Die letzten Minuten ihrer Mittagspause sinnvoll nutzend, machte sich Julia auf den Weg zum Büro ihres Vaters. Freudig wurde sie dort von Wolfgang begrüsst: „Hallo Julchen, schön dich zu sehen." „Papa hast du heute Abend Zeit?" „Da habe ich noch nichts vor, um was geht es denn?" „Ich würde dich gerne ins Vulcano einladen und dir bei dieser Gelegenheit meinen Freund vorstellen." „Das ist ja schön, du hast wieder einen Freund, natürlich da komme ich gerne!" „Gut Papa dann bis heute Abend um 19:00 Uhr im Vulcano! Ich muss jetzt schnell wider an die Arbeit!" Und mit diesen Worten war sie auch schon gleich wieder verschwunden. Wolfgang stand da und schaute seiner Tochter kopfschüttelnd hinterher. Julia hatte wieder einen Freund, daher rührte also dieses Strahlen im Gesicht, in den letzten Tagen. Er war wirklich gespannt, was das wohl wieder für Einer sein würde.
Niklas und Ben hatten Dienst in der Notaufnahme, als gerade der nächste RTW eintraf. Ein Mann, übel zugerichtet wurde aus dem RTW gerollt. Die Beiden Ärzte traten zur Trage hinzu und hörten sich an, was der Sanitäter zu berichten hatte: „Schwerste Verletzungen nach einem Überfall, mehrere Rippenbrüche, dadurch Pneumothorax, akutes Abdomen, Trümmerrfraktur des rechten Unterschenkels usw. Die Liste der Verletzungen war lang. Erschrocken betrachtete Ben den Patienten: „Irgendwoher kommt mir dieser Mann bekannt vor." „Ja!" ,antwortete der Sanitäter. „Dieser Mann hier ist der Bürgermeister Erfurts." „Sofort zum CT und MRT und dann in den OP!" ,ordnete Niklas an. Ben verschwand mit dem Patienten in Richtung CT, während Niklas sich auf den Weg zum OP machte. Unterwegs traf er Julia, der er kurz mitteilte, dass er noch einmal in den OP müsse und nicht wisse, ob er es rechtzeitig bis zu ihrem Termin um 19:00 schaffen würde.
Niklas wollte gerade den OP Bereich betreten, als er von hinten zurück gehalten wurde. Verwundert drehte er sich um und schaute in die Augen von Herrn Berger. „Dr. Ahrend!" ,redete Herr Berger energisch auf ihn ein. „Sind sie der behandelnde Arzt von Herrn Steinmeier, also ich meine vom Bürgermeister?" „Ja das bin ich." ,antwortete Niklas verwundert. „Sagen sie mir, wie sieht es aus? Ist es sehr ernst?" „Ja es sieht sehr ernst aus. Ein genaueres Bild werden wir durch CT und MRT bekommen und ein vollständiges wohl erst unter der Operation." „Dr Ahrend! sie müssen alles tun um diesen Mann zu retten. Strengen sie sich bitte besonders an, sie dürfen ihn auf gar keinen Fall sterben lassen. Der Ruf der Klinik steht auf dem Spiel!" „Herr Berger, ich gebe bei jeder Operation alles, ganz egal wer da vor mir auf dem Tisch liegt und jetzt muss ich mich steril machen. Der Patient wird gleich in den OP geschoben." Entgegnete Niklas gereizt und verschwand Mit diesen Worten hinter der Schiebetür. „Oh je!" ,dachte sich der Oberarzt, während er seine Hände wusch: „Vielleicht hätte ich ja ein wenig freundlicher zu ihm sein sollen, schliesslich werde ich in Zukunft auch privat mit ihm zu tun haben.Kurz vor 19:00 Uhr traf Julia beim Vulcano ein. Ihr Vater hatte schon einen Tisch gewählt und einen Wein bestellt, an dem er ab und zu nippte. Julia setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl und lächelte ihn an: „Hallo Papa!" „Hallo Julchen, wo ist denn jetzt dein Freund?" „Ich hoffe, er kommt gleich, ihm ist ein Notfall bei der Arbeit dazwischen gekommen." „Julchen, Julchen, sagte Wolfgang besorgt. „Pass gut auf, nicht dass es sich bei deinem Freund, um so einen handelt, der nichts als die Karriere im Kopf und dann keine Zeit für dich hat. Von so einem solltest du besser rechtzeitig die Finger lassen. "Julia musste sich ein Grinsen verkneifen, wenn ihr Vater wüsste wer ihr Freund war, und warum er sich gerade so verspätete, der Gedanke war einfach zu amüsant. „Weil dir die Karriere ja so egal ist Papa",entgegnete Julia mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich weiss ganz genau, dass er nicht so Einer ist!" erklärte sie ihm. „Woher willst du dass denn wissen, du kennst ihn doch noch gar nicht so lange?" ,fragte Wolfgang. „Doch ich kenn ihn eigentlich ganz gut, ich kenn ihn schon seit 3 Jahren." „Schon so lange? Und da erzählst du mir gar nie von ihm?" „In einer Beziehung sind wir erst seit ein paar Tagen, aber verliebt in ihn bin ich schon lange."
Julia verschwand kurz auf der Toilette, Wolfgang saß allein da und trommelte ungeduldig mit seinen Fingern auf den Tisch.
In diesem Moment trat ein Mann an den Tisch heran, Wolfgang schaute hoch. „Ach, Dr. Ahrend, was machen denn sie hier, ich dachte sie seien im OP. „Hallo Her Berger, irgendwann habe auch ich einmal Feierabend." Niklas's Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. „Wie gehts dem Patienten?" „Den Umständen entsprechend, operativ haben wir alles getan, was wir konnten, jetzt müssen wir abwarten, wie sein Körper die schweren Verletzungen und den Blutverlust verkraftet." „Und da machen sie einfach Feierabend? Wäre es nicht besser sie würden ihn weiter beobachten?" Niklas stand immer noch neben dem Tisch. „Eigentlich hatte ich schon vor 2 Stunden Feierabend und jetzt bin ich wirklich müde! Ich bin nicht der Einzige im Klinikum, der diesen Mann überwachen kann, Frau Dr. Ahlbeck hat Bereitschaft, sie macht das sicher genauso gut!" „Wenn sie meinen." ,murmelte Wolfgang und schaute nervös zur Türe, hoffentlich kam endlich dieser Freund von Julia und konnte der Ahrend jetzt nicht einfach mal verschwinden! „Darf ich mich zu ihnen setzen?" fragte Niklas nun. „Ähm nein, ich und Julia wir sind verabredet, wir erwarten noch Jemanden. Jetzt musste sich Niklas das Lachen verbeissen, Berger hatte also überhaupt keine Ahnung, wen er erwartete. In diesem Augenblick legten sich zwei Hände auf Niklas Augen. „Hallo mein Schatz, hast du's endlich geschafft?" ,fragte Julia fröhlich. Dann gab sie ihm vor den Augen ihres Vaters, einen ausgiebigen Kuss und deutete auf die Stühle, gegenüber von Wolfgang: „Setzen wir uns hier hin." Wolfgang staunte nicht schlecht, er hätte nicht gedacht, dass Dr. Ahrend Julias Freund war. Und er hatte ihn gerade noch wegschicken wollen, ach wie peinlich! „So Papa das ist mein Freund, also eigentlich kennst du ihn ja schon. Berger lächelte gequält: „Julchen, du hättest mir ruhig sagen können, wen wir treffen! Gerade wollte ich Dr. Ahrend wegschicken, weil ich dachte, dass sich dein Freund nicht hertrauen würde, solange er da steht. Nun mussten Julia und Niklas lauthals lachen und Niklas meinte: „Ich wusste gar nicht, dass ich so furchteinflössend bin!" Bald schon wurde das bestellte Essen serviert und beim Essen und trinken wurde auch die Stimmung etwas entspannter. Julia konnte es trotzdem nicht lassen ihren Vater etwas zu ärgern. „So Papa ärgerst du dich immer noch darüber, das mein Freund wegen der Arbeit zu spät zu unserem Essen erschienen ist?" An Niklas gewandt sagte sie: „Er wollte mir, dich schon ausreden, weil er Angst hatte, du seist einer, der nur an seiner Karriere interessiert ist und für mich keine Zeit hat. „Ja, diese Überstunden!" ,meinte Niklas grinsend." „Die verdanke ich meinem Chef, dem seine Karriere und der gute Ruf der Klinik, über alles geht. Wenn es heute nach ihm gegangen wäre, dürfte ich noch gar nicht hier sein, sondern müsste immer noch arbeiten!" ,fuhr Niklas schelmisch fort. Julia schaute ihren Vater entsetzt an und Wolfgang stieg die Röte ins Gesicht. Das Ganze war ihm mehr als peinlich. „Es tut mir leid! Was kann ich dafür, wenn sie so ein guter Arzt sind. Jetzt lassen wir aber dieses Thema!" ,versuchte er von sich abzulenken. „Ich möchte jetzt gerne mein Essen geniessen." Der restliche Abend verlief um einiges harmonischer und kurz bevor sie das Restaurant verliessen meinte Julias Vater: „Für mich als Klinikchef ist das schwierig, wenn meine Tochter, sich einen meiner fähigsten Oberärzte angelt. Aber ich sehe wie glücklich sie ist, sie scheinen ihr wirklich gut zu tun Ahrend. Dich so glücklich zu sehen, mein Julchen, dass freut mich natürlich. Ich werde versuchen mehr die private Komponete und dein Glück im Blick zu haben." Dabei lächelte er Julia an und erhob sein Glas und prostete Niklas zu. „Niklas, ab jetzt bin ich Wolfgang für dich!" Der Oberarzt schaute ihn ein wenig irritiert an: „Sind sie sicher? Wir können auch gerne bei der Arbeit beim Sie bleiben." „Quatsch, ganz oder gar nicht, ab jetzt bin ich der Wolfgang!" „In Ordnung Wolfgang!" Auch Niklas erhob sein Glas und sie stießen an. Dann schaute Wolfgang Niklas eindringlich an: „Ich verlass mich darauf, dass du gut auf meine Kleine aufpasst und sie weiterhin so glücklich machst, sollte das nicht der Fall sein, kann ich sehr ungemütlich werden!" „Papa!" Julia verdrehte genervt ihre Augen. Niklas lächelte Wolfgang nur freundlich an, legte liebevoll seinen Arm um Julia und erwiderte: „Keine Sorge, ich werde gut auf meine Prinzessin aufpassen etwas anderes habe ich gar nicht vor!" Dann zog er sie zu sich und küsste sie zärtlich. Da es schon spät geworden worden war, verabschiedeten sie sich nun und verließen das Restaurant.
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Niklia „Die Richtige"
FanfictionEine Story über die jungen Ärzte. Über die Liebe, Gefühle, Höhen und Tiefen. Im Zentrum stehen Julia und Niklas, andere Paare wie Beyla, Themarc und vielleicht auch ganz Neue werden als Nebenhandlung vor kommen.