Im Türrahmen stand ein grinsender Felix, welcher uns amüsiert beobachtete. Plötzlich schaute er mich irritiert an.
"Wieso sind dein Haare nass?"
"Das war..", bevor ich weiterreden konnte, hielt mir Jacob seine Hand vor den Mund und es war nur Genuschel zu hören. Felix schaute uns immer noch komisch an.
"Jetzt auch egal, Hope ich soll dich runter holen, Mom will wissen, wie dein erster Schultag war!", als ich so zuhörte viel mir wieder meine Mom ein, deren Erinnerungen ich bis jetzt erfolgreich verdrängt hatte und in meinem Kopf tauchten plötzlich wieder ihre Schreie auf. Ich hörte sofort auf zu lachen und nickte nur, da ich merkte, das Felix auf eine Antwort wartet.
"Ist alles ok?", fragte mich Jacob vorsichtig, da er meinen Stimmungswechsel wohl bemerkt hat.
"Ja, schon gut, ich hab nur gerade an...., ach ist auch egal.", ich stand schnell auf und ging aus dem Zimmer, da ich eine unangenehme Situation vermeiden wollte. Ich hörte noch, wie Felix mir nachrief, ich ging aber einfach weiter nach unten.
Auf dem Weg nach unten suchte ich mich wieder ein bisschen aufzuheitern, da ich nicht wollte, das die Anderen etwas aus mitkriegen.
Das Wohnzimmer war mittlerweile auch schon gut gefüllt und sogar Luke und Noah waren unten.
Auf dem Sofa verteilt saßen alle, bis auf Jacob und Felix, da die Beiden ja noch oben waren.
"Wo ist Liss?", fragte ich in die Runde. Keiner reagierte. Ich schaute verwundert auf den Fernseher und als ich sah, was lief, wusste ich was los war. Wieso war mir dass nicht von Anfang an klar. Basketball. Da mir nichts einfiel was ich machen konnte, stellte ich mich einfach vor den Bildschirm.
"Hope, geh weg, wir wollen das anschauen!", beschwerte sich schon der erste.
"Ich habe euch gefragt, wo Liss ist?!"
"In der Küche und jetzt lass uns bitte weiter schauen!"
Ich ging in die Küche uns sah meine Tante von hinten, da sie gerade anscheinend das Abendessen vorbereitete.
"Hey Liss!", begrüßte ich sie. Sie drehte sich zu mir um und umarmte mich kurz.
"Schön dich zu sehn, Hope! Wie war dein Schultag?", fragte sie mich und schaute mich interessiert an.
"Ganz gut, ich hab auch schon ein paar neue Freunde gefunden!"
"Das ist schön! Bist du mit den bisherigen Lehrern zufrieden?"
"Ja eigentlich schon, aber wir haben so eine Fr. Stark in Englisch und ich hab so das Gefühl, dass sie mich nicht mag."
"Ich glaube, ich kenne sie. Jayden hatte sie glaub ich damals auch. Er war auch nicht sonderlich davon begeistert."
"Von was war ich nicht sonderlich begeistert?" Liss und ich drehten uns beide um und sahen Jayden, der in der Tür stand.
"Von einer Lehrerin, die du früher mal hattest, Fr. Stark .", erklärte Liss.
"Ach die, ich mag sie nicht, sie hat so eine Art an sich, bei welcher sie man einfach nicht mögen kann. Wieso redet ihr über sie?"
"Ich hab sie in Englisch."
"Mein Mitleid. Einen Tipp, wieder sprich ihr nie, das kann sie garnicht leiden."
"Danke" ich verdrehte die Augen "ich werde es mir zu Herzen nehmen."
"Ist das Basketballspiel zu Ende?", fragte Liss Jayden.
"Ja, die Anderen schauen irgendwas anderes an."
"Ok, Hope, schaust du, ob alle da sind, und wenn nicht holst du die Anderen, es gibt gleich Essen." Ich nickte ihr zu und ging ins Wohnzimmer und sagte den Anderen Bescheid. Felix und Jacob waren immer noch nicht unten, also machte ich mich auf den Weg nach oben.
Ich klopfte an Felix Zimmertür und als mir niemand öffnete, machte ich selber auf. Außer einer einzigen Müllhalde war niemand da. Ich ging weiter zu Jacobs Zimmer und klopfte an. Kurz darauf hörte ich ein lautes "Herein!" Und ich öffnete die Tür.
Die Beiden saßen vor Jacobs Fernseher, um den er sehr lange gebettelt hatte und spielten ein Spiel auf seiner PS4.
"Es gibt Essen!", teilte ich den Beiden mit. Da keiner von Beiden den Anschein machte sich zu bewegen, beschloss ich es auf eine andere Weiße.
"Wenn ihr nicht kommen wollt, sage ich den Anderen, das ihr keinen Hunger habt und sie schon essen können. Und ich verspreche euch, danach ist nichts mehr übrig!", und ohne ein weiteres Wort zu sagen, verschwand ich aus dem Zimmer.
"Wir können schon anfangen zu essen, die Beiden haben keinen Hunger." Ich setzte mich neben Ben und Mike, welcher mich zweifeln ansah, da er wahrscheinlich schon vermutete, das ich etwas gemacht habe. Aber er könnte ja nichts beweisen. Wir waren gerade alle beim Essen, als plötzlich Felix und Jacob in den Raum gestützt kamen.
"Wieso hat uns niemand Bescheid gegeben, dass es Essen gibt?", fragte ein wütend aussehender Jacob.
"Doch, ich war bei euch, aber ihr habt mich völlig ausgeblendet!", rechtfertigte ich mich.
"Ist jetzt auch egal, wir wollen jetzt keinen Streit anfangen, holt euch noch Teller, dann könnt ihr mitessen.", sagte Liss. Neben ihr saß Jayden, welcher meiner Ansicht nach etas angespannt aussah.
"Alles ok, Jayden?", fragte ich ihn. Er schaute mich kurz erschrocken an, da er wahrscheinlich nicht damit gerechnet hat, das ich ihn das fragen würde.
Die Anderen schauten ihn jetzt auch abwartend an.
"Ja, aber ich muss euch was sagen." Er holte tief Luft und wurde von uns abwartend angeschaut.
"Da ich mittlerweile oft in der Arbeit bin und oft erst spät heim komme, hab ich mir überlegt, mir vielleicht eine Wohnung in der Nähe meiner Arbeit zu suchen und ich hab auch eine gefunden und auch schon gekauft. Ich werde spätestens Ende das Monats ausziehen."
Das hat gesessen.
Ich wollte nicht noch jemanden in so kurzer Zeit verlieren, auch wenn er dann nicht aus aller Welt wäre, würden wir uns nicht mehr so oft sehen.
Die Anderen schauten ebenso erschrocken wie ich, aber im positiven Sinne.
"Das ist.... überraschen, aber ich bin stolz auf dich!", sagte meine Tante und die Anderen stimmten ihr alle zu, bis auf mir. Ich stand auf.
"Ich hab keinen Hunger mehr.", mit diesen Worten verließ ich den Raum und rannte nach oben und schloss mich in meinem Zimmer ein, um mich danach weinend auf mein Bett zu werfen.
Ich halte es nicht aus! Wieso müssen mich alle immer verlassen, wenn ich sie brauche?!
Erst meine Eltern, dann meine Freunde und jetzt noch dass! Ich glaube ich bin im falschem Film! Wieso? Ich verstehe das nicht! Ich spürte wie sich etwas um mein Herz zusammenzog. Ich war allein. Alle haben mich verlassen.
Wieso passiert dass alles mir? Ich glaube das Schicksal will mich verarschen. Hat es denn nicht gereicht, dass mir meine Eltern genommen wurden? Nein, auch noch meine Freunde und jetzt noch Jayden. Ich drückte meinen Kopf in mein Kissen.
Ich hörte, wie jemand an meine Tür klopfte, aber ich ignorierte es.
Ich konnte nicht mehr.
Es geht nicht mehr.
Ich schrie.
So laut wie ich könnte.1125 Wörter
Ich hab während dem Schreiben selbst fast geweint.
So danke noch mal für schon über 700 Readers👍🏻👌🏻😘
Sera

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Mein Leben mit 8 Chaoten
Teen FictionHope Silver zieht mit ihren 3 älteren Brüdern zu ihrer Tante nach New York, da ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Da dass nicht schon reicht hat ihre Tante 5 Söhne, die zu Hopes Pech die gleiche Meinung haben wie ihre Brüder...