thirtythree

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-Anja-

"Gut, aber bevor wie auf irgendeiner Hochzeit tanzen müssen wir das Auto und sämtliche andere Spuren, die zu den beiden gehören, beseitigen.", erklärte ich.

„Das Auto?", hakte Gloria nach. „Wie sollen wir das hier herausbekommen?", skeptisch betrachtete sie den Wagen.

„Wie wäre es, wenn wir es abfackeln?", schlug sie vor.

„Wenn wir Pech haben, konserviert das Feuer einen Teil der Spuren sogar noch. Wir müssten warten bis der Wagen bis auf die Asche verbrannt ist." Gloria verzog das Gesicht als sie meine Worte begriff.

„Mit Säure verätzend?", schlug sie weiterhin vor, nachdem sie die Regale gemustert hatte. Ich folgte ihrem Blick. Tatsächlich befanden sich einige Materialen in diesem Raum, mit denen wir die ein oder andere ätzende Chemikalie hätten herstellen können.

„Dauert ebenfalls zu lang.", wehrte ich entschieden, nach einem Moment der Überlegung, ab. Von den Massen die nötig wären um den kompletten Wagen zu zerstören, wollte ich erst gar nicht anfangen. Außerdem würden dabei solch giftige Gase entstehen, dass die Halle ein zwei Wochen nicht mehr betretbar wäre. Somit kam auch diese Lösung nicht infrage.

„Also müssen wir das Ding ernsthaft herausschleppen?", Gloria klang ungläubig.

„Was sonst?", erwiderte ich.

„Wie soll das gehen?" Gloria strich sich die Haare zurück und tippte sich dann nachdenklich gegen das spitze Kinn, während ihr Fuß im gleichen Rhythmus den Boden berührte. „Wir haben da draußen an jeder Ecke schwenkbare Überwachungskameras und wenn wir es ohne vorher gefasst zu werden an denen vorbei geschafft haben, ist da immer noch der Zaun.", gab Gloria das zu bedenken, was ich schon längst wusste. Aber es war unbedeutend wie viel Probleme auf uns warteten, der Wagen enthielt zu viel Hinweise auf unsere Existenz. Er musste hier weg, also mussten wir irgendwie mit diesen Problemen umgehen können.

„Kannst du die Kameras nicht lahm legen?", fragte ich sie. Sie hatte es ohne Probleme geschafft das Türschloss und einen dieser Rechner zu hacken, ich zweifelte nicht im Geringsten daran, dass sie auch die Kameras würde ausschalten können. Wahrscheinlich würde sogar ich das hinkriegen, jedoch würde ich dafür erheblich länger brauchen als das blonde Computergenie.

„Wenn ich einfach nur die Kameras ausschalte, ist das viel zu auffällig.", protestierte Gloria zu Recht.

„Aber nicht, wenn wir für einen Stromausfall sorgen, und dann sind auch die ganzen Lampen tot!", überlegte ich. Ohne Lampen würden die Polizisten mehr Zeit benötigen um uns zu finden. Ja, das war eine gute Idee.

„Das könnte tatsächlich klappen!", stimmte Gloria mir zu und hörte mit dem unruhigen Herumgetippe auf. „Aber um wirklich gründlich zu sein, müssen wir auch das Notstromaggregate außer Gefecht setzen."

„Das kann ich machen!" Als ich mir die Übersichtspläne durchgesehen hatte war ich gründlich gewesen. Ich wusste, wo das Notstromaggregat stand und auf welche Hindernisse ich stoßen würde.

Gloria zog die Braue hoch. „Weißt du, wo es sich befindet?"

„Schätzchen, ich spaziere nirgendwo rein, wo ich mich nicht besser als in meinem eigenen Haus auskenne.", stellte ich klar. Abwehrend hob Gloria die Hände.

„Ich habe nichts gesagt!", gab sie zurück. „Sorry, dass ich nicht so geübt bin, aber Einbrecher und Bankräuber gehörte noch nicht mit zu meinem Lebenslauf."

Ich verzog das Gesicht. Dabei konnte ich nicht protestieren. Schon viel zu viel hatte ich in meinem Leben erlebt und gemacht. Und ich wusste, dass ich für meine Familie noch viel weiter gehen würde als bisher. Da gab es keine Grenzen.

[01] TraumtänzerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt