger zu trainieren, um gut spielen zu können. Ich hatte im Training in den letzten Tagen und Wochen alle Techniken gut beherrscht und wurde bereits vom Coach für meine Leistungen gelobt. Trotzdem glaubte auch er mir, als ich meinte, ich wolle nach dem Training noch ein wenig auf dem Feld bleiben und üben.
Während die Jungs nach dem harten Training völlig verschwitzt zu den Umkleidekabinen liefen und sich schon freuten, die schwere Rüstung abziehen zu können, blieb ich noch auf dem Feld, drehte den Ball in meinen Händen und legte den Helm auf der Bank vor den Tribünen ab, auf der immer die Auswechselspieler der Mannschaft saßen und darauf warteten, eingesetzt zu werden. Ich nahm einen großen Schluck aus meiner Trinkflasche, bevor ich dann ein paar Wurftechniken übte und anschließend Dehnübungen, Liegestütze etc. durchführte, weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte. Schließlich blieb ich nicht länger, um mich wirklich zu verbessern, sondern um einen kühlen Kopf zu bekommen und den Gedanken, die mich quälend verfolgten, zu entkommen. Ich wollte wenigstens für einen Moment Hope und Jonathan vergessen. . .
Ich wollte, dass mir die beiden egal sein würden, und es mich kein bisschen interessierte, was die beiden taten, aber das war es mir nicht. Mir war nicht egal, was Hope momentan tat und ich trug immer noch dieses schlechte Gefühl, dass alles schief laufen wird und Hope sich wünschen wird, ihn nie kennengerlernt zu haben.
Aus den Umkleidekabinen traten die meisten Jungs heraus und verabschiedeten sich fröhlich mit lauten Rufen von mir und schlenderten dann herumalbernd zu den Parkplätzen. Dann herrschte wieder absolute Stille auf dem Footballfeld, auf dem ich ganz alleine stand und gedankenverloren mit dem Ball in der Hand durch die Gegend starrte.
Kurze Zeit später verließ auch Scott die Umkleide und rief mir mit einem Grinsen ein »Bis morgen Bruder« zu, bevor er auch in Richtung Parkplatz zu seinem Auto lief, jedoch auf dem Weg dahin zum Stehen kam und das Mädchen merkwürdig musterte, welches schüchtern da stand. Auch jetzt bemerkte ich, dass Hope hier stand und auf jemanden wartete. Wahrscheinlich wollte sie ihren besten Freund Damian abholen und mit ihm unternehmen, was sie öfters nach dem Footballtraining taten.
Es nervte mich, dass sie dauernd dort, war, wo ich mich gerade befand, obwohl ich ihr doch aus dem Weg gehen wollte. Denn immer, wenn ich sie sah, musste ich an diesen Vollidioten namens Jonathan denken, mit dem sie die letzten Tage sich dauernd in der Schule unterhielt und von dem sie öfters nach Hause gefahren wurde. Er verbarg es nicht vor den anderen, dass er sich mit einem Außenseiter abgab, aber dazu äußern oder sie in Schutz nehmen, wenn seine Freunde oder irgendjemand anderes in seiner Nähe etwas gegen sie sagte, tat er trotzdem nicht.
Scott lief an ihr vorbei - ohne einen dummen Spruch zu ihr zu sagen - und verschwand aus meinem Sichtfeld. Nun waren nur noch Hope und ich diejenigen, die sich hier draußen auf dem Feld befanden. Ohne es verhindern zu können, sah ich in ihre blauen Augen mit den grauen Sprenkeln, die ich aber hier im Dunkeln und in der Entfernung nicht erkennen konnte. Als sie mir ein Stück näher kam und ich darauf auch ein paar Schritte auf sie zuging, standen wir uns jedoch genau gegenüber und sie musste den Kopf in den Nacken legen, um mir in die Augen sehen zu können. Ich klemmte mir den Football, den ich fast die ganze Zeit in meiner Hand hielt, unter den Arm und strich mir eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht.
»Wie ich sehe, hast du es geschafft, ohne dein Freund zu sein« Meine Stimme klang erschreckend kühl. Ich dachte plötzlich daran, dass Damian längst nicht mehr so oft in ihrer Nähe war, seitdem Jonathan und Hope ständig Zeit verbrachten und sich prächtig amüsierten, wenn sie sich unterhielten. Allein, wenn ich nur an sein schmieriges Grinsen dachte, bekam ich einen Würgereiz. Ich fragte mich, ob Damian das, was zwischen den beiden ist, auch nicht gut hieß oder ob er den beiden einfach nur genügend Zeit geben wollte, damit sie sich besser kennenlernen konnten.
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Adam | New Version
Fiksi Remaja1. Teil: Adam 2 . Teil: Hope Adam. Der arroganteste Junge der ganzen Schule. Aber auch einer der heißesten. Hope. Ein schüchternes Mädchen mit gebrochenem Herzen. Warum? - Einsamkeit und die alltäglichen Probleme in der...