3. Kapitel

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Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete, spürte ich zwei Arme die mich von hinten umarmten. Einer meiner Brüder teilte sich mit mir ein Zimmer, ich weiß aber nicht welcher, also versuchte ich mich vorsichtig umzudrehen, um meinen Bruder nicht zu wecken. Ich hatte es geschafft und sah, dass es Mike war. Hätte ich mir eigentlich Glied denken können, das die Zwillinge bei so einer Gelegenheit immer zusammen in einem Zimmer schliefen.
Ich strich Mike vorsichtig durchs Haar und lächelte, weil er total süß aussieht, wenn er schläft. Müde öffnete er seine Augen und murmelte dann ein leises Guten Morgen. Ich erwiderte es und löste mich aus seinen Armen, um mich fertig zu machen. Als ich stand, merkte ich, dass ich nur Unterwäsche und ein T-Shirt von Mike trug.
„Wer hat mich gestern Abend noch umgezogen?",fragte ich, während ich Mike scharf anblickte. Sie wissen genau, dass ich es nicht mag, wenn mich jemand umzieht!
„Ich habe es gemacht, da ich mir dachte, dass es ziemlich unbequem ist, in einer Jeans zu schlafen.",antwortet er mir.
Ich verdrehte die Augen. „Ich habe es gestern im Auto auch gemacht, ich wäre also daran nicht gestorben."
Ich suchte das Zimmer nach meiner Tasche ab und fand sie schließlich unter dem Bett.
„Ernsthaft unter dem Bett?! Was besseres ist euch wohl nicht eingefallen, oder?",fragte ich ihn schnaubend. Mike, der schon die ganze Zeit, in der ich meine Tasche gesucht hat, das Lachen unterdrückt hat, konnte sich jetzt nicht mehr halten und lachte laut los.
„Haha, es ist ja so witzig", meinte ich angepisst. Mike lachte einfach nur weiter und ich ging beleidigt und schmollend ins Bad. Ich sperrte ab, da ich keine unerwünschten Besucher haben wollte. Ich stellte mich vor den großen Spiegel und sah mich an.
Meine braunen brustlangen Haare fallen ungekämmt und verknotet über meine Schultern und meine blauen Augen wirkten müde. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Körper. Ich bin mit meinen 1,67m nicht die kleinste, aber auch nicht die größte. Im Gegensatz zu meinen Brüdern bin ich zwar ein Zwerg, aber dass macht mir nichts aus, da ich somit leichter und wendiger bin, was manchmal ziemlich hilft, wenn man von seinen großen Brüdern gejagt wird, weil man das letzte Stück Schokolade gegessen hat.
Ich wand mich wieder vom Spiegel ab und suchte mir meine Sachen aus der Tasche zusammen. Lange, schwarze löchrige Jeans und einen viel zu großen Pulli von, ich glaube Noah. Zufrieden mit dem Ergebnis kämme ich mir noch schnell die Haare und schloss die Tür wieder auf. Davor wartete ein ziemlich gestresst aussehender Mike.
„Endlich! Wieso hat das so lange gedauert? Und jetzt raus, ich muss aufs Klo!", mit diesen Worten drückte er sich an mir vorbei ins Bad.
„Opfer!", lachte ich ihn aus. Ich wusste, das es jetzt etwas länger dauern würde, bis Mike wieder kommt, und zwar nicht, weil er so lange auf dem Klo braucht, sondern weil er in der Früh immer duscht und das dauert immer etwas länger.
Ich klopfte an die Tür und sagte:
„Ich geh schon mal Frühstücken!"
Ohne auf eine Antwort zu warten, weil ich wusste, dass er es mir verbieten würde ging ich los. Immerhin hatte ich jetzt die Ausrede, dass ich ihn nicht mehr gehört habe. Ich musst ein bisschen suchen, aber nachdem ich eine Hotelangestellte gefragt habe, wo man Frühstücken kann, habe ich es letztendlich doch geschafft. Gerade stand ich vor dem Riesen Buffet und überlegte was ich essen sollte. Ah Mann ich kann mich nicht entscheiden, ob ich Müsli oder ein Croissant essen soll. Ach was soll's, ich nehme einfach beides. In der einen Hand hielt ich jetzt eine Schüssel mit Müsli und in der anderen einen Teller mit einem Schoko Croissant. Ich sah mich suchend im großem Raum um, in der Hoffnung, die Zwillinge irgendwo zu sehen. Nach ein paar Minuten entdeckte ich sie dann auch. Wer war denn bitte so dumm und setzt sich in die Ecke eines so großen Raumes, wenn überall noch Tische frei waren?! Ich wünschte mir gerade, dass ich eine Hand frei hätte und mir damit gegen die Stirn schlagen könnte. Seufzend machte ich mich auf den Weg zu ihnen. Als ich am Tisch ankam wurde ich von beiden mit einer Umarmung und einem Guten Morgen begrüßt, bei Luke wäre es allerdings fast schief gegangen, wegen dem Müsli. Mittlerweile habe ich mich hingesetzt und Noah sieht sich suchend um.
„Wo ist Mike?",fragte er mich und sieht sich dabei weiter um.
„Er war im Bad, als ich gegangen bin, ich habe ihm aber Bescheid gesagt."
„Und er hat dich wirklich alleine gehen lassen?", fragt mich Luke ungläubig. Ich sah nur peinlich berührt auf den Boden und war bestimmt rot wie eine Tomate.
„Das heist woher nein.",seufze Noah resigniert.
„Wie hast du dann hier her gefunden, Maus?", fragt mich Luke in einem sanfteren Ton als Noah, wahrscheinlich um mich aufzuheitern.
„Ich habe eine Angestellte gefragt, die mich danach ziemlich komisch angeschaut hat." Als ich an ihren Gesichtsausdruck dachte musste ich anfangen zu lachen, doch da viel mir wieder ein, dass Mom und Dad das nie wieder können und eine Welle mit Trauer überkam mich. Noah merkt anscheinen, dass etwas nicht stimmt und sieht mich fragend an.
„Was ist los, Kleine?",fragt er mich liebevoll.
„Es ist nichts. Ich haben nur daran gedacht, das Mom und Dad, nie wieder Lachen, oder irgendetwas anderes machen können.", murmelte ich leise. Beide schauen mich besorgt an und ich versuchte meine Tränen zurück zu halten. „Hope, wenn du irgendwas Brauchst, oder..."Ich unterbrach ihn: „Ich brauch keine Hilfe, ich glaube, das habe ich euch schon oft genug gesagt.",zum Ende hin , wurde meine Stimme immer leiser.
„Du weist wir wollen dir nur helfen, für uns ist es auch nicht leicht, aber da du mit im Auto saßt, ist es für dich am schwersten, also mach es dir nicht noch schwerer. Bitte Maus.", ich sah Luke wären seiner Rede erschrocken an doch am Ende nickte ich zaghaft.
„Ich werde es versuchen, versprochen!", dieses Versprechen galt nicht nur den Jungs, sondern auch mir selber.
„Wir wollen ja nicht die ganze Zeit miese Stimmung haben oder? Kleine du solltest dein Müsli langsam mal essen, sonst weicht es noch Komplet auf.", meinte Noah grinsend. Schockiert sah ich mein Müsli an und aß es schnell, damit es nicht noch weicher wurde. Ich war gerade dabei mein Croissant zu essen als Luke hinter mich sah und murmelte:
„Das kann jetzt lustig werden"
Ich drehte mich ebenfalls um und sah einen wütend aussehenden Mike auf uns zukommen.

1089 Wörter
Ich hoffen Kapitel 3 gefällt euch!
Eure Sera😘❤️

Mein Leben mit 8 ChaotenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt