1. Kapitel

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Seufzend räumte ich gerade die letzten Teile, die noch verstreut in meinem Zimmer lagen in den Umzugskarton, der ein paar Meter von mir entfernt auf dem Boden stand. Ich wollte gerade, das verstaubte Bild in meiner Hand in den Karton legen, doch als ich es mir genauer anschaute und den Staub wegblies, schossen mir sofort die Tränen in die Augen.
Auf dem Bild sieht man mein jüngeres Ich in den Armen meines großen Bruders Mike.
Links von uns steht Luke und rechts Noah, die beiden sehen wie immer gleich aus und selbst ich, ihre Schwester kann sie nur auseinanderhalten, weil ich sie schon ewig kenne und Luke braune Augen hat und Noah grüne mit leicht braunen Sprenkeln.
Er sagt zwar immer das stimmt nicht, aber ich glaube er will uns nur dazu bringen weiter darüber zu diskutieren.
Hinter uns auf dem Bild sieht man meine Eltern, mein Vater hat einen Arm um die Hüfte meiner Mutter gelegt, aber dass können sie jetzt nicht mehr und genau das ist es was mich so traurig macht.
Meine Eltern sind vor ungefähr 3 Wochen bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Das schlimmste daran ist, dass ich mit im Wagen saß. Ich werde ihre Schreie nie vergessen.

Flashback:

„Dad, wann sind wir endlich da?", quengle ich auf der Rückbank unseres Autos.
„Süße, du weißt wie lange wir noch brauchen und hör bitte auf zu nerven, ich muss mich aufs Fahren konzentrieren.", antwortet mein Vater leicht gereizt. Ich verdrehe daraufhin nur die Augen und wende mich zu meiner Mutter, die auf dem Beifahrersitz sitzt.
„Mom, kannst du bitte das Radio anmachen mir ist langweilig?!", wende ich mich an meine Mutter. Sie schüttelt nur lachend den Kopf und drückt letztendlich doch den Kopf für den Radio. Gerade kam mein Lieblingslied. Ich liebe dieses Lied und singe deswegen auch lautstark mit. Mein Vater drehte sich sowie meine Mutter kurz um, aber dieser Moment der Unaufmerksamkeit reichte.
„Dad pass auf der ....."
Dann wurde alles schwarz.
Ich hörte nur noch ihre Schreie.

Flashback Ende

Mittlerweile liefen mir die Tränen in Bächen die Wangen herunter und ich musste mich beherrschen nicht zu schluchzen, weil ich nicht will, das meine Brüder etwas mitbekommen, weil sie sich schon genügend Sorgen um mich machen.
Als ich 2 Tage nach dem Unfall im Krankenhaus aufgewacht bin und ich erfahren habe, das meine Eltern tot sein habe ich tagelang nichts gegessen und mich komplett von der Außenwelt abgeriegelt. Meine Brüder haben es geschafft mich irgendwie da raus zu holen und wollen nicht, dass ich wieder in dieses Loch falle.
Ich holte tief Luft und versuche mich zu beruhigen. Plötzlich wird meine Zimmertür geöffnet und ich schaute in das Gesicht meines Bruders Noah. Er setzte an etwas zu sagen, ließ es dann aber, als er mein verheultes Gesicht sieht.
Ohne ein Wort zu sagen kamm er auf mich zu und zog mich in seine Arme. Ich vergrub meinen Kopf an seiner Schulter und beruhige mich langsam wieder.
„Alles wieder gut?", fragt er mich, nachdem er sich vorsichtig von mir gelöst hat.
Ich nickte nur als Antwort, weil ich meiner Stimme noch nicht ganz traute.
„Kleine, was war los?", frägt er weiter. Ich biss mir auf die Unterlippe und überlege, ob ich es ihm sagen soll oder nicht.
„Komm schon Hope, du weißt du kannst uns alles sagen und ich würde es sowieso irgendwie rauskriegen!", sagte er dieses mal mit mehr Nachdruck.
Ich atmete tief durch und hielt ihm kurz danach mit zitternden Händen das Foto,das ich bis jetzt immer noch fest umklammert hatte hin.
„Ich habe das hier in meinen Sachen gefunden."
Meine Stimme klang brüchig und traurig.
Er schaute mir noch einmal kurz in die Augen, bevor er mir das Foto abnahm und es sich lange gedankenverloren ansah.
Kurze Zeit später gab er es mir wieder zurück.
„Du solltest es behalten, es ist ein schönes Foto."
„Kannst du bitten den Anderen nichts hier von erzählen?", fragte ich und hoffte, dass er mir zustimmt.
„Du weist, dass ich das muss. Wir wollen nur das es dir gut geht und du keinen Rückfall bekommst, Kleine"
Mit diesen Worten stand er auf und meint: „Mike hat gesagt, das ich dir sagen soll, das wir vor haben bald los zu fahren."
Ich nickte nur und mach mich dran die restlichen Sachen in den mittlerweile fast vollen Karton zu räumen. Noah hat mittlerweile mein Zimmer verlassen und ist wahrscheinlich nach unten oder in sein Zimmer gegangen.
Ich fragt mich wie wohl mein neues Leben bei meiner Tante Liss werden wird.
Wir ziehen zu ihr und sie wohnt in New York. Das ist ein ganz schönes Stück bis nach San Francisco, wo wir momentan leben und unsere Freunde haben. Meine „Freunde",die sich als das Gegenteil herausgestellt haben, als ich ihnen erzählt habe das ich umziehe.
Meine scheinbar beste Freundin hat gesagt, dass sie sowieso nur mit mir befreundet war um an meine Brüder ran zu kommen. Ich habe meinen Brüdern davon nichts erzählt, weil es sonst unnötigen Streit gegeben hätte. Gerade habe ich das letzte Teil in meinen Karton geräumt und verschloss diesen gerade.
Ich sah mich nochmal in meinem Zimmer um und verabschiede mich innerlich schon mal davon.

859 Wörter
Hi Leute, ich wollte mal eine neue Geschichte ausprobieren.
Ich hoffe dass, das erste Kapitel euch gefällt.❤️
Eure Sera😘

Mein Leben mit 8 ChaotenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt