Erst einmal vielen lieben Dank für all eure Kommentare und eure Geduld. Ich freue mich, dass noch so viele dabei sind. Leider habe ich es bisher noch nicht geschafft zu antworten. Das werde ich demnächst angehen. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!
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-Anja-
„Wie süß.", trällerte Gloria als wir Hand in Hand die Küche betraten. Vor ihr Stand ein Laptop, auf dessen Bildschirm sie zum Zeitpunkt unseres Eintretens geblickt hatte. Kurz zuckte meine Hand in Sebastians, wie als wollte ich sie ihm entziehen und Sebastian faste fester zu, doch dann löste ich meine Anspannung und drückte Sebastians Hand leicht. Ich schämte mich nicht dafür seine Gefährtin zu sein und ich hoffte, dass er dieses kurze Zeichen meiner Unsicherheit nicht missverstand. Es war einfach so ungewohnt.
„So süß und niedlich wie du sind wir noch lange nicht.", zog ich sie auf.
„Da habt ihr allerdings recht, aber ihr seid verdammt nah dran.", ging sie darauf ein. „Ich hab mich mit den Informationen, die du aus..." ihr Blick wanderte zu Sebastian der sich neben mir verspannte und sie korrigierte sich. „Die du uns beschafft hast ein paar Nachforschungen angestellt."
„Die Bäckerei, die gestern geliefert hat, ist die, für die Juliet gearbeitet hat. Ich habe heute mit einigen ihrer Kolleginnen gesprochen. Bei der Anlieferung der Torten zu der Hochzeit, auf der Juliet Alejandro begegnet ist, muss ein Missgeschick passiert sein. Auf jeden Fall war irgendetwas mit der Dekoration der Torten und Juliet hatte, wohlgemerkt an ihrem letzten Tag, nachdem sie eigentlich schon Schluss hatte, Angeboten das noch zu beheben. Und hat es scheinbar auch getan, von dem Brautpaar kam keine Beschwerde.", berichtete Gloria ohne Umschweife von ihren Nachforschungen. Gespannt setzte ich mich ihr gegenüber auf den Stuhl und kippelte nach vorn, die Unterarme auf den Tisch gestützt. Sebastian setzte sich neben mich, deutlich entspannter.
„Ich habe nach Zeugen von der Hochzeit gesucht, die irgendetwas bemerkt haben. Wie es scheint müssen die beiden, nachdem sie die Torten aufbereitet hat, gemeinsam zum Parkplatz gegangen sein. Was dann passiert ist, hat niemand gesehen." Grimmig presste ich die Lippen aufeinander.
„Das hilft uns nicht wirklich weiter. Es bestätigt lediglich was wir schon vermutet hatten." Sebastian strich mir beruhigend über den Rücken.
„Das stimmt, aber das ist längst noch nicht alles, was ich herausgefunden habe.", verriet Gloria dann.
„Was hast du noch?", fragte ich und konnte mir den kleinen Hoffnungsschimmer nicht verkneifen. „Ich glaube, ich habe seinen Besitz gefunden." Triumphierend grinste die Walküre Sebastian und mich an.
„Sehr gut.", lobte ich die junge Walküre überrascht. Wie hatte sie das alles innerhalb eines Tages herausgefunden. Ich war maßlos erstaunt.
„Nur ein sehr gut?", hakte sie ungläubig nach. „Vermutlich wird sie dort sein."
„Ich denke nicht. Juliet war in meinem Traum und sie hat etwas von einer Höhle gesagt.", verriet ich den beiden. Nachdem ich länger darüber nachgedacht hatte, war ich mir sicher, dass ich richtig lag. Juliet musste von diesem Kampf mit den Vampiren geträumt haben und ich war dabei gewesen, da ich die Traumtänzerin war. Allerdings war es seltsam, dass ich dabei solch eine aktive Rolle übernommen hatte. Ich war nicht wie sonst als Zuschauer, der sich einmischen konnte, wenn er wollte hinzugekommen, ich war ein Teil des Traumes gewesen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich damals dabei gewesen war. So etwas war mir bisher noch nie passiert. Ich war noch nie in einem Traum geschlüpft, in dem ich selbst eine Rolle spielte.
Allerdings hatte Juliet etwas Erstaunliches geschafft. Sie hatte sich aus ihrem damaligen Verhaltensmuster lösen und mir einen Hinweis geben können. Hatte sie gewusst, dass ich es wirklich war oder hatte sie einfach nur gehofft? Ich wusste es nicht, aber ich würde es herausfinden, weil ich sie finden würde.
„Dann werden sie sich vermutlich in einer Höhle in der Nähe dieses Hauses aufhalten.", stellte Sebastian eine Vermutung auf, der ich zustimmte.
„Na gut, dann schaue ich mal was wir für Höhlen in der Nähe haben.", meinte Gloria und machte sich wieder an dem Laptop zu schaffen.
„Ich werde Will fragen. Vielleicht weiß er auch was. Schreibst du mir die Adresse auf, Gloria?" Wortlos reichte sie ihm einen Ausdruck, der neben ihr lag und schob auch mir einen zu.
„Danke.", sagten Sebastian und ich synchron. Er lächelte mir zu, sodass auch meine Mundwinkel sich nach oben bogen. Als er aufstand, hauchte er mir noch einen Kuss auf den Kopf, sodass mir ganz warm wurde und verschwand. „Auch wenn ich für Hundetölen immer noch nichts übrig hab, seid ihr zwei wirklich süß.", kommentierte Gloria und ich drehte mich ihr zu. Bis jetzt hatte ich meinem Lykae hinterher gesehen und festgestellt, dass mir seine Rückansicht fast so gut wie seine Vorderansicht gefiel.
Ich verdrehte die Augen und überging ihren Kommentar. „Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte ich sie. „Falls nicht werde ich die notwendige Ausrüstung organisieren." Die beiden suchten schon nach der Höhle, da konnte ich unseren Ausflug schon einmal vorbereiten.
„Ich komme klar.", meinte die Blondine, die sehr zu ihrem Leidwesen nicht mehr blond war.
„Du hast das echt gut gemacht, Gloria.", lobte ich die Walküre noch einmal als ich mich erhob. Ich spürte wie sie mir nachsah, doch ich drehte mich nicht um.
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[01] Traumtänzerin
LobisomemAnja ist eine Walküre. Eine der wenigen, die es auf dieser Welt noch gibt. Sie hat eine einzigartige Gabe mit deren Hilfe sie Nachts durch die Träume der Menschen wandelt. Aber eines Nachts erscheint sie in den Träumen von Sebastian. Einem Werwolf...