9. Kapitel

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Ich rannte auf die Person zu und schmiss mich in seine Arme. Er erwiderte nur lachend die Umarmung und schob mich anschließend ein Stück von sich weg, um mich dann von oben bis unten zu betrachten.
„Kann es sein, das du größer geworden bist, Engelchen?"
„Oder du bist kleiner geworden!",grinste ich meinen Cousin Ben an. Er heißt eigentlich Benjamin, mag den Namen aber nicht und wird dann halt Ben genannt. Er hat schwarze Haare, blaue Augen, ist 1,86m groß und somit der kleinste unter meinen Cousins und Brüdern. Mit ihm habe ich das beste Verhältnis, unter meinen Cousins, da ich mit ihm über alles reden kann und er mir zuhört und mich dann auch versteht, das tun die Anderen nämlich nicht.
Er hat mittlerweile nur lachend den Kopf geschüttelt und meine Brüder begrüßt, die auch aufgestanden sind.
„Jetzt fehlt nur noch Jacob und Mom.",meinte Jack, was meiner Ansicht unnötig war, da wir alle sehen konnten, wer noch nicht da ist.
„Ich muss jetzt gehen, hab heute Nachtschicht.",teilte uns Jan mit. Er umarmte mich noch schnell und Jayden begleitete ihn noch bis zur Tür.
Nach und nach verabschiedeten sich auch die anderen, also Aiden, Taylor und Tom. Ich lehnte mich an die Schulter von Ben und schloss meine Augen, da ich langsam müde wurde und gerade nichts interessantes passierte.
„Schläfst du schon, oder bist du noch wach, Engel?",fragte mich Ben leise, während er mir durch die Haare strich.
„Bin noch wach, aber ich bin total müde. Ich weiß auch nicht, woher das kommt.",teilte ich ihm mit.
„Das liegt daran, das zwischen San Francisco und New York drei Stunden Zeitverschiebung ist. Ist zwar nich viel, man merkt es aber trotzdem.",mischte sich Noah ein. Ich nickte nur verstehend und kuschelte mich wieder an Ben, welcher mich noch näher an sich zog.
Ich bin wohl eingeschlafen, da ich, als ich meine Augen wieder aufmachte, mit Ben alleine auf der Couch war. Ich streckte mich, wobei Ben wohl erst merkte, das ich wach geworden bin.
„Ich dachte schon, ich muss jetzt für immer so sitzen bleiben! Oh Gott, ich werde morgen bestimmt Rückenschmerzen haben!",beschwerte er sich bei mir.
„Du hättest auch einfach aufstehen können!",rechtfertigte ich mich.
„Ich wollte die aber nicht wecken! Du sahst total süß aus!",grinste er mich an.
Ich schüttelte nur lachend den Kopf. Ich hörte Stimmen aus der Küche und ging davon aus, das die anderen entweder dort oder in ihren Zimmern waren.
„Sind Jacob und Liss schon da?"
„Ja, Jacob ist gerade erst gekommen und Mom kurz nachdem du eingeschlafen bist.",antwortete Ben mir.
„Wie lange habe ich geschlafen und wann gibt es Essen, ich habe nämlich Hunger!",fragte ich weiter.
„Du hast ungefähr eine Stunde geschlafen und es gibt gleich Essen, also kein Grund zur Sorge, du wirst schon nicht verhungern!"
Ich stand auf und sagte zu Ben, das ich in die Küche ginge, um Liss und eventuell Jacob, wenn er dort ist zu begrüßen. In der Küche roch es nach Fisch. Ich sah meine Tante, wie sie gerade etwas aus dem Ofen holte. Da ich sie nicht ablenken wollte, da sie gerade sehr konzentriert aussah, ging ich durch die Küchen in unser Esszimmer. Am Tisch saßen Luke und Jacob, welchen ich gleich stürmisch begrüßte, indem ich ihm auf den Rücken sprang, was er wiederum mit einem erschrockenem Aufschrei kommentierte.
Ich lachte mir den Arsch ab.
„Sag mal spinnst du total?! Wieso machst du so etwas?",fragte er mich wutschnaubend. Ich grinste aber nur, da ich wusste, das er in spätestens fünf Minuten wieder zu mir kommen würde und sich entschuldigen würde. Ich setzte mich auf einen Stuhl neben Luke und wollte gerade etwas sagen, als meine Tante in den Raum kam.
„Was ist denn das hier für ein Geschrei?! Sind wir hier in der Irrenanstalt, oder was?!"
Ich müsse daraufhin loslachen. In gewissermaßen sind wir ja sowas wie eine Irrenanstalt, da das Verhalten von den Jungs Irren sehr nahe kam.
„Ich kann nichts dafür! Hope hat mich erschreckt!",beschwerte sich Jacob bei Tante Liss. Dadurch wurde sie auf mich aufmerksam.
„Hope meine Kleine! Ich habe gedacht, das du noch schläfst? Und wie bist du an mir vorbei gekommen?",redete sie gleich drauf los und Zug mich dabei noch in eine lange, feste Umarmung.
„Ich bin gerade erst aufgewacht und bin dann in die Küche, du hast aber gerade etwas aus dem Ofen geholt und ich wollte die nich dabei stören."
„Du störst mich nie, Kleine. Da habe ich wohl gerade den Fisch aus dem Ofen geholt. Und Jacob, lass ihr halt auch mal ein bisschen Spaß und lache wieder. Ich wette mit dir, das du deine kleine Cousine noch nicht einmal begrüßt hast, oder?", während der Rede wand sie sich in vorwurfsvollem Ton an meinen Cousin. Dieser schaute schuldbewusst auf den Boden. Ich ging zu ihm rüber und nahm ihn fest in den Arm. Zuerst war er noch ein bisschen steif, erwiderte dann aber die Umarmung.
„Tut mir leid. Ich habe wohl ein bisschen überreagiert.", entschuldigte er sich bei mir.
„Schon vergessen", und mit diesen Worten löste ich mich wieder von ihm. Meine Tante und Luke haben das ganze nur lächelnd beobachtet.
„Also ich mache jetzt noch schnell das Essen fertig und könnt ihr bitte den Tisch decken und die Anderen hohlen? Das wäre nett", ohne auf eine Antwort zu warten drehte sie sich um und ging wieder in die Küchen.
„Ich decke mit Jacob den Tisch und du holst die Anderen.", wand ich mich gleich an Luke, bevor jemand etwas anderes vorschlagen konnte.
„Wieso muss ich die anderen hohlen?",beschwerte sich Luke.
„Weil ich nicht so viel laufen will!", rechtfertigte ich mich.
Seufzend ging er los um die Anderen zum Essen zu holen und Jacob und ich machten uns daran den Tisch zu decken, während wir uns über Gott und die Welt unterhielten. Nach ca. Zehn Minuten kam Jayden zu uns, und somit waren wie vollständig. Beim Essen sprach jeder mit jedem, was sich natürlich auf die Lautstarke ausübte. Als meine Tante das Thema Schule ansprach wurde es wieder leiser.
„Mike, Luke, Noah und Hope ihr werdet am Montag euren ersten Schultag haben, also habt ihr jetzt noch zwei Tage frei. Ihr geht auf die gleiche Schule wie die Anderen."
Ich nickte und fragte dann aber noch, „Haben wir schon Listen bekommen, für die Hefte und Bücher, die wir brauchen?"
„Ja, ich werde sie euch schicken, ihr müsst dann aber morgen einkaufen gehen, da ja morgen Samstag ist und am Sonntag die Geschäfte zu haben."
Wir nickten und als alle fertig gegessen haben, durften Luke, Jacob und ich schon aufstehen, da wir beim aufdecken geholfen haben. Ich ging in mein Zimmer, nachdem ich jedem noch einen Kuss auf die Wange gegeben habe, und machte mich bettfertig. Ich legte mich in mein Bett und schloss die Augen. Ich konnte einfach nich einschlafen, wie sehr ich es auch versuchte. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, das ich vorhin geschlafen haben, oder das ich mich noch an die neue Umgebung gewöhnen musste.
Irgendwann ging meine Zimmertür auf und Ben schaute hinein.
„Du schläfst noch nicht?", fragte er mich erstaunt. Ich schüttelte den Kopf.
„Kannst du bitte bei mir schlafen?", fragte ich ihn fast schon schüchtern. Er bejahte sofort und machte hinter sich die Tür wieder zu. Er hob die Decke an und legte sich zu mir ins Bett. Ich kuschelte mich an ihn und der drückte mich fest an sich. Langsam glitt ich in die Welt der Träume.

1247 Wörter
Ich bin stolz auf mich😁
Ich werde nächsten Samstag eine Lesenacht veranstalten. Die Kapitel kommen um 8, um 9 und um 10. Ich hoffe ihr freut euch!
Eure Sera❤️

Mein Leben mit 8 ChaotenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt