29. Kapitel

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Der Vormittag verging eigentlich relativ ruhig, soweit, wie man es in einem Krankenhaus halt ruhig nennen kann.
Unser behandelnder Arzt ist auch schon da gewesen und hat gesagt, dass wir heute Nachmittag aus dem Krankenhaus entlassen werden. Meine Ohnmachten war eine Schockreaktion und er hat auch gesagt, das es daran liegen könnte, das das Blut an Luke's Händen verdrängte Erinnerungen von dem Unfall mit meinen Eltern ausgelöst hat. Sicher sagen kann man das aber nicht.
Obwohl Dienstag ist, sind die anderen nicht in der Schule, was Liss damit begründet hat, dass sie sich sowieso nicht auf den Unterricht konzentrieren könnten und es dann besser ist, das sie hier sind.
Jayden hatte sich genau so wie Liss den heutigen Tag spontan frei genommen.
„Hey, das ist mein Wackelpudding!", beschwerte ich mich bei Jacob, der sich gerade meinen Wackelpudding mir Waldmeister Geschmack genommen hatte.
„Jetzt nicht mehr!", lachte er mich aus.
„Du hast deinen schon gegessen, also gib mir bitte meinen wieder!", nörgelte ich rum. Ich meine, es ist ja mein Pudding.
„Unter einer Bedingung!"
„Und die wäre?", fragte ich desinteressiert, da mein Interesse allein auf dem Pudding lag.
„Ich will, dass du sowas nie wieder machst, klar!", seine Stimme hatte einen ernsten, besorgten Ton angenommen.
„Was meinest du, das mit Liam oder das ohnmächtig werden?", fragte ich ihn vorsichtig.
„Am besten beides, aber am wichtigsten ist deine Gesundheit, also, das mit dem umkippen.", sagte er und setzte sich neben mich auf das Bett. Ich rutschte, damit er genug Platz hat, er legte seinen Kopf allerdings auf meine Schulter, was das Platzmangel unnötig machte.
„Ich werde es versuchen, aber versprechen kann ich nichts."
„Na schön. Hier ist dein Pudding.", sagte er zufrieden und reichte ihn mir und ich fing gleich an zu essen.
Wenn ihr euch fragt, wo der Rest ist, dann sage ich euch das jetzt.
Luke ist immer noch in dem Bett neben mir, schläft allerdings, genau so wie Noah, der in dem Stuhl neben Luke's Bett steht.
Liss ist mit Ben, Felix, Jack und Mike kurz nach unten, ich glaube sie wollten sich etwas zu essen holen.
Jayden sitzt beziehungsweise liegt in dem Stuhl neben mir. Ich glaube es war eine harte Nacht für sie. Ich würde auch nicht schlafen können, wenn einer von ihnen hier im Krankenhaus liegen würde.
Auf dem Nachttisch neben dem Bett blinkte plötzlich etwas auf.
Ich nahm mein Handy, was dort anscheinend die ganze Zeit gelegen ist in die Hand und schaute drauf.
34 Anrufe von 4 Personen
14 Anrufe von Jenny
8 Anrufe von James
7 Anrufe von Layla
5 Anrufe von Ethan
148 Nachrichten aus 4 Chats
Jenny: Wo bist du?
Ist alles gut?
            Was ist passiert, du bist einfach umgekippt!
            Komm schon, geh on, ich hab gerade echt Panik!
            Bitte ich mach mir scheiß Sorgen!
Und so ging es noch ewig weiter, genau so wie bei den anderen.
„Du hast gute, neue Freunde gefunden.", sagte Jacob an meiner Schulter, was mich erschreckte.
Ich dachte er wäre eingeschlafen. Aber er hatte anscheinend alles mitgelesen.
Ich schaute schnell auf die Uhr. Es ist 15.34, also habe die anderen schon Schule aus. Ich beschloss als erstes Jenny anzurufen.
Gleich nach dem ersten Tuten ging sie dran.
„Omg, Hope, wie geht es dir, du warst gestern einfach so schnell mit dem Krankenwagen weg und ich, ich....", ich hörte sie schluchzen.
„Hey, Jenny es geht mir gut. Du musst dir keine Sorgen machen."
Aus dem Hintergrund konnte ich Stimmen erkennen, aber nicht was sie sagten.
„Wartet! Ok, Hope ich stelle dich auf Lautsprecher, damit die anderen dich auch hören", und schon hörte ich ein Stimmengewirr.
„Hope, wo bist du?"
„Wie geht es dir?"
„Was ist passiert?"
„Ok, ok Leute einer nach dem anderen, sonst verstehe ich nichts!", sagte ich und hoffte, das sie mich verstanden haben.
„Wie geht es dir?", hörte ich die Stimme von James.
„Ganz gut, ich werde heute Nachmittag aus dem Krankenhaus entlassen."
„In welchen Krankenhaus bist du?", fragte mich Ethan.
Ich schaute Jacob fragend an, da ich es selbst nicht wusste.
„Im New York Presbyterian/Lower Manhatten Hospital", sagte Jacob, so das es die anderen auch hören konnten,
Ich merkte, das es bei ihnen ruhig wurde, als sie Jacob hörten.
„War das gerade einer der Blacks?", fragte Layla vorsichtig.
„Ja, das war Jacob.", sagte ich.
Der angesprochene grinste mich nur an, ich glaube was auch daran liegt, dass er den Respekt aus Layla's Stimme rausgehört hatte.
„Ok, ich glaube es ist am besten, wenn wir dich besuchen kommen.", sagte Ethan.
„Ok, wie lange braucht ihr hier her?", fragte ich ihn.
„Ca. 20 Minuten, hängt davon ab, wie wir die U-Bahn erwischen.", sagte er und die nächst, die ich hörte war wieder Jenny.
„Wir sehen uns gleich.", war das einzigste, bevor sie auflegte.
Jacob fing an zu lachen, als ich mein Handy weggelegt habe.
„Was lachst du jetzt so dumm?", fragte ich ihn irritiert.
„Nichts, nichts", sagte er nur. Super. Männerlogik.
Die restlichen Anwesenden sind durch sein Lachen aufgewacht und schauten ihn ebenfalls irritiert an, was er allerdings nicht weiter beachtete. Ich zuckte mit meinen Schultern.
„Wo ist Mum und der Rest?", fragte Jayden verschlafen. Er erinnerte mich gerade an den Jayden, der er noch vor 7 Jahren war. Unbeschwert. Genau, das ist das Wort. Ich glaube, die Arbeit macht ihm zu schaffen, auch wenn er das natürlich nie offen zugeben würde.
„Jenny, Layla, Ethan und James kommen in so ca. 20 Minuten", teilte ich den anderen mit.
„Mhm", war die verschlafene Antwort.
„Musst du morgen wieder arbeiten?", fragte ich Jayden. Ich wollte nicht, da er dann schon wieder weg ist.
Er schaute mich an und schien zu überlegen.
„Mum hat gesagt, das du und Luke morgen nicht in die Schule gehen werdet, also kann ich mir freinehmen und wir können uns einen schönen tag zusammen machen.", schlug er vor.
„Jaaa, unbedingt!", sagte ich und drückte Jaydens Hand einmal, um ihm somit meinen Dank auszusprechen, da Jacob immer noch halb auf mir lehnte und ich Jayden somit nicht umarmen konnte.
„Das ist unfair, ich will auch!", beschwerte sich auf gleich Jacob.
„Ich glaube nicht, das du das erleben willst, was Luke und Hope gemacht haben um hier zu landen, aber wir können sicher irgendwann mal einen schönen Tag zusammen verbringen."
Jacobs Augen strahlten förmlich vor Freude, als er das Angebot seines großen Bruders annahm.
Ich finde, das ist irgendwie süß, und man merkt, dadurch auch, dass Jacob nicht so taff ist, wie er immer tut und es ihm auch zu Herzen geht, das Jayden umzieht.
Die Stimmung zwischen den beiden wurde zerstört, als jemand an der Tür klopfte, jemand den ich nie hier erwartet hätte.

Mal wieder ein Kapitel.
Und, wer glaubt ihr, dass es ist?
Schaut auch gerne mal bei meiner neuen Geschichte „Captivity against Freedom" vorbei!
Liebe Grüße
Serafina❤️😍❤️❤️

Mein Leben mit 8 ChaotenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt